dem wollüstigen Eindrucke dieser zärtli- chen Töne widerstehen? Jene flammen- den Blicke, die den meinigen begegnen, jene blühenden Wangen, jene Götterge- stalt, jene silberne Stimme; kann ich das alles sehen und hören, und meine Gedan- ken und Begierden in meiner Gewalt be- halten, und nichts denken, und nichts wünschen, als was den unveränderlichen Gesetzen der Weisheit und Tugend ent- spricht? Bin ich gewiss, dass ich mich des allgegenwärtigen Gottes zur guten Stunde erinnern, und nichts denken und thun wer- de, wodurch ich mich seiner heiligen Auf- sicht unwürdig machen, und nichts reden werde, wodurch ich mich und meine ewi- ge Bestimmung entehren könnte? Bin ich so gesetzt, dass ich meinen gütigen Schö- pfer, unter allen Umständen, auch vor den Menschen bekennen; dass ich mich seiner
dem wollüſtigen Eindrucke dieſer zärtli- chen Töne widerſtehen? Jene flammen- den Blicke, die den meinigen begegnen, jene blühenden Wangen, jene Götterge- ſtalt, jene ſilberne Stimme; kann ich das alles ſehen und hören, und meine Gedan- ken und Begierden in meiner Gewalt be- halten, und nichts denken, und nichts wünſchen, als was den unveränderlichen Geſetzen der Weisheit und Tugend ent- ſpricht? Bin ich gewiſs, daſs ich mich des allgegenwärtigen Gottes zur guten Stunde erinnern, und nichts denken und thun wer- de, wodurch ich mich ſeiner heiligen Auf- ſicht unwürdig machen, und nichts reden werde, wodurch ich mich und meine ewi- ge Beſtimmung entehren könnte? Bin ich ſo geſetzt, daſs ich meinen gütigen Schö- pfer, unter allen Umſtänden, auch vor den Menſchen bekennen; daſs ich mich ſeiner
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dem wollüſtigen Eindrucke dieſer zärtli-
chen Töne widerſtehen? Jene flammen-
den Blicke, die den meinigen begegnen,
jene blühenden Wangen, jene Götterge-
ſtalt, jene ſilberne Stimme; kann ich das
alles ſehen und hören, und meine Gedan-
ken und Begierden in meiner Gewalt be-
halten, und nichts denken, und nichts
wünſchen, als was den unveränderlichen
Geſetzen der Weisheit und Tugend ent-
ſpricht? Bin ich gewiſs, daſs ich mich des
allgegenwärtigen Gottes zur guten Stunde
erinnern, und nichts denken und thun wer-
de, wodurch ich mich ſeiner heiligen Auf-
ſicht unwürdig machen, und nichts reden
werde, wodurch ich mich und meine ewi-
ge Beſtimmung entehren könnte? Bin ich
ſo geſetzt, daſs ich meinen gütigen Schö-
pfer, unter allen Umſtänden, auch vor den
Menſchen bekennen; daſs ich mich ſeiner
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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge01_1774/85>, abgerufen am 25.11.2024.
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