Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.sicht, die ich aber hier nicht weiter verfolgen **) Blos als ein Beyspiel dieser ausnehmend characte-
rischen Nationalverschiedenheit in Bildung des Gerippes, gebe ich hier nur die Hauptzüge von drey merkwürdigen Schedeln aus meiner Samm- lung die von ganz verschiedenen Menschenracen sind, und sowol gegeneinander - als sämtlich wieder gegen einen schönen Europäer-Kopf gehalten, unglaublich abstechen. - I. Ein Aegyptischer Mumien Kopf - und zwar, nach wahrscheinlichen Vermuthungen zu urtheilen, aus den ältesten Zeiten. II. Ein Negerschedel Und III der Schedel eines Nordamericanischen Wil- den. - Der Mumien Kopf ist der nemliche der mich vor einigen Jahren zu allerhand Untersuchun- gen über die Mumien veranlaßt. Die andern beiden verdanke ich der Güte des Hrn. Leibmed. Michaelis.Der Europäische Schedel den ich bey der Ver- gleichung als Muster oder Richtschnur zum Maaß jener Abweichungen zum Grunde lege, um dadurch den sonst zu relativen Ausdrücken doch auch ohne Abbildung einige mehrere Bestimmtheit zu geben, ist dem in den großen Albinischen Tafeln (b. s. albini tabulae ossium humanorum Leid. 1753. gr. Fol. Tab. I. fig. 1. 2. 3.) vollkommen ähnlich, da- her diese Tafel selbst zum beßern Verständnis der Vergleichungen dienen kann.I. Der Mumien-Kopf verrätht auf den ersten Blick die so gar nicht zuverkennende ganz eigene Alt Aegyptische Gesichtsbildung, die auf den ältesten Aegyptischen Kunstwerken, Statüen, Sarcophagen, kleinen Idolen etc. sich durchgehends so ähnlich ist. sicht, die ich aber hier nicht weiter verfolgen **) Blos als ein Beyspiel dieser ausnehmend characte-
rischen Nationalverschiedenheit in Bildung des Gerippes, gebe ich hier nur die Hauptzüge von drey merkwürdigen Schedeln aus meiner Samm- lung die von ganz verschiedenen Menschenraçen sind, und sowol gegeneinander – als sämtlich wieder gegen einen schönen Europäer-Kopf gehalten, unglaublich abstechen. – I. Ein Aegyptischer Mumien Kopf – und zwar, nach wahrscheinlichen Vermuthungen zu urtheilen, aus den ältesten Zeiten. II. Ein Negerschedel Und III der Schedel eines Nordamericanischen Wil- den. – Der Mumien Kopf ist der nemliche der mich vor einigen Jahren zu allerhand Untersuchun- gen über die Mumien veranlaßt. Die andern beiden verdanke ich der Güte des Hrn. Leibmed. Michaelis.Der Europäische Schedel den ich bey der Ver- gleichung als Muster oder Richtschnur zum Maaß jener Abweichungen zum Grunde lege, um dadurch den sonst zu relativen Ausdrücken doch auch ohne Abbildung einige mehrere Bestimmtheit zu geben, ist dem in den großen Albinischen Tafeln (b. s. albini tabulae ossium humanorum Leid. 1753. gr. Fol. Tab. I. fig. 1. 2. 3.) vollkommen ähnlich, da- her diese Tafel selbst zum beßern Verständnis der Vergleichungen dienen kann.I. Der Mumien-Kopf verrätht auf den ersten Blick die so gar nicht zuverkennende ganz eigene Alt Aegyptische Gesichtsbildung, die auf den ältesten Aegyptischen Kunstwerken, Statüen, Sarcophagen, kleinen Idolen ꝛc. sich durchgehends so ähnlich ist. