Ein richtiges Verhältniß aller Seelen- vermögen gegen einander, sollten die ein- zelnen auch nur in geringern Graden vor- handen seyn; ist vorzüglicher, ist wün- schenswürdiger, giebt einen bessern Haupt- charakter, als das Uebermaaß Eines Ver- mögens bey dem merklichen Mangel vie- ler andern. So ist auch ein richtiges Ver- hältniß unter allen Theilen unsers Leibes weit etwas vorzüglicheres und giebt ein vollkommneres Ganze, als die überwie- gende Stärke, Größe, Festigkeit u. s. w. Eines, auch noch so edeln Theiles, bey den Mängeln vieler andern. Ein Mensch, der ein starkes Gedächtniß, bey merkücher Schwäche andrer Seelenkräfte hat, ist ei- nem Unglücklichen gleich, der Stärke in den Armen hat und auf den Füßen nicht stehen kann.
Ein richtiges Verhältniß aller Seelen- vermögen gegen einander, ſollten die ein- zelnen auch nur in geringern Graden vor- handen ſeyn; iſt vorzüglicher, iſt wün- ſchenswürdiger, giebt einen beſſern Haupt- charakter, als das Uebermaaß Eines Ver- mögens bey dem merklichen Mangel vie- ler andern. So iſt auch ein richtiges Ver- hältniß unter allen Theilen unſers Leibes weit etwas vorzüglicheres und giebt ein vollkommneres Ganze, als die überwie- gende Stärke, Größe, Feſtigkeit u. ſ. w. Eines, auch noch ſo edeln Theiles, bey den Mängeln vieler andern. Ein Menſch, der ein ſtarkes Gedächtniß, bey merkücher Schwäche andrer Seelenkräfte hat, iſt ei- nem Unglücklichen gleich, der Stärke in den Armen hat und auf den Füßen nicht ſtehen kann.
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Ein richtiges Verhältniß aller Seelen-
vermögen gegen einander, ſollten die ein-
zelnen auch nur in geringern Graden vor-
handen ſeyn; iſt vorzüglicher, iſt wün-
ſchenswürdiger, giebt einen beſſern Haupt-
charakter, als das Uebermaaß Eines Ver-
mögens bey dem merklichen Mangel vie-
ler andern. So iſt auch ein richtiges Ver-
hältniß unter allen Theilen unſers Leibes
weit etwas vorzüglicheres und giebt ein
vollkommneres Ganze, als die überwie-
gende Stärke, Größe, Feſtigkeit u. ſ. w.
Eines, auch noch ſo edeln Theiles, bey den
Mängeln vieler andern. Ein Menſch, der
ein ſtarkes Gedächtniß, bey merkücher
Schwäche andrer Seelenkräfte hat, iſt ei-
nem Unglücklichen gleich, der Stärke in
den Armen hat und auf den Füßen nicht
ſtehen kann.
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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/252>, abgerufen am 21.11.2024.
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