Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Zunge.
gewöhnlich zur linken im Oberschnabel,
enden. An diesem hintern Paar hängt das
ganze sonderbare Ingestionsorgan gleich-
sam wie in Stahlfedern *). Das vordre aber
legt sich, wenn die Zunge ausgeschossen
werden soll, an einander, wird von dem
hintern Ende der alsdann ausgedehnten
fleischigen Scheide des Vorderstücks
mit aufgenommen; und dadurch die
gleichsam verlängerte Zunge mehrere
Zoll weit herausgetrieben **).

Beym Auerhahn hat die Zunge eine
noch mehr anomalische Mobilität, in-

dem
*) Ein schönes Beyspiel zum Erweis des
grossen Antheils, den schon die blosse
Federkraft an der Vollziehung man-
cher Functionen der thierischen Oeco-
nomie hat.
**) Mery in den Mem. de l'Acad. des sc.
1709. pag. 85.
Waller in den philosoph. Trans-
actions
Vol. XXIX. pag. 509.
Hr. Wolf im neuen Voigt'schen
Magazin
II. Th. pag. 468 u. f.
Y 2

Von der Zunge.
gewöhnlich zur linken im Oberschnabel,
enden. An diesem hintern Paar hängt das
ganze sonderbare Ingestionsorgan gleich-
sam wie in Stahlfedern *). Das vordre aber
legt sich, wenn die Zunge ausgeschossen
werden soll, an einander, wird von dem
hintern Ende der alsdann ausgedehnten
fleischigen Scheide des Vorderstücks
mit aufgenommen; und dadurch die
gleichsam verlängerte Zunge mehrere
Zoll weit herausgetrieben **).

Beym Auerhahn hat die Zunge eine
noch mehr anomalische Mobilität, in-

dem
*) Ein schönes Beyspiel zum Erweis des
groſsen Antheils, den schon die bloſse
Federkraft an der Vollziehung man-
cher Functionen der thierischen Oeco-
nomie hat.
**) Mery in den Mém. de l'Acad. des sc.
1709. pag. 85.
Waller in den philosoph. Trans-
actions
Vol. XXIX. pag. 509.
Hr. Wolf im neuen Voigt'schen
Magazin
II. Th. pag. 468 u. f.
Y 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0361" n="339"/><fw place="top" type="header">Von der Zunge.</fw><lb/>
gewöhnlich zur linken im Oberschnabel,<lb/>
enden. An diesem hintern Paar hängt das<lb/>
ganze sonderbare Ingestionsorgan gleich-<lb/>
sam wie in Stahlfedern <note place="foot" n="*)">Ein schönes Beyspiel zum Erweis des<lb/>
gro&#x017F;sen Antheils, den schon die blo&#x017F;se<lb/>
Federkraft an der Vollziehung man-<lb/>
cher Functionen der thierischen Oeco-<lb/>
nomie hat.</note>. Das vordre aber<lb/>
legt sich, wenn die Zunge ausgeschossen<lb/>
werden soll, an einander, wird von dem<lb/>
hintern Ende der alsdann ausgedehnten<lb/>
fleischigen Scheide des Vorderstücks<lb/>
mit aufgenommen; und dadurch die<lb/>
gleichsam verlängerte Zunge mehrere<lb/>
Zoll weit herausgetrieben <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#k">Mery</hi> in den <hi rendition="#i">Mém. de l'Acad. des sc</hi>.<lb/>
1709. pag. 85.<lb/><hi rendition="#k">Waller</hi> in den <hi rendition="#i">philosoph. Trans-<lb/>
actions</hi> Vol. XXIX. pag. 509.<lb/>
Hr. <hi rendition="#k">Wolf</hi> im <hi rendition="#i">neuen</hi> <hi rendition="#k">Voigt</hi>'<hi rendition="#i">schen<lb/>
Magazin</hi> II. Th. pag. 468 u. f.</note>.</p><lb/>
              <p>Beym Auerhahn hat die Zunge eine<lb/>
noch mehr anomalische Mobilität, in-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y 2</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[339/0361] Von der Zunge. gewöhnlich zur linken im Oberschnabel, enden. An diesem hintern Paar hängt das ganze sonderbare Ingestionsorgan gleich- sam wie in Stahlfedern *). Das vordre aber legt sich, wenn die Zunge ausgeschossen werden soll, an einander, wird von dem hintern Ende der alsdann ausgedehnten fleischigen Scheide des Vorderstücks mit aufgenommen; und dadurch die gleichsam verlängerte Zunge mehrere Zoll weit herausgetrieben **). Beym Auerhahn hat die Zunge eine noch mehr anomalische Mobilität, in- dem *) Ein schönes Beyspiel zum Erweis des groſsen Antheils, den schon die bloſse Federkraft an der Vollziehung man- cher Functionen der thierischen Oeco- nomie hat. **) Mery in den Mém. de l'Acad. des sc. 1709. pag. 85. Waller in den philosoph. Trans- actions Vol. XXIX. pag. 509. Hr. Wolf im neuen Voigt'schen Magazin II. Th. pag. 468 u. f. Y 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/361
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/361>, abgerufen am 23.11.2024.