Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.ger andern Knorpelfische*); die Zange *) Ray, Klein, Battarra u. a. hielten
diese Glieder (so wie Menz, Triller und Krüger die gedachten Ballen an den Froschdaumen) irrig für wirkliche Zeugungsorgane.Eben so irrig war aber auch ander- seits die Meynung des sonst so vor- trefflichen Tyson, als ob das gerippte Brustschild des See-Hasen (Cyclopte- rus lumpus) dem Männchen dazu diene, während der Paarung sein Weibchen damit fest zu halten, was ihm beson- ders bey der Kürze seiner Ruthe zu statten komme. - Denn ohne zu ge- denken dass die Lage dieses Schildchens am Halse, bey dem gewölbten Bauche des Thiers, der Paarung eher hinder- lich als förderlich seyn würde, und dass es sich bey beyden Geschlechtern fin- det; - so paaren sich ja überhaupt diese Fische gar nicht, sondern die Weibchen kommen, wie bey vielen andern Arten von Fischen, zur Laich- zeit alleine und lange vor den Männ- chen, die dann erst die von jenen ge- legten Eyer ausserhalb Mutterleibes be- fruchten. ger andern Knorpelfische*); die Zange *) Ray, Klein, Battarra u. a. hielten
diese Glieder (so wie Menz, Triller und Krüger die gedachten Ballen an den Froschdaumen) irrig für wirkliche Zeugungsorgane.Eben so irrig war aber auch ander- seits die Meynung des sonst so vor- trefflichen Tyson, als ob das gerippte Brustschild des See-Hasen (Cyclopte- rus lumpus) dem Männchen dazu diene, während der Paarung sein Weibchen damit fest zu halten, was ihm beson- ders bey der Kürze seiner Ruthe zu statten komme. – Denn ohne zu ge- denken dass die Lage dieses Schildchens am Halse, bey dem gewölbten Bauche des Thiers, der Paarung eher hinder- lich als förderlich seyn würde, und dass es sich bey beyden Geschlechtern fin- det; – so paaren sich ja überhaupt diese Fische gar nicht, sondern die Weibchen kommen, wie bey vielen andern Arten von Fischen, zur Laich- zeit alleine und lange vor den Männ- chen, die dann erst die von jenen ge- legten Eyer ausserhalb Mutterleibes be- fruchten. <TEI> <text xml:id="blume_000103"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0472" xml:id="pb450_0001" n="450"/> ger andern Knorpelfische<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#k">Ray, Klein, Battarra</hi> u. a. hielten<lb/> diese Glieder (so wie <hi rendition="#k">Menz, Triller</hi><lb/> und <hi rendition="#k">Krüger</hi> die gedachten Ballen an<lb/> den Froschdaumen) irrig für wirkliche<lb/> Zeugungsorgane.</p><p>Eben so irrig war aber auch ander-<lb/> seits die Meynung des sonst so vor-<lb/> trefflichen Tyson, als ob das gerippte<lb/> Brustschild des See-Hasen (<hi rendition="#i">Cyclopte-<lb/> rus lumpus</hi>) dem Männchen dazu diene,<lb/> während der Paarung sein Weibchen<lb/> damit fest zu halten, was ihm beson-<lb/> ders bey der Kürze seiner Ruthe zu<lb/> statten komme. – Denn ohne zu ge-<lb/> denken dass die Lage dieses Schildchens<lb/> am Halse, bey dem gewölbten Bauche<lb/> des Thiers, der Paarung eher hinder-<lb/> lich als förderlich seyn würde, und dass<lb/> es sich bey beyden Geschlechtern fin-<lb/> det; – so paaren sich ja überhaupt<lb/> diese Fische gar nicht, sondern die<lb/> Weibchen kommen, wie bey vielen<lb/> andern Arten von Fischen, zur Laich-<lb/> zeit alleine und lange vor den Männ-<lb/> chen, die dann erst die von jenen ge-<lb/> legten Eyer ausserhalb Mutterleibes be-<lb/> fruchten.</p></note>; die Zange<lb/> am Hinterleibe der Libellen-Männchen,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [450/0472]
ger andern Knorpelfische *); die Zange
am Hinterleibe der Libellen-Männchen,
*) Ray, Klein, Battarra u. a. hielten
diese Glieder (so wie Menz, Triller
und Krüger die gedachten Ballen an
den Froschdaumen) irrig für wirkliche
Zeugungsorgane.
Eben so irrig war aber auch ander-
seits die Meynung des sonst so vor-
trefflichen Tyson, als ob das gerippte
Brustschild des See-Hasen (Cyclopte-
rus lumpus) dem Männchen dazu diene,
während der Paarung sein Weibchen
damit fest zu halten, was ihm beson-
ders bey der Kürze seiner Ruthe zu
statten komme. – Denn ohne zu ge-
denken dass die Lage dieses Schildchens
am Halse, bey dem gewölbten Bauche
des Thiers, der Paarung eher hinder-
lich als förderlich seyn würde, und dass
es sich bey beyden Geschlechtern fin-
det; – so paaren sich ja überhaupt
diese Fische gar nicht, sondern die
Weibchen kommen, wie bey vielen
andern Arten von Fischen, zur Laich-
zeit alleine und lange vor den Männ-
chen, die dann erst die von jenen ge-
legten Eyer ausserhalb Mutterleibes be-
fruchten.
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