übrigen Verrichtungen erfolgt. Denn so sehen wir z. B. bei warmblütigen Thieren, die bei dem Winterfroste erstarren, daß in eben dem Grade, als das Sensorium und die will- kührlichen Bewegungen anfangen zu rasten, auch zugleich der Schlag des Herzens und der Umlauf des Blutes anfängt matt zu wer- den, das Athemholen aber beinahe gänzlich aufhört, und die natürliche Wärme bis zu einem geringen Grade von Laulichkeit ab- nimmt, beinahe so, wie wir bei zufälligen heftigen Affektionen des Gehirns wahrneh- men, wodurch die kräftige Wirksamkeit des Sensoriums sehr abgespannt wird.
Auch ist der Umstand merkwürdig, in dem die Amphibien ebenfalls mit den warm- blütigen Thieren übereinstimmen, daß, wenn sie den Winter über in einer warmen Stu- be gehalten werden, sie dieses sonst gewohn- ten Schlafes ganz entbehren, allein, wenn sie einmal in denselben gefallen sind, nicht ohne Lebensgefahr vor der bestimmten Zeit aus demselben geweckt werden können.
Daß die Salamander, Wasser-
übrigen Verrichtungen erfolgt. Denn so sehen wir z. B. bei warmblütigen Thieren, die bei dem Winterfroste erstarren, daß in eben dem Grade, als das Sensorium und die will- kührlichen Bewegungen anfangen zu rasten, auch zugleich der Schlag des Herzens und der Umlauf des Blutes anfängt matt zu wer- den, das Athemholen aber beinahe gänzlich aufhört, und die natürliche Wärme bis zu einem geringen Grade von Laulichkeit ab- nimmt, beinahe so, wie wir bei zufälligen heftigen Affektionen des Gehirns wahrneh- men, wodurch die kräftige Wirksamkeit des Sensoriums sehr abgespannt wird.
Auch ist der Umstand merkwürdig, in dem die Amphibien ebenfalls mit den warm- blütigen Thieren übereinstimmen, daß, wenn sie den Winter über in einer warmen Stu- be gehalten werden, sie dieses sonst gewohn- ten Schlafes ganz entbehren, allein, wenn sie einmal in denselben gefallen sind, nicht ohne Lebensgefahr vor der bestimmten Zeit aus demselben geweckt werden können.
Daß die Salamander, Wasser-
<TEI><textxml:id="blume000148"><body><divtype="part"n="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0131"xml:id="pb119_0001"n="119"/>
übrigen Verrichtungen erfolgt. Denn so<lb/>
sehen wir z. B. bei warmblütigen Thieren, die<lb/>
bei dem Winterfroste erstarren, daß in eben<lb/>
dem Grade, als das Sensorium und die will-<lb/>
kührlichen Bewegungen anfangen zu rasten,<lb/>
auch zugleich der Schlag des Herzens und der<lb/>
Umlauf des Blutes anfängt matt zu wer-<lb/>
den, das Athemholen aber beinahe gänzlich<lb/>
aufhört, und die natürliche Wärme bis zu<lb/>
einem geringen Grade von Laulichkeit ab-<lb/>
nimmt, beinahe so, wie wir bei zufälligen<lb/>
heftigen Affektionen des Gehirns wahrneh-<lb/>
men, wodurch die kräftige Wirksamkeit des<lb/>
Sensoriums sehr abgespannt wird.</p><p>Auch ist der Umstand merkwürdig, in<lb/>
dem die Amphibien ebenfalls mit den warm-<lb/>
blütigen Thieren übereinstimmen, daß, wenn<lb/>
sie den Winter über in einer warmen Stu-<lb/>
be gehalten werden, sie dieses sonst gewohn-<lb/>
ten Schlafes ganz entbehren, allein, wenn<lb/>
sie einmal in denselben gefallen sind, nicht<lb/>
ohne Lebensgefahr vor der bestimmten Zeit<lb/>
aus demselben geweckt werden können.</p><p>Daß die <hirendition="#g">Salamander</hi>, <hirendition="#g">Wasser</hi>-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[119/0131]
übrigen Verrichtungen erfolgt. Denn so
sehen wir z. B. bei warmblütigen Thieren, die
bei dem Winterfroste erstarren, daß in eben
dem Grade, als das Sensorium und die will-
kührlichen Bewegungen anfangen zu rasten,
auch zugleich der Schlag des Herzens und der
Umlauf des Blutes anfängt matt zu wer-
den, das Athemholen aber beinahe gänzlich
aufhört, und die natürliche Wärme bis zu
einem geringen Grade von Laulichkeit ab-
nimmt, beinahe so, wie wir bei zufälligen
heftigen Affektionen des Gehirns wahrneh-
men, wodurch die kräftige Wirksamkeit des
Sensoriums sehr abgespannt wird.
Auch ist der Umstand merkwürdig, in
dem die Amphibien ebenfalls mit den warm-
blütigen Thieren übereinstimmen, daß, wenn
sie den Winter über in einer warmen Stu-
be gehalten werden, sie dieses sonst gewohn-
ten Schlafes ganz entbehren, allein, wenn
sie einmal in denselben gefallen sind, nicht
ohne Lebensgefahr vor der bestimmten Zeit
aus demselben geweckt werden können.
Daß die Salamander, Wasser-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und Naturgeschichte gehörig. Übers. und hrsg. D. Joh. Gottfr. Gruber. Leipzig, 1800, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1800/131>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.