Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. 2. Aufl. Göttingen, 1806.Denker würde doch anders geurtheilt Aber freylich haben die Teleologen Denker würde doch anders geurtheilt Aber freylich haben die Teleologen <TEI> <text xml:id="blume000112"> <back> <div type="addenda" n="1"> <div xml:id="bl000112_153" n="2"> <p><pb facs="#f0140" xml:id="pb124_0001" n="124"/> Denker würde doch anders geurtheilt<lb/> haben, wenn ihm aus der Litteratur<lb/> der Physiologie und Naturgeschichte<lb/> erinnerlich gewesen wäre, welche Fülle<lb/> von wichtigen diesen Wissenschaften<lb/> und der Menschheit wohlthätigen Früch-<lb/> ten das Forschen nach den Endabsich-<lb/> ten der Natur getragen hat.</p> <p>Aber freylich haben die Teleologen<lb/> dadurch theils seltsame Blössen gege-<lb/> ben, wenn sie ängstlich nach denselben<lb/> haschten, und sie gleichsam erzwingen<lb/> wollten, weil sie sich dazu berufen<lb/> hielten, von jeder Einrichtung in der<lb/> Natur, besonders in der organisirten<lb/> Schöpfung, Zweck und Absicht rein de-<lb/> monstriren zu müssen. – So meinte<lb/> z. B. der übrigens gar verdiente Ana-<lb/> tome <hi rendition="#g">Spigel</hi> den Zweck, wesshalb<lb/> beym Menschen der Theil, auf wel-<lb/> chem er sitzt, ansehnlicher ausgebildet<lb/> sey, als bey irgend einem andern<lb/></p> </div> </div> </back> </text> </TEI> [124/0140]
Denker würde doch anders geurtheilt
haben, wenn ihm aus der Litteratur
der Physiologie und Naturgeschichte
erinnerlich gewesen wäre, welche Fülle
von wichtigen diesen Wissenschaften
und der Menschheit wohlthätigen Früch-
ten das Forschen nach den Endabsich-
ten der Natur getragen hat.
Aber freylich haben die Teleologen
dadurch theils seltsame Blössen gege-
ben, wenn sie ängstlich nach denselben
haschten, und sie gleichsam erzwingen
wollten, weil sie sich dazu berufen
hielten, von jeder Einrichtung in der
Natur, besonders in der organisirten
Schöpfung, Zweck und Absicht rein de-
monstriren zu müssen. – So meinte
z. B. der übrigens gar verdiente Ana-
tome Spigel den Zweck, wesshalb
beym Menschen der Theil, auf wel-
chem er sitzt, ansehnlicher ausgebildet
sey, als bey irgend einem andern
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