Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.Schachteln/ mit Bast und Rinden versehen/ in welche sie kriechen/ ob sie auch noch einigen Safft daraus saugen / weiß ich nicht. Die Männchen und Weibgen unterscheiden sie/ daß die Männchen was grösser und raucher sind; allein ob dieses nicht vielmehr von Alter oder Jugend herrühret/ stehet zu bedencken. X. Wenn man die schwangeren Scorpionen öffnet/ findet man selten weniger denn sechs und zwantzig/ und selten mehr als viertzig Jungen/ alle hängen gleich als an einen dünnen Faden fest/ in einen fast unsichtbaren dünnen Häutgen liegend/ in welchen eines von dem andern gleich als durch eine Scheide-Wand gesondert ist. XI. Viele haben gemeinet/ daß in dem Stachel eine Oeffnung wäre/ aus welcher der Gifft in die Wunde lieffe/ allein man mag sie lebend oder todt/ durch daß beste Vergrösserungs-Glaß ansehen/ so ist nicht die geringste Höhligkeit zu finden: Es ist eine harte/ hornigte/ krumme Spitze. Jedoch scheinet es gleichwohl wahr zu seyn/ daß eine Oeffnung seyn muß/ die sich so genau verschliest/ daß sie nicht zu sehen: Denn wenn man einen Scorpion/ auf etwas / so hart und glatt ist/ setzet/ und ihn zornig machet/ wird Schachteln/ mit Bast und Rinden versehen/ in welche sie kriechen/ ob sie auch noch einigen Safft daraus saugen / weiß ich nicht. Die Männchen und Weibgen unterscheiden sie/ daß die Männchen was grösser und raucher sind; allein ob dieses nicht vielmehr von Alter oder Jugend herrühret/ stehet zu bedencken. X. Wenn man die schwangeren Scorpionen öffnet/ findet man selten weniger denn sechs und zwantzig/ und selten mehr als viertzig Jungen/ alle hängen gleich als an einen dünnen Faden fest/ in einen fast unsichtbaren dünnen Häutgen liegend/ in welchen eines von dem andern gleich als durch eine Scheide-Wand gesondert ist. XI. Viele haben gemeinet/ daß in dem Stachel eine Oeffnung wäre/ aus welcher der Gifft in die Wunde lieffe/ allein man mag sie lebend oder todt/ durch daß beste Vergrösserungs-Glaß ansehen/ so ist nicht die geringste Höhligkeit zu finden: Es ist eine harte/ hornigte/ krumme Spitze. Jedoch scheinet es gleichwohl wahr zu seyn/ daß eine Oeffnung seyn muß/ die sich so genau verschliest/ daß sie nicht zu sehen: Denn wenn man einen Scorpion/ auf etwas / so hart und glatt ist/ setzet/ und ihn zornig machet/ wird <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0136" n="114"/> Schachteln/ mit Bast und Rinden versehen/ in welche sie kriechen/ ob sie auch noch einigen Safft daraus saugen / weiß ich nicht. Die Männchen und Weibgen unterscheiden sie/ daß die Männchen was grösser und raucher sind; allein ob dieses nicht vielmehr von Alter oder Jugend herrühret/ stehet zu bedencken.</p> <p>X. Wenn man die schwangeren Scorpionen öffnet/ findet man selten weniger denn sechs und zwantzig/ und selten mehr als viertzig Jungen/ alle hängen gleich als an einen dünnen Faden fest/ in einen fast unsichtbaren dünnen Häutgen liegend/ in welchen eines von dem andern gleich als durch eine Scheide-Wand gesondert ist.</p> <p>XI. Viele haben gemeinet/ daß in dem Stachel eine Oeffnung wäre/ aus welcher der Gifft in die Wunde lieffe/ allein man mag sie lebend oder todt/ durch daß beste Vergrösserungs-Glaß ansehen/ so ist nicht die geringste Höhligkeit zu finden: Es ist eine harte/ hornigte/ krumme Spitze. Jedoch scheinet es gleichwohl wahr zu seyn/ daß eine Oeffnung seyn muß/ die sich so genau verschliest/ daß sie nicht zu sehen: Denn wenn man einen Scorpion/ auf etwas / so hart und glatt ist/ setzet/ und ihn zornig machet/ wird </p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0136]
Schachteln/ mit Bast und Rinden versehen/ in welche sie kriechen/ ob sie auch noch einigen Safft daraus saugen / weiß ich nicht. Die Männchen und Weibgen unterscheiden sie/ daß die Männchen was grösser und raucher sind; allein ob dieses nicht vielmehr von Alter oder Jugend herrühret/ stehet zu bedencken.
X. Wenn man die schwangeren Scorpionen öffnet/ findet man selten weniger denn sechs und zwantzig/ und selten mehr als viertzig Jungen/ alle hängen gleich als an einen dünnen Faden fest/ in einen fast unsichtbaren dünnen Häutgen liegend/ in welchen eines von dem andern gleich als durch eine Scheide-Wand gesondert ist.
XI. Viele haben gemeinet/ daß in dem Stachel eine Oeffnung wäre/ aus welcher der Gifft in die Wunde lieffe/ allein man mag sie lebend oder todt/ durch daß beste Vergrösserungs-Glaß ansehen/ so ist nicht die geringste Höhligkeit zu finden: Es ist eine harte/ hornigte/ krumme Spitze. Jedoch scheinet es gleichwohl wahr zu seyn/ daß eine Oeffnung seyn muß/ die sich so genau verschliest/ daß sie nicht zu sehen: Denn wenn man einen Scorpion/ auf etwas / so hart und glatt ist/ setzet/ und ihn zornig machet/ wird
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