Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb und das Zeugungsgeschäfte. Göttingen, 1781.§. 14. Wobey uns die präformirten Keime verlassen. Ich sehe nicht ab wie die Vertheidiger der §. 15. Aber der Bildungstrieb aushilft. Hingegen fürchte ich nicht, daß man es ab- §. 14. Wobey uns die präformirten Keime verlassen. Ich sehe nicht ab wie die Vertheidiger der §. 15. Aber der Bildungstrieb aushilft. Hingegen fürchte ich nicht, daß man es ab- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000053"> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0031" xml:id="pb025_0001" n="25"/> <head rendition="#c">§. 14.<lb/> Wobey uns die präformirten Keime<lb/> verlassen.</head><lb/> <p>Ich sehe nicht ab wie die Vertheidiger der<lb/> präformirten Keime die Entstehung solcher Ve-<lb/> getationen erklären wollen. Doch wol nicht so,<lb/> daß sie in allen Aesten und Blättern aller Rosen-<lb/> stöcke der Welt auch überall eingewickelte Keime<lb/> für unzählige Schlafäpfel annähmen, die alle<lb/> aufs geradewol nur gleichsam blos auf Reserve<lb/> in ihren ewigen Schlaf hier versenkt lägen, bis<lb/> endlich das tausendmal tausendste von ihnen<lb/> durch den wohlthätigen Stachel eines hinzuflie-<lb/> genden Cynips aus seinem Kerker befreyt und<lb/> zur Entwickelung angetrieben würde. – –</p> </div> <div n="1"> <head rendition="#c">§. 15.<lb/> Aber der Bildungstrieb aushilft.</head><lb/> <p>Hingegen fürchte ich nicht, daß man es ab-<lb/> geschmackt finden werde anzunehmen, daß in<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
§. 14.
Wobey uns die präformirten Keime
verlassen.
Ich sehe nicht ab wie die Vertheidiger der
präformirten Keime die Entstehung solcher Ve-
getationen erklären wollen. Doch wol nicht so,
daß sie in allen Aesten und Blättern aller Rosen-
stöcke der Welt auch überall eingewickelte Keime
für unzählige Schlafäpfel annähmen, die alle
aufs geradewol nur gleichsam blos auf Reserve
in ihren ewigen Schlaf hier versenkt lägen, bis
endlich das tausendmal tausendste von ihnen
durch den wohlthätigen Stachel eines hinzuflie-
genden Cynips aus seinem Kerker befreyt und
zur Entwickelung angetrieben würde. – –
§. 15.
Aber der Bildungstrieb aushilft.
Hingegen fürchte ich nicht, daß man es ab-
geschmackt finden werde anzunehmen, daß in
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