Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.o) und dünne einfache Es sind ihrer viere in jedem Kiefer; und o) Erwähnung. - Man sieht täglich Menschen mit überaus stumpfen, und andre mit ungemein schar- fen Schneidezähnen u. s. w.Aber das ist merkwürdig, daß ganzen Natio- nen die eine oder die andre Form dieser Art von Zähnen eigen scheint. - So habe ich z. B. schon vor 25 Jahren an mehrern Mumien-Schädeln, die sowohl in Rücksicht der so sehr characteristischen altaegyptischen National-Physiognomie, als der Art der Balsamation, alle Zeichen der frühesten älte- sten Zeiten zu haben schienen, die Vorderzähne in beyden Kiefern nicht meiselartig, sondern von der Gestalt wie kurze abgestumpfte Kegel mit flachen Kronen gefunden. Da man mehrere Jahr- tausende hindurch und unter so verschiednen Völ- kern Mumien gemacht, so versteht sich wohl von selbst daß nicht alle Mumien solche sonderbare Zähne haben können: aber die Bemerkung kann vielleicht unter andern eben dazu dienen, die Mumien aus den ältesten Zeiten von nachwärti- gen neuern zu unterscheiden u. s. w. Mehreres darüber habe ich in den Observations on some Egyptian Mummies opened in London in den Philosophical Transactions v. 1794. P. II. p. 184 u. f. gesagt.Aehnliche Zähne hat Winslow an einem Schädel von Hond-Eyland, (in der Disko-Bucht an der Westküste von Grönland) beschrieben, in den Mem. de l'Acad. des Scienc. de Par. 1722. pag. 324 sq. - p) In Dühalde's Descr. de la Chine vol. II. p. 275.
und in Osbeck's Reise nach Ostindien etc. S. 226. werden den Schinesen besonders hervorstehende ohre Vorderzähne zugeschrieben. Das habe ich nun weder bey 21 Schinesen die ich in Amsterdam lange und genau zu sehen Gelegenheit gehabt, noch o) und dünne einfache Es sind ihrer viere in jedem Kiefer; und o) Erwähnung. – Man sieht täglich Menschen mit überaus stumpfen, und andre mit ungemein schar- fen Schneidezähnen u. s. w.Aber das ist merkwürdig, daß ganzen Natio- nen die eine oder die andre Form dieser Art von Zähnen eigen scheint. – So habe ich z. B. schon vor 25 Jahren an mehrern Mumien-Schädeln, die sowohl in Rücksicht der so sehr characteristischen altaegyptischen National-Physiognomie, als der Art der Balsamation, alle Zeichen der frühesten älte- sten Zeiten zu haben schienen, die Vorderzähne in beyden Kiefern nicht meiselartig, sondern von der Gestalt wie kurze abgestumpfte Kegel mit flachen Kronen gefunden. Da man mehrere Jahr- tausende hindurch und unter so verschiednen Völ- kern Mumien gemacht, so versteht sich wohl von selbst daß nicht alle Mumien solche sonderbare Zähne haben können: aber die Bemerkung kann vielleicht unter andern eben dazu dienen, die Mumien aus den ältesten Zeiten von nachwärti- gen neuern zu unterscheiden u. s. w. Mehreres darüber habe ich in den Observations on some Egyptian Mummies opened in London in den Philosophical Transactions v. 1794. P. II. p. 184 u. f. gesagt.Aehnliche Zähne hat Winslow an einem Schädel von Hond-Eyland, (in der Disko-Bucht an der Westküste von Grönland) beschrieben, in den Mém. de l'Acad. des Scienc. de Par. 1722. pag. 324 sq. – p) In Dühalde's Descr. de la Chine vol. II. p. 275.
