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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.

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Wohllebens noch immer in ihrem Elemen-
te. Sie gab dem benachbarten Adel, in
einem Bezirke von einigen Meilen umher,
Besuche, und der Iunker war so gefällig,
dass er sich mit fortschleppen ließ. Die
Besuche wurden erwiedert, und er war
noch so gefällig seinen Stuhl bey einer je-
den Veranlaßung von der Art geduldig
auszufüllen. Frau von Z*** brachte noch
manche wichtige Veränderungen in der
häuslichen Verfaßung ihres Gemahls zu
stande. Es wurden gleich anfänglich zwey
Bediente mehr angenommen; man ver-
schrieb einen himmelblauen Staatswagen
mit Spiegelfenstern und vergoldeten Lei-
sten; das adliche Schloß wurde überweis-
set, die Zimmer verändert, neu verziert
und das alte Hausgeräthe mit einem moder-
nen vertauscht. Bey dem alten Herrn
wurden nur die drey Geburtstage des Hau-

Wohllebens noch immer in ihrem Elemen-
te. Sie gab dem benachbarten Adel, in
einem Bezirke von einigen Meilen umher,
Beſuche, und der Iunker war ſo gefällig,
daſs er ſich mit fortſchleppen ließ. Die
Beſuche wurden erwiedert, und er war
noch ſo gefällig ſeinen Stuhl bey einer je-
den Veranlaßung von der Art geduldig
auszufüllen. Frau von Z*** brachte noch
manche wichtige Veränderungen in der
häuslichen Verfaßung ihres Gemahls zu
ſtande. Es wurden gleich anfänglich zwey
Bediente mehr angenommen; man ver-
ſchrieb einen himmelblauen Staatswagen
mit Spiegelfenſtern und vergoldeten Lei-
ſten; das adliche Schloß wurde überweiſ-
ſet, die Zimmer verändert, neu verziert
und das alte Hausgeräthe mit einem moder-
nen vertauſcht. Bey dem alten Herrn
wurden nur die drey Geburtstage des Hau-

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[30/0036] Wohllebens noch immer in ihrem Elemen- te. Sie gab dem benachbarten Adel, in einem Bezirke von einigen Meilen umher, Beſuche, und der Iunker war ſo gefällig, daſs er ſich mit fortſchleppen ließ. Die Beſuche wurden erwiedert, und er war noch ſo gefällig ſeinen Stuhl bey einer je- den Veranlaßung von der Art geduldig auszufüllen. Frau von Z*** brachte noch manche wichtige Veränderungen in der häuslichen Verfaßung ihres Gemahls zu ſtande. Es wurden gleich anfänglich zwey Bediente mehr angenommen; man ver- ſchrieb einen himmelblauen Staatswagen mit Spiegelfenſtern und vergoldeten Lei- ſten; das adliche Schloß wurde überweiſ- ſet, die Zimmer verändert, neu verziert und das alte Hausgeräthe mit einem moder- nen vertauſcht. Bey dem alten Herrn wurden nur die drey Geburtstage des Hau-

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Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/36>, abgerufen am 21.11.2024.