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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

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sologie Interesse hat, das andere von
einem Molluscum, dem Tintenfisch, we-
gen der ganz sonderbaren Eigenheiten
bey den männlichen Genitalien desselben.

Der Spulwurm hat nur Einen Geilen,
der ungefähr in der Mitte des Thiers
liegt, und aus einem einzigen in ein
längliches Bündel zusammengefalteten Ge-
fäss besteht, dass sich leicht auseinan-
der wickeln lässt, und dann gegen drey
Fuss lang ist. Es verliert sich nach
dem Hintertheil des Wurms zu in eine
dickere Röhre, fast von der Stärke einer
Rabenspule, und hieran stösst die im
Schwanzende verborgene Ruthe, die
vermutlich bey der Paarung heraus-
tritt*).

Die männlichen Genitalien des Tin-
tenfisches (Sepia loligo) sind zumahl
durch die merkwürdigen, freylich wohl
in der Beschreibung etwas verschöner-
ten, Beobachtungen berühmt worden,
die Türberv. Needham daran ge-

*) Tyson in den philos. Transact. vol. XIII.
pag. 161. fig. 1.

sologie Interesse hat, das andere von
einem Molluscum, dem Tintenfisch, we-
gen der ganz sonderbaren Eigenheiten
bey den männlichen Genitalien desselben.

Der Spulwurm hat nur Einen Geilen,
der ungefähr in der Mitte des Thiers
liegt, und aus einem einzigen in ein
längliches Bündel zusammengefalteten Ge-
fäss besteht, dass sich leicht auseinan-
der wickeln lässt, und dann gegen drey
Fuss lang ist. Es verliert sich nach
dem Hintertheil des Wurms zu in eine
dickere Röhre, fast von der Stärke einer
Rabenspule, und hieran stösst die im
Schwanzende verborgene Ruthe, die
vermutlich bey der Paarung heraus-
tritt*).

Die männlichen Genitalien des Tin-
tenfisches (Sepia loligo) sind zumahl
durch die merkwürdigen, freylich wohl
in der Beschreibung etwas verschöner-
ten, Beobachtungen berühmt worden,
die Türberv. Needham daran ge-

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[472/0494] sologie Interesse hat, das andere von einem Molluscum, dem Tintenfisch, we- gen der ganz sonderbaren Eigenheiten bey den männlichen Genitalien desselben. Der Spulwurm hat nur Einen Geilen, der ungefähr in der Mitte des Thiers liegt, und aus einem einzigen in ein längliches Bündel zusammengefalteten Ge- fäss besteht, dass sich leicht auseinan- der wickeln lässt, und dann gegen drey Fuss lang ist. Es verliert sich nach dem Hintertheil des Wurms zu in eine dickere Röhre, fast von der Stärke einer Rabenspule, und hieran stösst die im Schwanzende verborgene Ruthe, die vermutlich bey der Paarung heraus- tritt *). Die männlichen Genitalien des Tin- tenfisches (Sepia loligo) sind zumahl durch die merkwürdigen, freylich wohl in der Beschreibung etwas verschöner- ten, Beobachtungen berühmt worden, die Türberv. Needham daran ge- *) Tyson in den philos. Transact. vol. XIII. pag. 161. fig. 1.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/494>, abgerufen am 22.11.2024.