Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.Art Wellenlinie*), aber von sehr ungleichen *) Man darf sowohl bey der Aufstellung eines Ge-
rippes als bey einer Zeichnung desselben nicht ver- gessen, wie sich die Wellenlinie des Rückgraats nach der verschiedenen Stellung des ganzen Kör- pers ändert. Ein Umstand der in manchem unse- rer prachtvollen osteologischen Kupferwerke über- sehen worden, und den hingegen die alten Grie- chischen Künstler in den auf uns gekommenen Meisterflücken der Bildhauerkunst zum Bewundern getreu nach der Natur beobachtet haben.Nicht blos ist der Bug des Rückens im Ste- hen überhaupt anders als im Sitzen u. s. w. son- dern auch die individuellen Stellungen des stehen- den oder sitzenden Körpers ändern die Beugung des Rückgraats; die z. B. beym Torso ganz an- ders ist als bey dem sich windenden Laocoon; bey der schaamhaften Mediceischen- oder auch bey der Jenkinsischen-Venus anders als beym keck vor- tretenden Apollo von Belvedere etc.Ohngefähr ließ sich die Richtung des Rück- graats, als wovn hier bloß die Rede ist, an dem schönen Scelet bey vesalivs de c. h. fabr. pag. 205. wenn sie weniger stark gekrümmt wäre, mit der am Torso vergleichen. s. die Abbildung desselben in der Raccolta di Statue tab. IX. und in j. episcopii signor. veter. icon. tab. XXIV.So die in sve Tr. d'osteologie de Monro tab. XI. mit der am Laocoon. s. (gir. avdran) proportions du corps humain etc. tab. II. IV.Etwa die in trew tab. osteolog. tab. B. mit der an der mediceischen Venus. s. Museum Florenti- num Vol. III. tab. XXIX. und episcopivs l. c. tab. XLVIII.Und die in albini tab. sceleti et musculor. tab. III. mit der am Apollo. s. tarin Osteo-graphie tab. IV. V. Art Wellenlinie*), aber von sehr ungleichen *) Man darf sowohl bey der Aufstellung eines Ge-
rippes als bey einer Zeichnung desselben nicht ver- gessen, wie sich die Wellenlinie des Rückgraats nach der verschiedenen Stellung des ganzen Kör- pers ändert. Ein Umstand der in manchem unse- rer prachtvollen osteologischen Kupferwerke über- sehen worden, und den hingegen die alten Grie- chischen Künstler in den auf uns gekommenen Meisterflücken der Bildhauerkunst zum Bewundern getreu nach der Natur beobachtet haben.Nicht blos ist der Bug des Rückens im Ste- hen überhaupt anders als im Sitzen u. s. w. son- dern auch die individuellen Stellungen des stehen- den oder sitzenden Körpers ändern die Beugung des Rückgraats; die z. B. beym Torso ganz an- ders ist als bey dem sich windenden Laocoon; bey der schaamhaften Mediceischen- oder auch bey der Jenkinsischen-Venus anders als beym keck vor- tretenden Apollo von Belvedere ꝛc.Ohngefähr ließ sich die Richtung des Rück- graats, als wovn hier bloß die Rede ist, an dem schönen Scelet bey vesalivs de c. h. fabr. pag. 205. wenn sie weniger stark gekrümmt wäre, mit der am Torso vergleichen. s. die Abbildung desselben in der Raccolta di Statue tab. IX. und in j. episcopii signor. veter. icon. tab. XXIV.So die in sve Tr. d'osteologie de Monro tab. XI. mit der am Laocoon. s. (gir. avdran) proportions du corps humain ꝛc. tab. II. IV.Etwa die in trew tab. osteolog. tab. B. mit der an der mediceischen Venus. s. Museum Florenti- num Vol. III. tab. XXIX. und episcopivs l. c. tab. XLVIII.Und die in albini tab. sceleti et musculor. tab. III. mit der am Apollo. s. tarin Osteo-graphie tab. IV. V. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0300" xml:id="pb268_0001" n="268"/> Art Wellenlinie<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Man darf sowohl bey der Aufstellung eines Ge-<lb/> rippes als bey einer Zeichnung desselben nicht ver-<lb/> gessen, wie sich die Wellenlinie des Rückgraats<lb/> nach der verschiedenen Stellung des ganzen Kör-<lb/> pers ändert. Ein Umstand der in manchem unse-<lb/> rer prachtvollen osteologischen Kupferwerke über-<lb/> sehen worden, und den hingegen die alten Grie-<lb/> chischen Künstler in den auf uns gekommenen<lb/> Meisterflücken der Bildhauerkunst zum Bewundern<lb/> getreu nach der Natur beobachtet haben.</p><p>Nicht blos ist der Bug des Rückens im Ste-<lb/> hen überhaupt anders als im Sitzen u. s. w. son-<lb/> dern auch die individuellen Stellungen des stehen-<lb/> den oder sitzenden Körpers ändern die Beugung<lb/> des Rückgraats; die z. B. beym Torso ganz an-<lb/> ders ist als bey dem sich windenden Laocoon; bey<lb/> der schaamhaften Mediceischen- oder auch bey der<lb/> Jenkinsischen-Venus anders als beym keck vor-<lb/> tretenden Apollo von Belvedere ꝛc.