So allgemein wohl den Thieren das Gefühl überhaupt zukommt, wodurch sie besonders für die Eindrücke von Wärme und Kälte empfänglich werden, so sind hingegen nur sehr wenige, so wie der Mensch, mit Organen versehen, die ausschliesslich zum Tasten bestimmt sind; um nämlich damit absichtlich äussere Gegenstände zu befühlen, zu exploriren, gleichsam zu sondiren.
Ueberhaupt scheint sich dieser Sinn, so viel wenigstens bis jetzt bekannt, nur in drey Thierclassen zu finden: nämlich bey mehreren Säugethieren, bey weni- gen Vögeln, und dann wahrscheinlich bey den Insecten.
A) SÄUGETHIERE.
§. 222.
Am vollkommensten, dem mensch- lichen Bau am ähnlichsten, ist bekannt- lich das Organ des Betastungssinnes bey
den
X
Von den Sinnwerkzeugen überhaupt u. s. w.
§. 221.
So allgemein wohl den Thieren das Gefühl überhaupt zukommt, wodurch sie besonders für die Eindrücke von Wärme und Kälte empfänglich werden, so sind hingegen nur sehr wenige, so wie der Mensch, mit Organen versehen, die ausschlieſslich zum Tasten bestimmt sind; um nämlich damit absichtlich äuſsere Gegenstände zu befühlen, zu exploriren, gleichsam zu sondiren.
Ueberhaupt scheint sich dieser Sinn, so viel wenigstens bis jetzt bekannt, nur in drey Thierclassen zu finden: nämlich bey mehreren Säugethieren, bey weni- gen Vögeln, und dann wahrscheinlich bey den Insecten.
A) SÄUGETHIERE.
§. 222.
Am vollkommensten, dem mensch- lichen Bau am ähnlichsten, ist bekannt- lich das Organ des Betastungssinnes bey
den
X
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0343"n="321"/><fwplace="top"type="header">Von den Sinnwerkzeugen überhaupt u. s. w.</fw><lb/><divn="3"><head>§. 221.</head><lb/><p>So allgemein wohl den Thieren das<lb/>
Gefühl überhaupt zukommt, wodurch<lb/>
sie besonders für die Eindrücke von<lb/>
Wärme und Kälte empfänglich werden,<lb/>
so sind hingegen nur sehr wenige, so<lb/>
wie der Mensch, mit Organen versehen,<lb/>
die ausschlieſslich zum <hirendition="#i">Tasten</hi> bestimmt<lb/>
sind; um nämlich damit absichtlich<lb/>
äuſsere Gegenstände zu befühlen, zu<lb/>
exploriren, gleichsam zu sondiren.</p><lb/><p>Ueberhaupt scheint sich dieser Sinn,<lb/>
so viel wenigstens bis jetzt bekannt, nur<lb/>
in drey Thierclassen zu finden: nämlich<lb/>
bey mehreren Säugethieren, bey weni-<lb/>
gen Vögeln, und dann wahrscheinlich<lb/>
bey den Insecten.</p></div><lb/><divn="3"><head>A) SÄUGETHIERE.</head><lb/><divn="4"><head>§. 222.</head><lb/><p>Am vollkommensten, dem mensch-<lb/>
lichen Bau am ähnlichsten, ist bekannt-<lb/>
lich das Organ des Betastungssinnes bey<lb/><fwplace="bottom"type="sig">X</fw><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[321/0343]
Von den Sinnwerkzeugen überhaupt u. s. w.
§. 221.
So allgemein wohl den Thieren das
Gefühl überhaupt zukommt, wodurch
sie besonders für die Eindrücke von
Wärme und Kälte empfänglich werden,
so sind hingegen nur sehr wenige, so
wie der Mensch, mit Organen versehen,
die ausschlieſslich zum Tasten bestimmt
sind; um nämlich damit absichtlich
äuſsere Gegenstände zu befühlen, zu
exploriren, gleichsam zu sondiren.
Ueberhaupt scheint sich dieser Sinn,
so viel wenigstens bis jetzt bekannt, nur
in drey Thierclassen zu finden: nämlich
bey mehreren Säugethieren, bey weni-
gen Vögeln, und dann wahrscheinlich
bey den Insecten.
A) SÄUGETHIERE.
§. 222.
Am vollkommensten, dem mensch-
lichen Bau am ähnlichsten, ist bekannt-
lich das Organ des Betastungssinnes bey
den
X
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/343>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.