Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.
nicht immer, im Gehen etwas ge-
nicht immer, im Gehen etwas ge- <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p> <hi rendition="#i"><pb facs="#f0014" n="6"/> nicht immer, im Gehen etwas ge-<lb/> dacht haben mögte: Und hättet<lb/> Jhr das nur ein einziges mal ver-<lb/> muthet, ſo würdet Jhr villeicht<lb/> angeſtanden haben zu urtheilen,<lb/> bis Jhr auf irgend einem Euch be-<lb/> liebigen Wege, die Materie und<lb/> Form meiner Gedanken herausge-<lb/> bracht hättet. Nichts wäre leich-<lb/> ter geweſen. Jhr hättet gefragt:<lb/> Jch offenherzig und freymüthig<lb/> geantwortet. Mir hättet Jhr den<lb/> Verdruſs erſpart, den ich immer<lb/> empfinde, wenn man ſchlimmer<lb/> von mir denkt, als ich es verdient<lb/> zu haben glaube: und Euch die<lb/> Beſchämung, Euch in Eurem<lb/> Richterſpruche übereilt zu haben.</hi> </p><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [6/0014]
nicht immer, im Gehen etwas ge-
dacht haben mögte: Und hättet
Jhr das nur ein einziges mal ver-
muthet, ſo würdet Jhr villeicht
angeſtanden haben zu urtheilen,
bis Jhr auf irgend einem Euch be-
liebigen Wege, die Materie und
Form meiner Gedanken herausge-
bracht hättet. Nichts wäre leich-
ter geweſen. Jhr hättet gefragt:
Jch offenherzig und freymüthig
geantwortet. Mir hättet Jhr den
Verdruſs erſpart, den ich immer
empfinde, wenn man ſchlimmer
von mir denkt, als ich es verdient
zu haben glaube: und Euch die
Beſchämung, Euch in Eurem
Richterſpruche übereilt zu haben.
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