Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.Das XLII. Hauptstück. Läuse die an einer Arth fliegender Käfergen sitzen. I. DEn letzten des Blumenmonats 1686. fand ich zwischen Slooten und Amsterdam ein Thiergen/ an dessen Unter-Leibe etliche sehr kleine Thiergen krochen/ ich stellte eines vor mein Vergrösserungs-Glaß/ aber es war so schnell/ daß ich es kaum konte abreissen; doch sechs Stunden darnach war es gestorben. Es hatte vier Füßgen/ aus kleinen Knöpffgen zusammen gesetzt; es war an den zwey vodersten und zwey hintersten/ ein Auswachs/ (prominentia.) Der Kopff war spitzig mit zwey Kneipern/ gleich denen Spinnen. Uber dem Leib gieng von der lincken biß zur rechten Seiten ein weisser Streiff/ sonst war das Thiergen Castanien-braun von Farbe. II. Es scheinet das fast kein Thier frey sey von Läusen. Selbst der Wallfisch hat seine Läuse/ wovon ich etliche bewahre. Ein Thier ist des andern seine Speise / denn kein Vogel/ kein haarigt Thier ist/ daß nicht seine besondere Arth von Läusen und Flöhen hat. Wovon ich wohl einige in Druck könte geben/ al- Das XLII. Hauptstück. Läuse die an einer Arth fliegender Käfergen sitzen. I. DEn letzten des Blumenmonats 1686. fand ich zwischen Slooten und Amsterdam ein Thiergen/ an dessen Unter-Leibe etliche sehr kleine Thiergen krochen/ ich stellte eines vor mein Vergrösserungs-Glaß/ aber es war so schnell/ daß ich es kaum konte abreissen; doch sechs Stunden darnach war es gestorben. Es hatte vier Füßgen/ aus kleinen Knöpffgen zusammen gesetzt; es war an den zwey vodersten und zwey hintersten/ ein Auswachs/ (prominentia.) Der Kopff war spitzig mit zwey Kneipern/ gleich denen Spinnen. Uber dem Leib gieng von der lincken biß zur rechten Seiten ein weisser Streiff/ sonst war das Thiergen Castanien-braun von Farbe. II. Es scheinet das fast kein Thier frey sey von Läusen. Selbst der Wallfisch hat seine Läuse/ wovon ich etliche bewahre. Ein Thier ist des andern seine Speise / denn kein Vogel/ kein haarigt Thier ist/ daß nicht seine besondere Arth von Läusen und Flöhen hat. Wovon ich wohl einige in Druck könte geben/ al- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0152" n="130"/> <head>Das XLII. Hauptstück.</head> <p>Läuse die an einer Arth fliegender Käfergen sitzen.</p> <p>I.</p> <p>DEn letzten des Blumenmonats 1686. fand ich zwischen Slooten und Amsterdam ein Thiergen/ an dessen Unter-Leibe etliche sehr kleine Thiergen krochen/ ich stellte eines vor mein Vergrösserungs-Glaß/ aber es war so schnell/ daß ich es kaum konte abreissen; doch sechs Stunden darnach war es gestorben. Es hatte vier Füßgen/ aus kleinen Knöpffgen zusammen gesetzt; es war an den zwey vodersten und zwey hintersten/ ein Auswachs/ (prominentia.) Der Kopff war spitzig mit zwey Kneipern/ gleich denen Spinnen. Uber dem Leib gieng von der lincken biß zur rechten Seiten ein weisser Streiff/ sonst war das Thiergen Castanien-braun von Farbe.</p> <p>II. Es scheinet das fast kein Thier frey sey von Läusen. Selbst der Wallfisch hat seine Läuse/ wovon ich etliche bewahre. Ein Thier ist des andern seine Speise / denn kein Vogel/ kein haarigt Thier ist/ daß nicht seine besondere Arth von Läusen und Flöhen hat. Wovon ich wohl einige in Druck könte geben/ al- </p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0152]
Das XLII. Hauptstück. Läuse die an einer Arth fliegender Käfergen sitzen.
I.
DEn letzten des Blumenmonats 1686. fand ich zwischen Slooten und Amsterdam ein Thiergen/ an dessen Unter-Leibe etliche sehr kleine Thiergen krochen/ ich stellte eines vor mein Vergrösserungs-Glaß/ aber es war so schnell/ daß ich es kaum konte abreissen; doch sechs Stunden darnach war es gestorben. Es hatte vier Füßgen/ aus kleinen Knöpffgen zusammen gesetzt; es war an den zwey vodersten und zwey hintersten/ ein Auswachs/ (prominentia.) Der Kopff war spitzig mit zwey Kneipern/ gleich denen Spinnen. Uber dem Leib gieng von der lincken biß zur rechten Seiten ein weisser Streiff/ sonst war das Thiergen Castanien-braun von Farbe.
II. Es scheinet das fast kein Thier frey sey von Läusen. Selbst der Wallfisch hat seine Läuse/ wovon ich etliche bewahre. Ein Thier ist des andern seine Speise / denn kein Vogel/ kein haarigt Thier ist/ daß nicht seine besondere Arth von Läusen und Flöhen hat. Wovon ich wohl einige in Druck könte geben/ al-
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