und in Osbeck's Reise nach Ostindien ꝛc. S. 226. werden den Schinesen besonders hervorstehende ohre Vorderzähne zugeschrieben. Das habe ich nun weder bey 21 Schinesen die ich in Amsterdam lange und genau zu sehen Gelegenheit gehabt, noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="o)"><p><pb facs="#f0286" xml:id="pb260_0001" n="260"/><lb/> Erwähnung. – Man sieht täglich Menschen mit<lb/> überaus stumpfen, und andre mit ungemein schar-<lb/> fen Schneidezähnen u. s. w.</p><p>Aber das ist merkwürdig, daß ganzen Natio-<lb/> nen die eine oder die andre Form dieser Art von<lb/> Zähnen eigen scheint. – So habe ich z. B. schon vor<lb/> 25 Jahren an mehrern Mumien-Schädeln, die<lb/> sowohl in Rücksicht der so sehr characteristischen<lb/> altaegyptischen National-Physiognomie, als der Art<lb/> der Balsamation, alle Zeichen der frühesten älte-<lb/> sten Zeiten zu haben schienen, die Vorderzähne<lb/> in beyden Kiefern nicht meiselartig, sondern von<lb/> der Gestalt wie kurze abgestumpfte Kegel mit<lb/> flachen Kronen gefunden. Da man mehrere Jahr-<lb/> tausende hindurch und unter so verschiednen Völ-<lb/> kern Mumien gemacht, so versteht sich wohl von<lb/> selbst daß nicht alle Mumien solche sonderbare<lb/> Zähne haben können: aber die Bemerkung kann<lb/> vielleicht unter andern eben dazu dienen, die<lb/> Mumien aus den ältesten Zeiten von nachwärti-<lb/> gen neuern zu unterscheiden u. s. w. Mehreres<lb/> darüber habe ich in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Observations on some<lb/> Egyptian Mummies opened in London</hi></hi> in<lb/> den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Philosophical Transactions</hi></hi> v. 1794. <hi rendition="#aq">P</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">p</hi>. 184 u. f. gesagt.</p><p>Aehnliche Zähne hat Winslow an einem<lb/> Schädel von Hond-Eyland, (in der Disko-Bucht<lb/> an der Westküste von Grönland) beschrieben, in<lb/> den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mém. de l'Acad. des Scienc. de Par</hi></hi>. 1722.<lb/><hi rendition="#aq">pag</hi>. 324 sq. –</p></note> und dünne einfache<lb/> Wurzeln.</p> <p>Es sind ihrer viere in jedem Kiefer; und<lb/> die im obern stehen meist vor den untern et-<lb/> was hervor<note anchored="true" place="foot" n="p)"><p>In Dühalde's <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Descr. de la Chine</hi></hi> <hi rendition="#aq">vol</hi>. II. <hi rendition="#aq">p</hi>. 275.<lb/> und in Osbeck's Reise nach Ostindien ꝛc. S. 226.<lb/> werden den Schinesen besonders hervorstehende<lb/> ohre Vorderzähne zugeschrieben. Das habe ich<lb/> nun weder bey 21 Schinesen die ich in Amsterdam<lb/> lange und genau zu sehen Gelegenheit gehabt, noch </p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [260/0286]
o) und dünne einfache
Wurzeln.
Es sind ihrer viere in jedem Kiefer; und
die im obern stehen meist vor den untern et-
was hervor p)
o)
Erwähnung. – Man sieht täglich Menschen mit
überaus stumpfen, und andre mit ungemein schar-
fen Schneidezähnen u. s. w.
Aber das ist merkwürdig, daß ganzen Natio-
nen die eine oder die andre Form dieser Art von
Zähnen eigen scheint. – So habe ich z. B. schon vor
25 Jahren an mehrern Mumien-Schädeln, die
sowohl in Rücksicht der so sehr characteristischen
altaegyptischen National-Physiognomie, als der Art
der Balsamation, alle Zeichen der frühesten älte-
sten Zeiten zu haben schienen, die Vorderzähne
in beyden Kiefern nicht meiselartig, sondern von
der Gestalt wie kurze abgestumpfte Kegel mit
flachen Kronen gefunden. Da man mehrere Jahr-
tausende hindurch und unter so verschiednen Völ-
kern Mumien gemacht, so versteht sich wohl von
selbst daß nicht alle Mumien solche sonderbare
Zähne haben können: aber die Bemerkung kann
vielleicht unter andern eben dazu dienen, die
Mumien aus den ältesten Zeiten von nachwärti-
gen neuern zu unterscheiden u. s. w. Mehreres
darüber habe ich in den Observations on some
Egyptian Mummies opened in London in
den Philosophical Transactions v. 1794. P. II.
p. 184 u. f. gesagt.
Aehnliche Zähne hat Winslow an einem
Schädel von Hond-Eyland, (in der Disko-Bucht
an der Westküste von Grönland) beschrieben, in
den Mém. de l'Acad. des Scienc. de Par. 1722.
pag. 324 sq. –
p) In Dühalde's Descr. de la Chine vol. II. p. 275.
und in Osbeck's Reise nach Ostindien ꝛc. S. 226.
werden den Schinesen besonders hervorstehende
ohre Vorderzähne zugeschrieben. Das habe ich
nun weder bey 21 Schinesen die ich in Amsterdam
lange und genau zu sehen Gelegenheit gehabt, noch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Projektträger
Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2013-08-26T09:00:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |