Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. 2. Aufl. Göttingen, 1806.glied der damaligen Academie der Wis- *) So sagte freylich schon Lucretius:
"Lumina ne facias oculorum clara Prospicere ut possimus"etc. glied der damaligen Academie der Wis- *) So sagte freylich schon Lucretius:
“Lumina ne facias oculorum clara Prospicere ut possimus”ꝛc. <TEI> <text xml:id="blume000112"> <back> <div type="addenda" n="1"> <div xml:id="bl000112_153" n="2"> <p><pb facs="#f0144" xml:id="pb128_0001" n="128"/> glied der damaligen Academie der Wis-<lb/> senschaften zu Paris, es sey eben so<lb/> lächerlich, zu glauben, dass das Auge<lb/> zum Sehen bestimmt wäre<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So sagte freylich schon <hi rendition="#g">Lucretius</hi>:</p><lg><l><q type="preline"><hi rendition="#i">“Lumina ne facias oculorum clara<lb/> creata.</hi></q></l><l><q><hi rendition="#i">Prospicere ut possimus”</hi></q> ꝛc.</l></lg></note>, als zu<lb/> behaupten, die Steine seyen bestimmt,<lb/> einem damit den Kopf einzuschlagen.<lb/> So was wird, will's Gott, schwerlich<lb/> jemanden entfallen, der je Gelegenheit<lb/> gehabt hat, bey einem Thiere, das<lb/> sich durch auffallende Eigenheiten in<lb/> seiner Lebensart und Functionen aus-<lb/> zeichnet, den innern Körperbau des-<lb/> selben damit zu vergleichen, und sich<lb/> so aus der Natur selbst von dieser<lb/> einleuchtenden <hi rendition="#i">harmonia praestabi-<lb/> lita</hi> (wie man sie füglichst nennen<lb/> könnte) zwischen zweckmässiger Bil-<lb/> dung der Geschöpfe und ihrer Lebens-<lb/> weise aufs unwiderredlichste zu über-<lb/></p> </div> </div> </back> </text> </TEI> [128/0144]
glied der damaligen Academie der Wis-
senschaften zu Paris, es sey eben so
lächerlich, zu glauben, dass das Auge
zum Sehen bestimmt wäre *), als zu
behaupten, die Steine seyen bestimmt,
einem damit den Kopf einzuschlagen.
So was wird, will's Gott, schwerlich
jemanden entfallen, der je Gelegenheit
gehabt hat, bey einem Thiere, das
sich durch auffallende Eigenheiten in
seiner Lebensart und Functionen aus-
zeichnet, den innern Körperbau des-
selben damit zu vergleichen, und sich
so aus der Natur selbst von dieser
einleuchtenden harmonia praestabi-
lita (wie man sie füglichst nennen
könnte) zwischen zweckmässiger Bil-
dung der Geschöpfe und ihrer Lebens-
weise aufs unwiderredlichste zu über-
*) So sagte freylich schon Lucretius:
“Lumina ne facias oculorum clara
creata. Prospicere ut possimus” ꝛc.
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