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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

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lich zahnlos sind bloss die eigentlichen
Wallfische (Balaenae), die Schuppen-
thiere, und die Americanischen Amei-
senbären.

Substanz und Gefüge der Zähne sind
von aller andern Knochen ihren ver-
schieden. Besonders zeichnet sich der
Schmelz (substantia vitrea) an den Kro-
nen derselben sowohl durch seine aus-
nehmende Härte, da er theils am Stahl
Funken giebt, als durch den Mangel
des Schleimgewebes aus, womit der in-
nere mehr knochenartige Theil (substan-
tia ossea)
der Krone, so wie die Wur-
zel durchzogen ist. Er scheint den
Elfenbeinzähnen so wie den obern Hau-
zähnen des Emgalo (Sus aethiopicus), den
Vorderzähnen des Hippopotamus, den
Hauern des Wallrosses und dem Stoss-
zahn des Narhwal zu fehlen; doch un-
terscheidet man auch an allen diesen
eine äussre dünne Rinde womit sie be-
kleidet sind. Ueberhaupt haben aber
diese Zähne manches eigne in ihrer Tex-

lich zahnlos sind bloss die eigentlichen
Wallfische (Balaenae), die Schuppen-
thiere, und die Americanischen Amei-
senbären.

Substanz und Gefüge der Zähne sind
von aller andern Knochen ihren ver-
schieden. Besonders zeichnet sich der
Schmelz (substantia vitrea) an den Kro-
nen derselben sowohl durch seine aus-
nehmende Härte, da er theils am Stahl
Funken giebt, als durch den Mangel
des Schleimgewebes aus, womit der in-
nere mehr knochenartige Theil (substan-
tia ossea)
der Krone, so wie die Wur-
zel durchzogen ist. Er scheint den
Elfenbeinzähnen so wie den obern Hau-
zähnen des Emgalo (Sus aethiopicus), den
Vorderzähnen des Hippopotamus, den
Hauern des Wallrosses und dem Stoss-
zahn des Narhwal zu fehlen; doch un-
terscheidet man auch an allen diesen
eine äussre dünne Rinde womit sie be-
kleidet sind. Ueberhaupt haben aber
diese Zähne manches eigne in ihrer Tex-

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[43/0065] lich zahnlos sind bloss die eigentlichen Wallfische (Balaenae), die Schuppen- thiere, und die Americanischen Amei- senbären. Substanz und Gefüge der Zähne sind von aller andern Knochen ihren ver- schieden. Besonders zeichnet sich der Schmelz (substantia vitrea) an den Kro- nen derselben sowohl durch seine aus- nehmende Härte, da er theils am Stahl Funken giebt, als durch den Mangel des Schleimgewebes aus, womit der in- nere mehr knochenartige Theil (substan- tia ossea) der Krone, so wie die Wur- zel durchzogen ist. Er scheint den Elfenbeinzähnen so wie den obern Hau- zähnen des Emgalo (Sus aethiopicus), den Vorderzähnen des Hippopotamus, den Hauern des Wallrosses und dem Stoss- zahn des Narhwal zu fehlen; doch un- terscheidet man auch an allen diesen eine äussre dünne Rinde womit sie be- kleidet sind. Ueberhaupt haben aber diese Zähne manches eigne in ihrer Tex-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/65>, abgerufen am 12.05.2024.