Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

*) sind
eben die äußern Wände dieser Zellen, die
von ihrer Zartheit und glatten Außenfläche den
Namen haben; und nebst dem an ihren vordern
Rand anstoßenden Thränenbeinchen die innere
Wand der Augenhöle ausmachen.

§. 77.

Zu den foraminibus des Siebbeins gehö-
ren zuförderst die auf dem obern Querblatte,
die dem ganzen Knochen den Namen gegeben
haben*). Sie sind in unbestimmter Anzal:
zuweilen wol drey bis vier Dutzend. Sie
sind vorzüglich zum Durchgang der Geruch-
nerven bestimmt, und zwar sind die, welche
dicht zu beiden Seiten des Hanenkammes lie-
gen und durch welche die Scheidewand der
Nase ihre Nervenfäden erhält, (wie schon der
verdienstvolle Schneider richtig angemerkt

*) gal. de ossib. pag. 11. A. ders aber mit dem planum
orbitale
des Oberkiefers zu vermengen scheint.
*) Bey den gedachten scharfriechenden Thieren ist auch
das Siebgen ausnehmend groß und mit zahlrei-
chen und sehr symmetrisch geordneten Löcherchen
durchbohrt. - Ganz vorzüglich beym Bären.
Auch beym Igel, und bey den bisulcis.Am alleransehnlichsten und merkwürdigsten aber
beym Elephanten.Hingegen ist bey den cetaecis, wenigstens beym
Delphin, dessen Schedel ich vor mir habe, auch
nicht eine Spur eines Siebgens oder sonstigen
Oeffnung zum Durchgang der Geruchnerven an
dieser Stelle zu sehen.

*) sind
eben die äußern Wände dieser Zellen, die
von ihrer Zartheit und glatten Außenfläche den
Namen haben; und nebst dem an ihren vordern
Rand anstoßenden Thränenbeinchen die innere
Wand der Augenhöle ausmachen.

§. 77.

Zu den foraminibus des Siebbeins gehö-
ren zuförderst die auf dem obern Querblatte,
die dem ganzen Knochen den Namen gegeben
haben*). Sie sind in unbestimmter Anzal:
zuweilen wol drey bis vier Dutzend. Sie
sind vorzüglich zum Durchgang der Geruch-
nerven bestimmt, und zwar sind die, welche
dicht zu beiden Seiten des Hanenkammes lie-
gen und durch welche die Scheidewand der
Nase ihre Nervenfäden erhält, (wie schon der
verdienstvolle Schneider richtig angemerkt

*) gal. de ossib. pag. 11. A. ders aber mit dem planum
orbitale
des Oberkiefers zu vermengen scheint.
*) Bey den gedachten scharfriechenden Thieren ist auch
das Siebgen ausnehmend groß und mit zahlrei-
chen und sehr symmetrisch geordneten Löcherchen
durchbohrt. – Ganz vorzüglich beym Bären.
Auch beym Igel, und bey den bisulcis.Am alleransehnlichsten und merkwürdigsten aber
beym Elephanten.Hingegen ist bey den cetaecis, wenigstens beym
Delphin, dessen Schedel ich vor mir habe, auch
nicht eine Spur eines Siebgens oder sonstigen
Oeffnung zum Durchgang der Geruchnerven an
dieser Stelle zu sehen.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0204" xml:id="pb172_0001" n="172"/>
gal</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de ossib</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 11. <hi rendition="#aq">A</hi>. ders aber mit dem <hi rendition="#aq">planum<lb/>
orbitale</hi> des Oberkiefers zu vermengen scheint.</p></note> sind<lb/>
eben die äußern Wände dieser Zellen, die<lb/>
von ihrer Zartheit und glatten Außenfläche den<lb/>
Namen haben; und nebst dem an ihren vordern<lb/>
Rand anstoßenden Thränenbeinchen die innere<lb/>
Wand der Augenhöle ausmachen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 77.</head><lb/>
            <p>Zu den <hi rendition="#aq">foraminibus</hi> des Siebbeins gehö-<lb/>
ren zuförderst die auf dem obern Querblatte,<lb/>
die dem ganzen Knochen den Namen gegeben<lb/>
haben<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Bey den gedachten scharfriechenden Thieren ist auch<lb/>
das Siebgen ausnehmend groß und mit zahlrei-<lb/>
chen und sehr symmetrisch geordneten Löcherchen<lb/>
durchbohrt. &#x2013; Ganz vorzüglich beym Bären.<lb/>
Auch beym Igel, und bey den <hi rendition="#aq">bisulcis</hi>.</p><p>Am alleransehnlichsten und merkwürdigsten aber<lb/>
beym Elephanten.</p><p>Hingegen ist bey den <hi rendition="#aq">cetaecis</hi>, wenigstens beym<lb/>
Delphin, dessen Schedel ich vor mir habe, auch<lb/>
nicht eine Spur eines Siebgens oder sonstigen<lb/>
Oeffnung zum Durchgang der Geruchnerven an<lb/>
dieser Stelle zu sehen.</p></note>. Sie sind in unbestimmter Anzal:<lb/>
zuweilen wol drey bis vier Dutzend. Sie<lb/>
sind vorzüglich zum Durchgang der Geruch-<lb/>
nerven bestimmt, und zwar sind die, welche<lb/>
dicht zu beiden Seiten des Hanenkammes lie-<lb/>
gen und durch welche die Scheidewand der<lb/>
Nase ihre Nervenfäden erhält, (wie schon der<lb/>
verdienstvolle Schneider richtig angemerkt<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[172/0204] *) sind eben die äußern Wände dieser Zellen, die von ihrer Zartheit und glatten Außenfläche den Namen haben; und nebst dem an ihren vordern Rand anstoßenden Thränenbeinchen die innere Wand der Augenhöle ausmachen. §. 77. Zu den foraminibus des Siebbeins gehö- ren zuförderst die auf dem obern Querblatte, die dem ganzen Knochen den Namen gegeben haben *). Sie sind in unbestimmter Anzal: zuweilen wol drey bis vier Dutzend. Sie sind vorzüglich zum Durchgang der Geruch- nerven bestimmt, und zwar sind die, welche dicht zu beiden Seiten des Hanenkammes lie- gen und durch welche die Scheidewand der Nase ihre Nervenfäden erhält, (wie schon der verdienstvolle Schneider richtig angemerkt *) gal. de ossib. pag. 11. A. ders aber mit dem planum orbitale des Oberkiefers zu vermengen scheint. *) Bey den gedachten scharfriechenden Thieren ist auch das Siebgen ausnehmend groß und mit zahlrei- chen und sehr symmetrisch geordneten Löcherchen durchbohrt. – Ganz vorzüglich beym Bären. Auch beym Igel, und bey den bisulcis. Am alleransehnlichsten und merkwürdigsten aber beym Elephanten. Hingegen ist bey den cetaecis, wenigstens beym Delphin, dessen Schedel ich vor mir habe, auch nicht eine Spur eines Siebgens oder sonstigen Oeffnung zum Durchgang der Geruchnerven an dieser Stelle zu sehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/204
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/204>, abgerufen am 27.11.2024.