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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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§. 221.

So allgemein wohl den Thieren das
Gefühl überhaupt zukommt, wodurch
sie besonders für die Eindrücke von
Wärme und Kälte empfänglich werden,
so sind hingegen nur sehr wenige, so
wie der Mensch, mit Organen versehen,
die ausschliesslich zum unmittelbaren*)
Tasten bestimmt sind; um nämlich da-
mit absichtlich äussere Gegenstände zu
befühlen, zu exploriren, gleichsam zu
sondiren.

Ueberhaupt scheint sich dieser Sinn,
so viel wenigstens bis jetzt bekannt, nur
in drey Thierclassen zu finden: nämlich
bey mehreren Säugethieren, bey weni-
gen Vögeln, und dann wahrscheinlich
bey den Insecten.

*) Denn diese zum unmittelbaren Tasten
bestimmten Organe müssen von denen
die mittelbar gewissermassen dazu die-
nen können und von welchen im näch-
sten § die Rede ist, eben so unterschie-
den werden als beym Blinden seine
Hand von seinem Stock.
§. 221.

So allgemein wohl den Thieren das
Gefühl überhaupt zukommt, wodurch
sie besonders für die Eindrücke von
Wärme und Kälte empfänglich werden,
so sind hingegen nur sehr wenige, so
wie der Mensch, mit Organen versehen,
die ausschliesslich zum unmittelbaren*)
Tasten bestimmt sind; um nämlich da-
mit absichtlich äussere Gegenstände zu
befühlen, zu exploriren, gleichsam zu
sondiren.

Ueberhaupt scheint sich dieser Sinn,
so viel wenigstens bis jetzt bekannt, nur
in drey Thierclassen zu finden: nämlich
bey mehreren Säugethieren, bey weni-
gen Vögeln, und dann wahrscheinlich
bey den Insecten.

*) Denn diese zum unmittelbaren Tasten
bestimmten Organe müssen von denen
die mittelbar gewissermassen dazu die-
nen können und von welchen im näch-
sten § die Rede ist, eben so unterschie-
den werden als beym Blinden seine
Hand von seinem Stock.
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[328/0348] §. 221. So allgemein wohl den Thieren das Gefühl überhaupt zukommt, wodurch sie besonders für die Eindrücke von Wärme und Kälte empfänglich werden, so sind hingegen nur sehr wenige, so wie der Mensch, mit Organen versehen, die ausschliesslich zum unmittelbaren *) Tasten bestimmt sind; um nämlich da- mit absichtlich äussere Gegenstände zu befühlen, zu exploriren, gleichsam zu sondiren. Ueberhaupt scheint sich dieser Sinn, so viel wenigstens bis jetzt bekannt, nur in drey Thierclassen zu finden: nämlich bey mehreren Säugethieren, bey weni- gen Vögeln, und dann wahrscheinlich bey den Insecten. *) Denn diese zum unmittelbaren Tasten bestimmten Organe müssen von denen die mittelbar gewissermassen dazu die- nen können und von welchen im näch- sten § die Rede ist, eben so unterschie- den werden als beym Blinden seine Hand von seinem Stock.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/348>, abgerufen am 22.11.2024.