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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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rippen, sondern offenbar großentheils nach
denen von Affen verfertigt ist, weil es so
lange Jahrhunderte hindurch der osteologische
Canon war und weil es zum Verständniß
der classischen und bey weitem nicht schon er-
schöpften und mithin etwa nun entbehrlichen
Schriften von Vesalius, Fallopia und
Eustach nöthig ist, die durch dasselbe ver-
anlaßt worden.

Außerdem habe ich auch die eben genann-
ten u a. ehrwürdige, verdienstvolle anatomi-
sche Classiker zumahl aus dem ersten Jahr-
hundert nach der sogenannten Restauration der
Wissenschaften fleißig citirt; theils möchte ich
wohl sagen aus Erkenntlichkeit für die reiche
vielartige Belehrung und für den wahren
Genuß den mir das Studium ihrer Schriften
(besonders auch der seltnern und daher freylich
wenig bekannten, von Carpus, Ingrassias etc.)
schon in meinen jüngern Jahren gewährt hat;
und theils weil ich aus häufiger Erfahrung
weiß wie oft und wie aufrichtig es mir noch
nach langer Zeit von andern verdankt worden,
daß ich sie auf diese Werke, und namentlich
auf das große Vesalische aufmerksam gemacht
und dadurch etwas beygetragen habe, selbst
den Sinn fürs große und edle, für Takt und
Geschmack in diesen Studien bey ihnen zu
ermuntern.

rippen, sondern offenbar großentheils nach
denen von Affen verfertigt ist, weil es so
lange Jahrhunderte hindurch der osteologische
Canon war und weil es zum Verständniß
der classischen und bey weitem nicht schon er-
schöpften und mithin etwa nun entbehrlichen
Schriften von Vesalius, Fallopia und
Eustach nöthig ist, die durch dasselbe ver-
anlaßt worden.

Außerdem habe ich auch die eben genann-
ten u a. ehrwürdige, verdienstvolle anatomi-
sche Classiker zumahl aus dem ersten Jahr-
hundert nach der sogenannten Restauration der
Wissenschaften fleißig citirt; theils möchte ich
wohl sagen aus Erkenntlichkeit für die reiche
vielartige Belehrung und für den wahren
Genuß den mir das Studium ihrer Schriften
(besonders auch der seltnern und daher freylich
wenig bekannten, von Carpus, Ingrassias ꝛc.)
schon in meinen jüngern Jahren gewährt hat;
und theils weil ich aus häufiger Erfahrung
weiß wie oft und wie aufrichtig es mir noch
nach langer Zeit von andern verdankt worden,
daß ich sie auf diese Werke, und namentlich
auf das große Vesalische aufmerksam gemacht
und dadurch etwas beygetragen habe, selbst
den Sinn fürs große und edle, für Takt und
Geschmack in diesen Studien bey ihnen zu
ermuntern.

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[VIII/0012] rippen, sondern offenbar großentheils nach denen von Affen verfertigt ist, weil es so lange Jahrhunderte hindurch der osteologische Canon war und weil es zum Verständniß der classischen und bey weitem nicht schon er- schöpften und mithin etwa nun entbehrlichen Schriften von Vesalius, Fallopia und Eustach nöthig ist, die durch dasselbe ver- anlaßt worden. Außerdem habe ich auch die eben genann- ten u a. ehrwürdige, verdienstvolle anatomi- sche Classiker zumahl aus dem ersten Jahr- hundert nach der sogenannten Restauration der Wissenschaften fleißig citirt; theils möchte ich wohl sagen aus Erkenntlichkeit für die reiche vielartige Belehrung und für den wahren Genuß den mir das Studium ihrer Schriften (besonders auch der seltnern und daher freylich wenig bekannten, von Carpus, Ingrassias ꝛc.) schon in meinen jüngern Jahren gewährt hat; und theils weil ich aus häufiger Erfahrung weiß wie oft und wie aufrichtig es mir noch nach langer Zeit von andern verdankt worden, daß ich sie auf diese Werke, und namentlich auf das große Vesalische aufmerksam gemacht und dadurch etwas beygetragen habe, selbst den Sinn fürs große und edle, für Takt und Geschmack in diesen Studien bey ihnen zu ermuntern.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/12>, abgerufen am 09.11.2024.