Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789.Behauptung ein so vermeintlich un- Denn - gesetzt auch, dass jene Behauptung ein so vermeintlich un- Denn – gesetzt auch, dass jene <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000055"> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0051" xml:id="pb039_0001" n="39"/> Behauptung ein so vermeintlich un-<lb/> wiederredliches Gewicht haben bey-<lb/> legen können!</p> <p>Denn – gesetzt auch, dass jene<lb/> Continuation der Häute und Blut-<lb type="inWord"/> gefässe des Dotters mit den Häuten<lb/> und Blutgefässen des bebrüteten<lb/> Küchelgens seine Richtigkeit hätte<lb/> (– gesetzt nemlich, denn die Sache<lb/> selbst ist, wie die sorgfältigste ge-<lb/> naueste Beobachtung gelehrt hat,<lb/> noch ganz und gar zweifelhaft, und,<lb/> wie jeder zugeben wird, der selbst<lb/> bebrütete Eyer untersucht hat, sehr<lb/> schwer mit Gewissheit zu behau-<lb/> pten –): so folgt ja daraus noch<lb/> bey weiten nicht, dass diese Häute<lb/> und Gefässe, wenn sie auch wirklich<lb/> nun mit einander <hi rendition="#i">continuirten,</hi> deshalb<lb/> auch von je zusammen <hi rendition="#i">coëxistirt</hi> ha-<lb/> ben müssten! Genug Erscheinungen<lb/> an organisirten Körpern zeigen das<lb/> erstere, ohne dass man sich wird<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0051]
Behauptung ein so vermeintlich un-
wiederredliches Gewicht haben bey-
legen können!
Denn – gesetzt auch, dass jene
Continuation der Häute und Blut-
gefässe des Dotters mit den Häuten
und Blutgefässen des bebrüteten
Küchelgens seine Richtigkeit hätte
(– gesetzt nemlich, denn die Sache
selbst ist, wie die sorgfältigste ge-
naueste Beobachtung gelehrt hat,
noch ganz und gar zweifelhaft, und,
wie jeder zugeben wird, der selbst
bebrütete Eyer untersucht hat, sehr
schwer mit Gewissheit zu behau-
pten –): so folgt ja daraus noch
bey weiten nicht, dass diese Häute
und Gefässe, wenn sie auch wirklich
nun mit einander continuirten, deshalb
auch von je zusammen coëxistirt ha-
ben müssten! Genug Erscheinungen
an organisirten Körpern zeigen das
erstere, ohne dass man sich wird
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