Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.zum Pöbel und sie erweisen uns Ehre ge- Hören sie mich, wenn ich für Alle zum Pöbel und ſie erweiſen uns Ehre ge- Hören ſie mich, wenn ich für Alle <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0097" n="91"/> zum Pöbel und ſie erweiſen uns Ehre ge-<lb/> nug, wenn ſie uns ihre Gläubiger zu ſeyn<lb/> erlauben. —</p><lb/> <p>Hören ſie mich, wenn ich für Alle<lb/> das Wort nehme! Ich wiederhohle die Ge-<lb/> danken eines braven Mannes aus ihren<lb/> Mitteln, der ſeinen Verſtand ſein ganzes<lb/> Leben hindurch angebaut hatte, und der<lb/> ein eben ſo gründlicher Gelehrter als wei-<lb/> ſer Befehlshaber war. — Ich ſeh’ es<lb/> gern, ſagte er einmal zu einer anſehnlichen<lb/> Verſammlung ihm untergebner junger<lb/> Kriegesbedienten; ich ſeh’ es gern, ihr<lb/> Herren! daſs ihr etwas auf euch haltet;<lb/> ich ſchätze den Mann von Ehre; ich werd’<lb/> ihn zu empfehlen wißen: aber ich möchte<lb/> um vieles nicht, daſs dieſe hohe Meynung,<lb/> die ihr von euch ſelbſt habt, in Verach-<lb/> tung, oder wohl gar in Beleidigung gegen<lb/> andre ausartete. Die Beleidigung würd’<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0097]
zum Pöbel und ſie erweiſen uns Ehre ge-
nug, wenn ſie uns ihre Gläubiger zu ſeyn
erlauben. —
Hören ſie mich, wenn ich für Alle
das Wort nehme! Ich wiederhohle die Ge-
danken eines braven Mannes aus ihren
Mitteln, der ſeinen Verſtand ſein ganzes
Leben hindurch angebaut hatte, und der
ein eben ſo gründlicher Gelehrter als wei-
ſer Befehlshaber war. — Ich ſeh’ es
gern, ſagte er einmal zu einer anſehnlichen
Verſammlung ihm untergebner junger
Kriegesbedienten; ich ſeh’ es gern, ihr
Herren! daſs ihr etwas auf euch haltet;
ich ſchätze den Mann von Ehre; ich werd’
ihn zu empfehlen wißen: aber ich möchte
um vieles nicht, daſs dieſe hohe Meynung,
die ihr von euch ſelbſt habt, in Verach-
tung, oder wohl gar in Beleidigung gegen
andre ausartete. Die Beleidigung würd’
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