</p><p>Ohngefähr ließ sich die Richtung des Rück-<lb/> graats, als wovn hier bloß die Rede ist, an dem<lb/> schönen Scelet bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vesalivs</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de c. h. fabr</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 205.<lb/> wenn sie weniger stark gekrümmt wäre, mit der<lb/> am Torso vergleichen. s. die Abbildung desselben<lb/> in der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Raccolta di Statue</hi></hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. IX. und in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">j. episcopii</hi></hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">signor. veter. icon</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. XXIV.</p><p>So die in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">sve</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tr. d'osteologie de <hi rendition="#g">Monro</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. XI.<lb/> mit der am Laocoon. s. (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">gir. avdran</hi></hi>) <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">proportions<lb/> du corps humain</hi></hi> <hi rendition="#aq">ꝛc. tab</hi>. II. IV.</p><p>Etwa die in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">trew</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tab. osteolog</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab. B</hi>. mit der<lb/> an der mediceischen Venus. s. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Museum Florenti-<lb/> num</hi></hi> <hi rendition="#aq">Vol</hi>. III. <hi rendition="#aq">tab</hi>. XXIX. und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">episcopivs</hi> l. c.<lb/> tab</hi>. XLVIII.</p><p>Und die in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">albini</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tab. sceleti et musculor</hi></hi>. <hi rendition="#aq">tab</hi>. III.<lb/> mit der am Apollo. s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">tarin</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Osteo-graphie</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">tab</hi>. IV. V.</p></note>, aber von sehr ungleichen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [268/0300]
Art Wellenlinie *), aber von sehr ungleichen
*) Man darf sowohl bey der Aufstellung eines Ge-
rippes als bey einer Zeichnung desselben nicht ver-
gessen, wie sich die Wellenlinie des Rückgraats
nach der verschiedenen Stellung des ganzen Kör-
pers ändert. Ein Umstand der in manchem unse-
rer prachtvollen osteologischen Kupferwerke über-
sehen worden, und den hingegen die alten Grie-
chischen Künstler in den auf uns gekommenen
Meisterflücken der Bildhauerkunst zum Bewundern
getreu nach der Natur beobachtet haben.
Nicht blos ist der Bug des Rückens im Ste-
hen überhaupt anders als im Sitzen u. s. w. son-
dern auch die individuellen Stellungen des stehen-
den oder sitzenden Körpers ändern die Beugung
des Rückgraats; die z. B. beym Torso ganz an-
ders ist als bey dem sich windenden Laocoon; bey
der schaamhaften Mediceischen- oder auch bey der
Jenkinsischen-Venus anders als beym keck vor-
tretenden Apollo von Belvedere ꝛc.
Ohngefähr ließ sich die Richtung des Rück-
graats, als wovn hier bloß die Rede ist, an dem
schönen Scelet bey vesalivs de c. h. fabr. pag. 205.
wenn sie weniger stark gekrümmt wäre, mit der
am Torso vergleichen. s. die Abbildung desselben
in der Raccolta di Statue tab. IX. und in j. episcopii
signor. veter. icon. tab. XXIV.
So die in sve Tr. d'osteologie de Monro tab. XI.
mit der am Laocoon. s. (gir. avdran) proportions
du corps humain ꝛc. tab. II. IV.
Etwa die in trew tab. osteolog. tab. B. mit der
an der mediceischen Venus. s. Museum Florenti-
num Vol. III. tab. XXIX. und episcopivs l. c.
tab. XLVIII.
Und die in albini tab. sceleti et musculor. tab. III.
mit der am Apollo. s. tarin Osteo-graphie
tab. IV. V.
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