Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.das feyerlichste bekenne. Wahr sey es, das feyerlichſte bekenne. Wahr ſey es, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0223" n="217"/> das feyerlichſte bekenne. Wahr ſey es,<lb/> daſs hier die Regierung mit zutreten und<lb/> in ſo manchen, hieher gehörigen Dingen,<lb/> eine Aenderung treffen müße. Denn wer<lb/> wolle ſich wohl, ſo wie die Sachen jezt ſte-<lb/> hen; von Iugend auf zu einem Lehramte<lb/> in Schulen beſtimmen, von dem nicht ſo-<lb/> wohl Ehre, als Verachtung und nur eben-<lb/> hin ein nothdürftiges Auskommen von ei-<lb/> nem Tage zum andern zu erwarten ſey?<lb/> Man könne ſich keine traurigere Lage ge-<lb/> denken, als die eines Schulmannes, der ſich<lb/> für den Eheſtand entſchloßen und nun auſ-<lb/> ſer ſich noch ein geliebtes Weib und eine<lb/> kleine lallende Republick vor dem Mangel<lb/> zu ſchützen habe. Ein nachtheiliger Um-<lb/> ſtand ſey es freylich, daſs unſre künftigen<lb/> Pädagogen ſich immer ſchon auf theologi-<lb/> ſche Gelehrſamkeit gefaßt machen müßten,<lb/> dabey dann die eigentlichen Schulwißen-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [217/0223]
das feyerlichſte bekenne. Wahr ſey es,
daſs hier die Regierung mit zutreten und
in ſo manchen, hieher gehörigen Dingen,
eine Aenderung treffen müße. Denn wer
wolle ſich wohl, ſo wie die Sachen jezt ſte-
hen; von Iugend auf zu einem Lehramte
in Schulen beſtimmen, von dem nicht ſo-
wohl Ehre, als Verachtung und nur eben-
hin ein nothdürftiges Auskommen von ei-
nem Tage zum andern zu erwarten ſey?
Man könne ſich keine traurigere Lage ge-
denken, als die eines Schulmannes, der ſich
für den Eheſtand entſchloßen und nun auſ-
ſer ſich noch ein geliebtes Weib und eine
kleine lallende Republick vor dem Mangel
zu ſchützen habe. Ein nachtheiliger Um-
ſtand ſey es freylich, daſs unſre künftigen
Pädagogen ſich immer ſchon auf theologi-
ſche Gelehrſamkeit gefaßt machen müßten,
dabey dann die eigentlichen Schulwißen-
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