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Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb und das Zeugungsgeschäfte. Göttingen, 1781.

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gen*) u. s. w. Es wäre eine starke Zumuthung je-
mand überreden zu wollen, daß die Natur vorläufig
auf solche Amputationsfälle gerechnet, und daher
längst der ganzen Finger und Fuszehen Keime zu
Nägeln auf solchen Nothfall ausgesäet hätte! etc.
Und wie natürlich erklärt sich nicht hingegen die
ganze Erscheinung wenn man sie aus der Würk-
samkeit des Bildungstriebes herleitet, dessen
Tendenz, die äussersten Extremitäten des Kör-
pers, nemlich die Enden der Finger und Fuszehen
durch hornichte Nägel zu begrenzen, stark genug
ist um sie im Nothfall auch sogar an ungewöhn-
lichen Stellen zu reproduciren.

Eine andre eben so bekannte und hier eben
so sprechende Erfahrung ist die, wo die Natur
den Verlust eines Gliedes dessen mannichfaltigen
Stoff sie nicht leicht vollkommen hätte ersetzen

*) tvlpii obs. medic. L. IV. c. 55.

gen*) u. s. w. Es wäre eine starke Zumuthung je-
mand überreden zu wollen, daß die Natur vorläufig
auf solche Amputationsfälle gerechnet, und daher
längst der ganzen Finger und Fuszehen Keime zu
Nägeln auf solchen Nothfall ausgesäet hätte! ꝛc.
Und wie natürlich erklärt sich nicht hingegen die
ganze Erscheinung wenn man sie aus der Würk-
samkeit des Bildungstriebes herleitet, dessen
Tendenz, die äussersten Extremitäten des Kör-
pers, nemlich die Enden der Finger und Fuszehen
durch hornichte Nägel zu begrenzen, stark genug
ist um sie im Nothfall auch sogar an ungewöhn-
lichen Stellen zu reproduciren.

Eine andre eben so bekannte und hier eben
so sprechende Erfahrung ist die, wo die Natur
den Verlust eines Gliedes dessen mannichfaltigen
Stoff sie nicht leicht vollkommen hätte ersetzen

*) tvlpii obs. medic. L. IV. c. 55.
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[84/0090] gen *) u. s. w. Es wäre eine starke Zumuthung je- mand überreden zu wollen, daß die Natur vorläufig auf solche Amputationsfälle gerechnet, und daher längst der ganzen Finger und Fuszehen Keime zu Nägeln auf solchen Nothfall ausgesäet hätte! ꝛc. Und wie natürlich erklärt sich nicht hingegen die ganze Erscheinung wenn man sie aus der Würk- samkeit des Bildungstriebes herleitet, dessen Tendenz, die äussersten Extremitäten des Kör- pers, nemlich die Enden der Finger und Fuszehen durch hornichte Nägel zu begrenzen, stark genug ist um sie im Nothfall auch sogar an ungewöhn- lichen Stellen zu reproduciren. Eine andre eben so bekannte und hier eben so sprechende Erfahrung ist die, wo die Natur den Verlust eines Gliedes dessen mannichfaltigen Stoff sie nicht leicht vollkommen hätte ersetzen *) tvlpii obs. medic. L. IV. c. 55.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb und das Zeugungsgeschäfte. Göttingen, 1781, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1781/90>, abgerufen am 24.11.2024.