Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 157.

So vielartig auch die individuelle Gestal-
tung der Augenhöhlen in Rücksicht der Weite,
Tiefe zumahl des respectiven Verhältnisses der
Breite ihres vordern Randes zur Höhe dessel-
benc) variirt, so ist doch beyder ihre gegen-
seitige Lage beym erwachsnen Menschen immer
so, daß die beyden innern Wände derselben
ziemlich parallel mit einander laufen und nur
wenig von vorn nach hinten von einander
divergiren: die äußern aber von vorn nach
hinten sehr stark convergiren: die Decke zim-
lich horizontal liegt: der Boden aber schräg
von außen nach innen und zugleich von vorn
nach hinten in die Höhe steigt.

§. 158.

Es sind sieben Knochen des Schädels durch
deren Verbindung die Augenhöhlen zusammen-
gesetzt sind:

1. die pars orbitalis des Stirnbeins näm-
lich macht die Decke oder das Gewölbe
(§. 19. 23.)

2. das planum orbitale des Oberkiefers
(§. 109.) den größten Theil - und 3. die
pars orbitalis des Gaumenbeins (§. 119.) den

c) Ich habe Schädel an welchen der Umfang der Au-
genhöhlen beträchtlich höher als breit ist, und
andre wo hingegen die Höhe derselben von ihrer
Breite auffallend übertroffen wird.
§. 157.

So vielartig auch die individuelle Gestal-
tung der Augenhöhlen in Rücksicht der Weite,
Tiefe zumahl des respectiven Verhältnisses der
Breite ihres vordern Randes zur Höhe dessel-
benc) variirt, so ist doch beyder ihre gegen-
seitige Lage beym erwachsnen Menschen immer
so, daß die beyden innern Wände derselben
ziemlich parallel mit einander laufen und nur
wenig von vorn nach hinten von einander
divergiren: die äußern aber von vorn nach
hinten sehr stark convergiren: die Decke zim-
lich horizontal liegt: der Boden aber schräg
von außen nach innen und zugleich von vorn
nach hinten in die Höhe steigt.

§. 158.

Es sind sieben Knochen des Schädels durch
deren Verbindung die Augenhöhlen zusammen-
gesetzt sind:

1. die pars orbitalis des Stirnbeins näm-
lich macht die Decke oder das Gewölbe
(§. 19. 23.)

2. das planum orbitale des Oberkiefers
(§. 109.) den größten Theil – und 3. die
pars orbitalis des Gaumenbeins (§. 119.) den

c) Ich habe Schädel an welchen der Umfang der Au-
genhöhlen beträchtlich höher als breit ist, und
andre wo hingegen die Höhe derselben von ihrer
Breite auffallend übertroffen wird.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0261" xml:id="pb235_0001" n="235"/>
            <head rendition="#c">§. 157.</head><lb/>
            <p>So vielartig auch die individuelle Gestal-<lb/>
tung der Augenhöhlen in Rücksicht der Weite,<lb/>
Tiefe zumahl des respectiven Verhältnisses der<lb/>
Breite ihres vordern Randes zur Höhe dessel-<lb/>
ben<note anchored="true" place="foot" n="c)"><p>Ich habe Schädel an welchen der Umfang der Au-<lb/>
genhöhlen beträchtlich höher als breit ist, und<lb/>
andre wo hingegen die Höhe derselben von ihrer<lb/>
Breite auffallend übertroffen wird.</p></note> variirt, so ist doch beyder ihre gegen-<lb/>
seitige Lage beym erwachsnen Menschen immer<lb/>
so, daß die beyden innern Wände derselben<lb/>
ziemlich parallel mit einander laufen und nur<lb/>
wenig von vorn nach hinten von einander<lb/>
divergiren: die äußern aber von vorn nach<lb/>
hinten sehr stark convergiren: die Decke zim-<lb/>
lich horizontal liegt: der Boden aber schräg<lb/>
von außen nach innen und zugleich von vorn<lb/>
nach hinten in die Höhe steigt.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 158.</head><lb/>
            <p>Es sind sieben Knochen des Schädels durch<lb/>
deren Verbindung die Augenhöhlen zusammen-<lb/>
gesetzt sind:</p>
            <p>1. die <hi rendition="#aq">pars orbitalis</hi> des Stirnbeins näm-<lb/>
lich macht die Decke oder das Gewölbe<lb/>
(§. 19. 23.)</p>
            <p>2. das <hi rendition="#aq">planum orbitale</hi> des Oberkiefers<lb/>
(§. 109.) den größten Theil &#x2013; und 3. die<lb/><hi rendition="#aq">pars orbitalis</hi> des Gaumenbeins (§. 119.) den<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[235/0261] §. 157. So vielartig auch die individuelle Gestal- tung der Augenhöhlen in Rücksicht der Weite, Tiefe zumahl des respectiven Verhältnisses der Breite ihres vordern Randes zur Höhe dessel- ben c) variirt, so ist doch beyder ihre gegen- seitige Lage beym erwachsnen Menschen immer so, daß die beyden innern Wände derselben ziemlich parallel mit einander laufen und nur wenig von vorn nach hinten von einander divergiren: die äußern aber von vorn nach hinten sehr stark convergiren: die Decke zim- lich horizontal liegt: der Boden aber schräg von außen nach innen und zugleich von vorn nach hinten in die Höhe steigt. §. 158. Es sind sieben Knochen des Schädels durch deren Verbindung die Augenhöhlen zusammen- gesetzt sind: 1. die pars orbitalis des Stirnbeins näm- lich macht die Decke oder das Gewölbe (§. 19. 23.) 2. das planum orbitale des Oberkiefers (§. 109.) den größten Theil – und 3. die pars orbitalis des Gaumenbeins (§. 119.) den c) Ich habe Schädel an welchen der Umfang der Au- genhöhlen beträchtlich höher als breit ist, und andre wo hingegen die Höhe derselben von ihrer Breite auffallend übertroffen wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/261
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/261>, abgerufen am 22.11.2024.