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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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Röhre schliesst*) und den wiederge-
kauten Bissen geradewegs in den dritten

*) Das setzt freylich eine Art von will-
kührlichen Bewegungsvermögen in die-
sem Theil voraus. Aber überhaupt ist
der Einfluss des Willens auf das Ge-
schäft des Wiederkauens unverkennbar.
Es ist an keine bestimmte Zeit gebun-
den, sondern die Thiere können es
bey vollem Pansen nach Gelegenheit
der Umstände früher oder später in
Gang setzen. - Unter den nicht gar
seltnen Beyspielen von ruminirenden
Menschen wird von manchen ausdrück-
lich gesagt, dass es bey ihnen ein will-
kührliches Geschäfft gewesen. Ich selbst
habe vier Männer gekannt, die ihr
Gemüse u. a. vegetabilische Nahrung
wiederkaueten. Sie versicherten was
ebenfalls schon von andern angemerkt
worden) dass für sie die Rumination
ein wahrer Genuss sey: und der eine
hatte es ganz in seiner Willkühr, wenn
er sich denselben erlauben durfte, oder
nach Beschaffenheit der Umstände ver-
sagen musste.

Röhre schliesst*) und den wiederge-
kauten Bissen geradewegs in den dritten

*) Das setzt freylich eine Art von will-
kührlichen Bewegungsvermögen in die-
sem Theil voraus. Aber überhaupt ist
der Einfluss des Willens auf das Ge-
schäft des Wiederkauens unverkennbar.
Es ist an keine bestimmte Zeit gebun-
den, sondern die Thiere können es
bey vollem Pansen nach Gelegenheit
der Umstände früher oder später in
Gang setzen. – Unter den nicht gar
seltnen Beyspielen von ruminirenden
Menschen wird von manchen ausdrück-
lich gesagt, dass es bey ihnen ein will-
kührliches Geschäfft gewesen. Ich selbst
habe vier Männer gekannt, die ihr
Gemüse u. a. vegetabilische Nahrung
wiederkaueten. Sie versicherten was
ebenfalls schon von andern angemerkt
worden) dass für sie die Rumination
ein wahrer Genuss sey: und der eine
hatte es ganz in seiner Willkühr, wenn
er sich denselben erlauben durfte, oder
nach Beschaffenheit der Umstände ver-
sagen musste.
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[137/0157] Röhre schliesst *) und den wiederge- kauten Bissen geradewegs in den dritten *) Das setzt freylich eine Art von will- kührlichen Bewegungsvermögen in die- sem Theil voraus. Aber überhaupt ist der Einfluss des Willens auf das Ge- schäft des Wiederkauens unverkennbar. Es ist an keine bestimmte Zeit gebun- den, sondern die Thiere können es bey vollem Pansen nach Gelegenheit der Umstände früher oder später in Gang setzen. – Unter den nicht gar seltnen Beyspielen von ruminirenden Menschen wird von manchen ausdrück- lich gesagt, dass es bey ihnen ein will- kührliches Geschäfft gewesen. Ich selbst habe vier Männer gekannt, die ihr Gemüse u. a. vegetabilische Nahrung wiederkaueten. Sie versicherten was ebenfalls schon von andern angemerkt worden) dass für sie die Rumination ein wahrer Genuss sey: und der eine hatte es ganz in seiner Willkühr, wenn er sich denselben erlauben durfte, oder nach Beschaffenheit der Umstände ver- sagen musste.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/157>, abgerufen am 23.11.2024.