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Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1790.

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unter den Negerschedeln in meiner
Sammlung und denen die ich sonst
gesehen und denen wovon ich Zeich-
nungen und Kupferstiche vor mir
habe, nicht zweye sind die einander
in der Bildung völlig glichen, son-
dern dass sie alle von einander ver-
schieden sind, und durch mancherley
Abstufungen mit der Gestaltung an-
drer Menschenkinder bis zur ange-
nehmsten Bildung unvermerkt zusam-
men fliessen. Von der Art war z. B.
eine Creole die ich in Yverdun
beym Hrn. Chevalier Treytor-
rens
gesprochen, die derselbe mit
aus St. Domingo gebracht und deren
beide Eltern aus Congo waren.
Ein Gesicht, das durchaus - selbst
in der Nase und den etwas stärkern
Lippen, - doch so gar nichts auf-
fallendes, geschweige denn unan-
genehmes hatte, dass die gleichen
Züge bey einer weissen Haut, gewiss
allgemein gefallen haben müssten,

unter den Negerschedeln in meiner
Sammlung und denen die ich sonst
gesehen und denen wovon ich Zeich-
nungen und Kupferstiche vor mir
habe, nicht zweye sind die einander
in der Bildung völlig glichen, son-
dern dass sie alle von einander ver-
schieden sind, und durch mancherley
Abstufungen mit der Gestaltung an-
drer Menschenkinder bis zur ange-
nehmsten Bildung unvermerkt zusam-
men fliessen. Von der Art war z. B.
eine Creole die ich in Yverdun
beym Hrn. Chevalier Treytor-
rens
gesprochen, die derselbe mit
aus St. Domingo gebracht und deren
beide Eltern aus Congo waren.
Ein Gesicht, das durchaus – selbst
in der Nase und den etwas stärkern
Lippen, – doch so gar nichts auf-
fallendes, geschweige denn unan-
genehmes hatte, dass die gleichen
Züge bey einer weissen Haut, gewiss
allgemein gefallen haben müssten,

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[89/0101] unter den Negerschedeln in meiner Sammlung und denen die ich sonst gesehen und denen wovon ich Zeich- nungen und Kupferstiche vor mir habe, nicht zweye sind die einander in der Bildung völlig glichen, son- dern dass sie alle von einander ver- schieden sind, und durch mancherley Abstufungen mit der Gestaltung an- drer Menschenkinder bis zur ange- nehmsten Bildung unvermerkt zusam- men fliessen. Von der Art war z. B. eine Creole die ich in Yverdun beym Hrn. Chevalier Treytor- rens gesprochen, die derselbe mit aus St. Domingo gebracht und deren beide Eltern aus Congo waren. Ein Gesicht, das durchaus – selbst in der Nase und den etwas stärkern Lippen, – doch so gar nichts auf- fallendes, geschweige denn unan- genehmes hatte, dass die gleichen Züge bey einer weissen Haut, gewiss allgemein gefallen haben müssten,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1790, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege0101_1790/101>, abgerufen am 21.11.2024.