Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

VI. Abschnitt.
ner weiten Mündung unter der Zunge
öffnet, dessen Nutzen aber noch nicht
ganz entschieden scheint *).

§. 94.

Der Schlund, der überhaupt bey den
meisten Vögeln der Luftröhre zur rech-
ten herabsteigt, ist bey vielen fleisch-
fressenden so wie auch ihr obrer Ma-
genmund von auffallender Weite; (meist
ungleich weiter als der Darmcanal;)
theils um die ganzen Fische oder grosse
Knochen die sie schlucken und die der
Magen nicht fassen könnte, einstweilen
zu beherbergen **); theils auch um das

Ge-
*) Edwards's natural History of Birds.
T. II. tab. 73. und Hrn. Prof. Schneider
ad reliqua librorum Friderici II. T. II
pag. 9.
**) Eine Seemöve (Larus tridactylus), die
ich Jahre lang lebendig unter Augen ge-
habt, konnte Spannenlange Knochen
verschlucken, so dass bloss das untre Ende
davon in den Magen reichte und von
dem-

VI. Abschnitt.
ner weiten Mündung unter der Zunge
öffnet, dessen Nutzen aber noch nicht
ganz entschieden scheint *).

§. 94.

Der Schlund, der überhaupt bey den
meisten Vögeln der Luftröhre zur rech-
ten herabsteigt, ist bey vielen fleisch-
fressenden so wie auch ihr obrer Ma-
genmund von auffallender Weite; (meist
ungleich weiter als der Darmcanal;)
theils um die ganzen Fische oder groſse
Knochen die sie schlucken und die der
Magen nicht fassen könnte, einstweilen
zu beherbergen **); theils auch um das

Ge-
*) Edwards's natural History of Birds.
T. II. tab. 73. und Hrn. Prof. Schneider
ad reliqua librorum Friderici II. T. II
pag. 9.
**) Eine Seemöve (Larus tridactylus), die
ich Jahre lang lebendig unter Augen ge-
habt, konnte Spannenlange Knochen
verschlucken, so daſs bloſs das untre Ende
davon in den Magen reichte und von
dem-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0164" n="142"/><fw place="top" type="header">VI. Abschnitt.</fw><lb/>
ner weiten Mündung unter der Zunge<lb/>
öffnet, dessen Nutzen aber noch nicht<lb/>
ganz entschieden scheint <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#k">Edwards</hi>'s <hi rendition="#i">natural History of Birds</hi>.<lb/>
T. II. tab. 73. und Hrn. Prof. <hi rendition="#k">Schneider</hi><lb/><hi rendition="#i">ad reliqua librorum</hi> <hi rendition="#k">Friderici</hi> II. T. II<lb/>
pag. 9.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 94.</head><lb/>
              <p>Der <hi rendition="#i">Schlund</hi>, der überhaupt bey den<lb/>
meisten Vögeln der Luftröhre zur rech-<lb/>
ten herabsteigt, ist bey vielen fleisch-<lb/>
fressenden so wie auch ihr obrer Ma-<lb/>
genmund von auffallender Weite; (meist<lb/>
ungleich weiter als der Darmcanal;)<lb/>
theils um die ganzen Fische oder gro&#x017F;se<lb/>
Knochen die sie schlucken und die der<lb/>
Magen nicht fassen könnte, einstweilen<lb/>
zu beherbergen <note place="foot" n="**)">Eine Seemöve (<hi rendition="#i">Larus tridactylus</hi>), die<lb/>
ich Jahre lang lebendig unter Augen ge-<lb/>
habt, konnte Spannenlange Knochen<lb/>
verschlucken, so da&#x017F;s blo&#x017F;s das untre Ende<lb/>
davon in den Magen reichte und von<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dem-</fw></note>; theils auch um das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0164] VI. Abschnitt. ner weiten Mündung unter der Zunge öffnet, dessen Nutzen aber noch nicht ganz entschieden scheint *). §. 94. Der Schlund, der überhaupt bey den meisten Vögeln der Luftröhre zur rech- ten herabsteigt, ist bey vielen fleisch- fressenden so wie auch ihr obrer Ma- genmund von auffallender Weite; (meist ungleich weiter als der Darmcanal;) theils um die ganzen Fische oder groſse Knochen die sie schlucken und die der Magen nicht fassen könnte, einstweilen zu beherbergen **); theils auch um das Ge- *) Edwards's natural History of Birds. T. II. tab. 73. und Hrn. Prof. Schneider ad reliqua librorum Friderici II. T. II pag. 9. **) Eine Seemöve (Larus tridactylus), die ich Jahre lang lebendig unter Augen ge- habt, konnte Spannenlange Knochen verschlucken, so daſs bloſs das untre Ende davon in den Magen reichte und von dem-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/164
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/164>, abgerufen am 26.11.2024.