Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.*) untereinander befestigt sind. Man theilt sie wieder in zwey Gattungen a) ächte Näthe (Suturae verae). Wenn b) unächte Näthe (suturae spuriae), *)
nichten Schuppen oder des eigentlichen Schildpatts, womit der knochichte Rückenschild von ausen be- kleidet ist, und wodurch tiefe Furchen in denselben gebildet werden, passen aber niemalen auf jene Näthe auf, sondern durchkreuzen sich mit ihnen in ganz andern Richtungen. *) Nur beym Menschen ist die Ausenseite dieser wah-
ren Näthe in ein so sonderbares Zickzack geschlän- gelt. Selbst beym Affen sind sie, wie schon Eu- stachius angemerkt hat weit einfacher. Ossium exam. p. 173.Bey den Schedeln der mehresten übrigen Säu- gethiere, sind es folgends mehr nur unächte Näthe; und bey den übrigen Thierclassen verdie- nen sie auch kaum nur diesen Namen. *) untereinander befestigt sind. Man theilt sie wieder in zwey Gattungen a) ächte Näthe (Suturae verae). Wenn b) unächte Näthe (suturae spuriae), *)
nichten Schuppen oder des eigentlichen Schildpatts, womit der knochichte Rückenschild von ausen be- kleidet ist, und wodurch tiefe Furchen in denselben gebildet werden, passen aber niemalen auf jene Näthe auf, sondern durchkreuzen sich mit ihnen in ganz andern Richtungen. *) Nur beym Menschen ist die Ausenseite dieser wah-
ren Näthe in ein so sonderbares Zickzack geschlän- gelt. Selbst beym Affen sind sie, wie schon Eu- stachius angemerkt hat weit einfacher. Ossium exam. p. 173.Bey den Schedeln der mehresten übrigen Säu- gethiere, sind es folgends mehr nur unächte Näthe; und bey den übrigen Thierclassen verdie- nen sie auch kaum nur diesen Namen. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><pb facs="#f0103" xml:id="pb071_0001" n="71"/> nichten Schuppen oder des eigentlichen Schildpatts,<lb/> womit der knochichte Rückenschild von ausen be-<lb/> kleidet ist, und wodurch tiefe Furchen in denselben<lb/> gebildet werden, passen aber niemalen auf jene<lb/> Näthe auf, sondern durchkreuzen sich mit ihnen in<lb/> ganz andern Richtungen.</p></note> untereinander befestigt sind.</p> <p>Man theilt sie wieder in zwey Gattungen</p> <p><hi rendition="#aq">a</hi>) ächte Näthe (<hi rendition="#aq">Suturae</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">verae</hi></hi>). Wenn<lb/> die zusammenstoßenden Ränder von einem<lb/> paar flacher Knochen, mit doppelt und dreyfa-<lb/> chen Reihen von zackichten Zähngen und Zapfen<lb/> in einander greifen; die zumal auf der Ausen-<lb/> seite ein sonderbares Ansehn geben<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Nur beym Menschen ist die Ausenseite dieser wah-<lb/> ren Näthe in ein so sonderbares Zickzack geschlän-<lb/> gelt. Selbst beym Affen sind sie, wie schon Eu-<lb/> stachius angemerkt hat weit einfacher. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ossium<lb/> exam</hi></hi>. <hi rendition="#aq">p</hi>. 173.</p><p>Bey den Schedeln der mehresten übrigen Säu-<lb/> gethiere, sind es folgends mehr nur unächte<lb/> Näthe; und bey den übrigen Thierclassen verdie-<lb/> nen sie auch kaum nur diesen Namen.</p></note>. Ihrer sind<lb/> eigentlich nur drey bis vier: 1. Die Kreuznath<lb/> (<hi rendition="#aq">S.</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">coronalis</hi></hi>). 2. Die Pfeilnath (<hi rendition="#aq">S.</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">sagittalis</hi></hi>)<lb/> und 3. die Hinterhauptsnath (<hi rendition="#aq">S.</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">lambdoidea</hi></hi>).<lb/> Hierzu kommt, gewöhnlich doch nur bey jungen<lb/> Personen 4. die Stirnnath (<hi rendition="#aq">S.</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">frontalis</hi></hi>).</p> <p><hi rendition="#aq">b</hi>) unächte Näthe (<hi rendition="#aq">suturae</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">spuriae</hi></hi>),<lb/> worunter alle übrige Suturen des Kopfs be-<lb/> griffen werden. Besonders sind dieß 1. die<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0103]
*) untereinander befestigt sind.
Man theilt sie wieder in zwey Gattungen
a) ächte Näthe (Suturae verae). Wenn
die zusammenstoßenden Ränder von einem
paar flacher Knochen, mit doppelt und dreyfa-
chen Reihen von zackichten Zähngen und Zapfen
in einander greifen; die zumal auf der Ausen-
seite ein sonderbares Ansehn geben *). Ihrer sind
eigentlich nur drey bis vier: 1. Die Kreuznath
(S. coronalis). 2. Die Pfeilnath (S. sagittalis)
und 3. die Hinterhauptsnath (S. lambdoidea).
Hierzu kommt, gewöhnlich doch nur bey jungen
Personen 4. die Stirnnath (S. frontalis).
b) unächte Näthe (suturae spuriae),
worunter alle übrige Suturen des Kopfs be-
griffen werden. Besonders sind dieß 1. die
*) nichten Schuppen oder des eigentlichen Schildpatts,
womit der knochichte Rückenschild von ausen be-
kleidet ist, und wodurch tiefe Furchen in denselben
gebildet werden, passen aber niemalen auf jene
Näthe auf, sondern durchkreuzen sich mit ihnen in
ganz andern Richtungen.
*) Nur beym Menschen ist die Ausenseite dieser wah-
ren Näthe in ein so sonderbares Zickzack geschlän-
gelt. Selbst beym Affen sind sie, wie schon Eu-
stachius angemerkt hat weit einfacher. Ossium
exam. p. 173.
Bey den Schedeln der mehresten übrigen Säu-
gethiere, sind es folgends mehr nur unächte
Näthe; und bey den übrigen Thierclassen verdie-
nen sie auch kaum nur diesen Namen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Projektträger
Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2013-08-26T09:00:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |