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Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789.

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von hellgrüner Farbe, der gewöhn-
lich mit seinem untern Ende im
Schlamme eingewurzelt ist. Da
aber diese Faden meist zu vielen
tausenden dicht neben einander
stehen, so kriegen sie dann das An-
sehen eines feinhaarichten Pelzes
vom schönsten Grün, womit oft
grosse Strecken an den gedachten
Orten unter Wasser bewachsen sind.

Ich habe die Fortpflanzung dieses
so äusserst einfachen Wassermoosses,
in den ersten Frühlingswochen beob-
achtet, da sie unter meinen Augen
blos dadurch erfolgte, dass die
Spitzen der Fäden zu kleinen Knöpf-
gen anschwollen, die sich zuletzt
von den Fäden trennten, sich in
den Zuckergläsern, worin ich kleine
Klumpen dieses Moosses in hellen
Wasser liegen hatte, zu hunderten
an die Wände des Glases anlegten,
und nun im Kurzen selbst wieder

von hellgrüner Farbe, der gewöhn-
lich mit seinem untern Ende im
Schlamme eingewurzelt ist. Da
aber diese Faden meist zu vielen
tausenden dicht neben einander
stehen, so kriegen sie dann das An-
sehen eines feinhaarichten Pelzes
vom schönsten Grün, womit oft
grosse Strecken an den gedachten
Orten unter Wasser bewachsen sind.

Ich habe die Fortpflanzung dieses
so äusserst einfachen Wassermoosses,
in den ersten Frühlingswochen beob-
achtet, da sie unter meinen Augen
blos dadurch erfolgte, dass die
Spitzen der Fäden zu kleinen Knöpf-
gen anschwollen, die sich zuletzt
von den Fäden trennten, sich in
den Zuckergläsern, worin ich kleine
Klumpen dieses Moosses in hellen
Wasser liegen hatte, zu hunderten
an die Wände des Glases anlegten,
und nun im Kurzen selbst wieder

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[76/0088] von hellgrüner Farbe, der gewöhn- lich mit seinem untern Ende im Schlamme eingewurzelt ist. Da aber diese Faden meist zu vielen tausenden dicht neben einander stehen, so kriegen sie dann das An- sehen eines feinhaarichten Pelzes vom schönsten Grün, womit oft grosse Strecken an den gedachten Orten unter Wasser bewachsen sind. Ich habe die Fortpflanzung dieses so äusserst einfachen Wassermoosses, in den ersten Frühlingswochen beob- achtet, da sie unter meinen Augen blos dadurch erfolgte, dass die Spitzen der Fäden zu kleinen Knöpf- gen anschwollen, die sich zuletzt von den Fäden trennten, sich in den Zuckergläsern, worin ich kleine Klumpen dieses Moosses in hellen Wasser liegen hatte, zu hunderten an die Wände des Glases anlegten, und nun im Kurzen selbst wieder

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1789/88>, abgerufen am 27.11.2024.