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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

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der horizontalen Lage der Thiere zu
reden. -)

Nun begreift sich leicht wie diese
merkwürdige anomalische Einrichtung,
- dass nämlich alles Blut bloss aus
dem rechten Ventrikel weiter getrieben
wird, - der Lebensweise dieser Schild-
kröten beym langen Untertauchen zu
statten kommt, indem bey ihnen der
sogenannte grosse Blutumlauf vom klei-
nen der durch die Lungen geht, in so
fern unabhängig ist, dass dann, wäh-
rend sie unter Wasser sind und nicht
athmen, dessen ungeachtet jener seinen
Fortgang behält; anders als bey den
warmblütigen Thieren, wo bekanntlich
nach ihrer Geburt die aorta kein Blut
fortführen kann, was nicht so eben erst
aus den athmenden Lungen durch den
linken Ventrikel ihr zugeführt worden
wäre*)

*) Die besten und deutlichsten Abbildungen
des innern Baues vom Herzen der See-

der horizontalen Lage der Thiere zu
reden. –)

Nun begreift sich leicht wie diese
merkwürdige anomalische Einrichtung,
– dass nämlich alles Blut bloss aus
dem rechten Ventrikel weiter getrieben
wird, – der Lebensweise dieser Schild-
kröten beym langen Untertauchen zu
statten kommt, indem bey ihnen der
sogenannte grosse Blutumlauf vom klei-
nen der durch die Lungen geht, in so
fern unabhängig ist, dass dann, wäh-
rend sie unter Wasser sind und nicht
athmen, dessen ungeachtet jener seinen
Fortgang behält; anders als bey den
warmblütigen Thieren, wo bekanntlich
nach ihrer Geburt die aorta kein Blut
fortführen kann, was nicht so eben erst
aus den athmenden Lungen durch den
linken Ventrikel ihr zugeführt worden
wäre*)

*) Die besten und deutlichsten Abbildungen
des innern Baues vom Herzen der See-
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[231/0251] der horizontalen Lage der Thiere zu reden. –) Nun begreift sich leicht wie diese merkwürdige anomalische Einrichtung, – dass nämlich alles Blut bloss aus dem rechten Ventrikel weiter getrieben wird, – der Lebensweise dieser Schild- kröten beym langen Untertauchen zu statten kommt, indem bey ihnen der sogenannte grosse Blutumlauf vom klei- nen der durch die Lungen geht, in so fern unabhängig ist, dass dann, wäh- rend sie unter Wasser sind und nicht athmen, dessen ungeachtet jener seinen Fortgang behält; anders als bey den warmblütigen Thieren, wo bekanntlich nach ihrer Geburt die aorta kein Blut fortführen kann, was nicht so eben erst aus den athmenden Lungen durch den linken Ventrikel ihr zugeführt worden wäre *) *) Die besten und deutlichsten Abbildungen des innern Baues vom Herzen der See-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/251>, abgerufen am 22.11.2024.