Der Biber hat am obern Magen- munde ein eignes corpus glandulosum, ohngefähr von der Grösse eines Gulden nach innen voller Schleimhölen*); das im Ganzen dem bulbus glandulosus am Vogelmagen ähnelt, und diesem bewun- dernswerthen Thiere wohl zur Verdauung und Animalisirung seines trocknen Fut- ters von Baumrinden, Spänen u. s. w. dient.
Und der Magen des Pangolin (Ma- nis pentadactyla) ist fast so derb und fleischicht als ein Hühnermagen, und enthält auch so wie der von den Kör- nerschluckenden Vögeln, Steinchen und Grant, der von jenem Thier wahrschein- lichst zu gleichem Zweck, wie bey die- sen Vögeln, eingeschluckt wird**)
*) Eben so der Wombat. s. Home in den philos. Transact. for 1808. tab. 9.
**) Nemlich wohl gewiss nicht, wie Burt im IIten B. der Asiatick Researches vermuthet, um sich davon zu nähren, sondern wie mir es scheint, vielmehr um die lebendigen Insecten u. a. kleinen Thiere, die sein gewöhnliches Futter
Der Biber hat am obern Magen- munde ein eignes corpus glandulosum, ohngefähr von der Grösse eines Gulden nach innen voller Schleimhölen*); das im Ganzen dem bulbus glandulosus am Vogelmagen ähnelt, und diesem bewun- dernswerthen Thiere wohl zur Verdauung und Animalisirung seines trocknen Fut- ters von Baumrinden, Spänen u. s. w. dient.
Und der Magen des Pangolin (Ma- nis pentadactyla) ist fast so derb und fleischicht als ein Hühnermagen, und enthält auch so wie der von den Kör- nerschluckenden Vögeln, Steinchen und Grant, der von jenem Thier wahrschein- lichst zu gleichem Zweck, wie bey die- sen Vögeln, eingeschluckt wird**)
*) Eben so der Wombat. s. Home in den philos. Transact. for 1808. tab. 9.
**) Nemlich wohl gewiss nicht, wie Burt im IIten B. der Asiatick Researches vermuthet, um sich davon zu nähren, sondern wie mir es scheint, vielmehr um die lebendigen Insecten u. a. kleinen Thiere, die sein gewöhnliches Futter
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[140/0162]
Der Biber hat am obern Magen-
munde ein eignes corpus glandulosum,
ohngefähr von der Grösse eines Gulden
nach innen voller Schleimhölen *); das
im Ganzen dem bulbus glandulosus am
Vogelmagen ähnelt, und diesem bewun-
dernswerthen Thiere wohl zur Verdauung
und Animalisirung seines trocknen Fut-
ters von Baumrinden, Spänen u. s. w.
dient.
Und der Magen des Pangolin (Ma-
nis pentadactyla) ist fast so derb und
fleischicht als ein Hühnermagen, und
enthält auch so wie der von den Kör-
nerschluckenden Vögeln, Steinchen und
Grant, der von jenem Thier wahrschein-
lichst zu gleichem Zweck, wie bey die-
sen Vögeln, eingeschluckt wird **)
*) Eben so der Wombat. s. Home in
den philos. Transact. for 1808. tab. 9.
**) Nemlich wohl gewiss nicht, wie Burt
im IIten B. der Asiatick Researches
vermuthet, um sich davon zu nähren,
sondern wie mir es scheint, vielmehr
um die lebendigen Insecten u. a. kleinen
Thiere, die sein gewöhnliches Futter
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/162>, abgerufen am 12.05.2024.
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