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0118" xml:id="pb086_0001" n="86"/> sicht, die ich aber hier nicht weiter verfolgen<lb/> kann<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Blos als ein Beyspiel dieser ausnehmend characte-<lb/> rischen Nationalverschiedenheit in Bildung des<lb/> Gerippes, gebe ich hier nur die Hauptzüge von<lb/> drey merkwürdigen Schedeln aus meiner Samm-<lb/> lung die von ganz verschiedenen Menschenraçen<lb/> sind, und sowol gegeneinander – als sämtlich<lb/> wieder gegen einen schönen Europäer-Kopf<lb/> gehalten, unglaublich abstechen. – I. Ein<lb/> Aegyptischer Mumien Kopf – und zwar, nach<lb/> wahrscheinlichen Vermuthungen zu urtheilen, aus<lb/> den ältesten Zeiten. II. Ein Negerschedel Und<lb/> III der Schedel eines Nordamericanischen Wil-<lb/> den. – Der Mumien Kopf ist der nemliche der<lb/> mich vor einigen Jahren zu allerhand Untersuchun-<lb/> gen über die Mumien veranlaßt. Die andern<lb/> beiden verdanke ich der Güte des Hrn. Leibmed.<lb/> Michaelis.</p><p>Der Europäische Schedel den ich bey der Ver-<lb/> gleichung als Muster oder Richtschnur zum Maaß<lb/> jener Abweichungen zum Grunde lege, um dadurch<lb/> den sonst zu relativen Ausdrücken doch auch ohne<lb/> Abbildung einige mehrere Bestimmtheit zu geben,<lb/> ist dem in den großen Albinischen Tafeln (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">b. s.<lb/> albini</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tabulae ossium humanorum</hi></hi> <hi rendition="#aq">Leid</hi>. 1753. gr.<lb/> Fol. <hi rendition="#aq">Tab</hi>. I. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1. 2. 3.) vollkommen ähnlich, da-<lb/> her diese Tafel selbst zum beßern Verständnis der<lb/> Vergleichungen dienen kann.</p><p>I. Der Mumien-Kopf verrätht auf den ersten<lb/> Blick die so gar nicht zuverkennende ganz eigene<lb/> Alt Aegyptische Gesichtsbildung, die auf den<lb/> ältesten Aegyptischen Kunstwerken, Statüen,<lb/> Sarcophagen, kleinen Idolen ꝛc. sich durchgehends<lb/> so ähnlich ist.</p><p> </p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0118]
sicht, die ich aber hier nicht weiter verfolgen
kann **)
**) Blos als ein Beyspiel dieser ausnehmend characte-
rischen Nationalverschiedenheit in Bildung des
Gerippes, gebe ich hier nur die Hauptzüge von
drey merkwürdigen Schedeln aus meiner Samm-
lung die von ganz verschiedenen Menschenraçen
sind, und sowol gegeneinander – als sämtlich
wieder gegen einen schönen Europäer-Kopf
gehalten, unglaublich abstechen. – I. Ein
Aegyptischer Mumien Kopf – und zwar, nach
wahrscheinlichen Vermuthungen zu urtheilen, aus
den ältesten Zeiten. II. Ein Negerschedel Und
III der Schedel eines Nordamericanischen Wil-
den. – Der Mumien Kopf ist der nemliche der
mich vor einigen Jahren zu allerhand Untersuchun-
gen über die Mumien veranlaßt. Die andern
beiden verdanke ich der Güte des Hrn. Leibmed.
Michaelis.
Der Europäische Schedel den ich bey der Ver-
gleichung als Muster oder Richtschnur zum Maaß
jener Abweichungen zum Grunde lege, um dadurch
den sonst zu relativen Ausdrücken doch auch ohne
Abbildung einige mehrere Bestimmtheit zu geben,
ist dem in den großen Albinischen Tafeln (b. s.
albini tabulae ossium humanorum Leid. 1753. gr.
Fol. Tab. I. fig. 1. 2. 3.) vollkommen ähnlich, da-
her diese Tafel selbst zum beßern Verständnis der
Vergleichungen dienen kann.
I. Der Mumien-Kopf verrätht auf den ersten
Blick die so gar nicht zuverkennende ganz eigene
Alt Aegyptische Gesichtsbildung, die auf den
ältesten Aegyptischen Kunstwerken, Statüen,
Sarcophagen, kleinen Idolen ꝛc. sich durchgehends
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