Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.l) l) Vögel in Verbindung stünden (s. harvey de ge-
nerat. animal. Exerc. III. p. 4. u. f. der Londner Orig. Ausg. v. 1651. 4.) hat zu allererst P. Camper c. 1771 ausgefunden, und seine so wich- tigen Bemerkungen darüber theils im 1ten Band der Verhandel. v Rotterdam theils im IVten B. der hedendaagsche Vaterhandsche Letteroeffenin- gen bekannt gemacht. Seine spätern Entdeckun- gen darüber find dem ersten B. seiner von Hrn. Herbell übersetzten kleinen Schriften Leipz. 1782. 8. S. 151 u. f. beygefügt. Joh. Hunter's Unter- suchungen über diese Luftknochen s. in den philos. Transact. Vol. LXIV. P. I. p. 205 u. f.Die Hauptsache geht dahin, daß erstens bey den meisten Vögeln die großen Röhrenknochen, zumahl die Schulter- und Schenkelknochen eine große leere Höhlung enthalten, die höchstens nur mit einigen knochichten Queerfäden durchkreuzt ist. Andre, zumahl die am Thorax, enthalten zwar keine große Höhlen, sondern knöchernes schwammichtes aber ebenfalls markleeres Gewebe, und diese beyderley Gattungen von Luftknochen stehen mittelst großer sehr sichtlicher dazu bestimm- ter Löcher und besondrer Gefäße, deren Gang und Verbindung Hr. Hofr. Merrem entdeckt hat (s. Leipz. Magaz. 1782. 3tes St. S. 406 u. f.) mit den Lungen in Verbindung. - Endlich ist aber auch die Diploe der Hirnschale bey vielen Vögeln, zumahl bey den Papageyen etc. überaus dick, schwammicht, und doch ebenfalls völlig markleer, und diese wird so wie der Schnabel und der Unterkiefer durch die Eustachische Röhre mit Luft gefüllt.Alle diese markleeren Luftknochen zeichnen sich auf den ersten Blick durch ihre Leichtigkeit, Weiße und Sprödigkeit von den mit Mark versehnen Kno- chen aus. Meist find sie auch etwas durchscheinend. l) l) Vögel in Verbindung stünden (s. harvey de ge-
nerat. animal. Exerc. III. p. 4. u. f. der Londner Orig. Ausg. v. 1651. 4.) hat zu allererst P. Camper c. 1771 ausgefunden, und seine so wich- tigen Bemerkungen darüber theils im 1ten Band der Verhandel. v Rotterdam theils im IVten B. der hedendaagsche Vaterhandsche Letteroeffenin- gen bekannt gemacht. Seine spätern Entdeckun- gen darüber find dem ersten B. seiner von Hrn. Herbell übersetzten kleinen Schriften Leipz. 1782. 8. S. 151 u. f. beygefügt. Joh. Hunter's Unter- suchungen über diese Luftknochen s. in den philos. Transact. Vol. LXIV. P. I. p. 205 u. f.Die Hauptsache geht dahin, daß erstens bey den meisten Vögeln die großen Röhrenknochen, zumahl die Schulter- und Schenkelknochen eine große leere Höhlung enthalten, die höchstens nur mit einigen knochichten Queerfäden durchkreuzt ist. Andre, zumahl die am Thorax, enthalten zwar keine große Höhlen, sondern knöchernes schwammichtes aber ebenfalls markleeres Gewebe, und diese beyderley Gattungen von Luftknochen stehen mittelst großer sehr sichtlicher dazu bestimm- ter Löcher und besondrer Gefäße, deren Gang und Verbindung Hr. Hofr. Merrem entdeckt hat (s. Leipz. Magaz. 1782. 3tes St. S. 406 u. f.) mit den Lungen in Verbindung. – Endlich ist aber auch die Diploë der Hirnschale bey vielen Vögeln, zumahl bey den Papageyen ꝛc. überaus dick, schwammicht, und doch ebenfalls völlig markleer, und diese wird so wie der Schnabel und der Unterkiefer durch die Eustachische Röhre mit Luft gefüllt.Alle diese markleeren Luftknochen zeichnen sich auf den ersten Blick durch ihre Leichtigkeit, Weiße und Sprödigkeit von den mit Mark versehnen Kno- chen aus. Meist find sie auch etwas durchscheinend. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <note anchored="true" place="foot" n="l)"> <p><pb facs="#f0092" xml:id="pb066_0001" n="66"/><lb/> Vögel in Verbindung stünden (s. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">harvey</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de ge-<lb/> nerat. animal</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Exerc</hi>. III. <hi rendition="#aq">p</hi>. 4. u. f. der Londner<lb/> Orig. Ausg. v. 1651. 4.) hat zu allererst P.<lb/> Camper c. 1771 ausgefunden, und seine so wich-<lb/> tigen Bemerkungen darüber theils im 1ten Band<lb/> der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Verhandel. v Rotterdam</hi></hi> theils im IVten B.<lb/> der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">hedendaagsche Vaterhandsche Letteroeffenin-<lb/> gen</hi></hi> bekannt gemacht. Seine spätern Entdeckun-<lb/> gen darüber find dem ersten B. seiner von Hrn.<lb/> Herbell übersetzten kleinen Schriften Leipz. 1782. 8.<lb/> S. 151 u. f. beygefügt. Joh. Hunter's Unter-<lb/> suchungen über diese Luftknochen s. in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">philos.<lb/> Transact</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Vol</hi>. LXIV. <hi rendition="#aq">P. I. p</hi>. 205 u. f.</p> <p>Die Hauptsache geht dahin, daß erstens bey<lb/> den meisten Vögeln die großen Röhrenknochen,<lb/> zumahl die Schulter- und Schenkelknochen eine<lb/> große leere Höhlung enthalten, die höchstens nur<lb/> mit einigen knochichten Queerfäden durchkreuzt<lb/> ist. Andre, zumahl die am Thorax, enthalten<lb/> zwar keine große Höhlen, sondern knöchernes<lb/> schwammichtes aber ebenfalls markleeres Gewebe,<lb/> und diese beyderley Gattungen von Luftknochen<lb/> stehen mittelst großer sehr sichtlicher dazu bestimm-<lb/> ter Löcher und besondrer Gefäße, deren Gang<lb/> und Verbindung Hr. Hofr. Merrem entdeckt hat<lb/> (s. Leipz. Magaz. 1782. 3tes St. S. 406 u. f.)<lb/> mit den Lungen in Verbindung. – Endlich ist<lb/> aber auch die Diploë der Hirnschale bey vielen<lb/> Vögeln, zumahl bey den Papageyen ꝛc. überaus<lb/> dick, schwammicht, und doch ebenfalls völlig<lb/> markleer, und diese wird so wie der Schnabel<lb/> und der Unterkiefer durch die Eustachische Röhre<lb/> mit Luft gefüllt.</p> <p>Alle diese markleeren Luftknochen zeichnen sich<lb/> auf den ersten Blick durch ihre Leichtigkeit, Weiße<lb/> und Sprödigkeit von den mit Mark versehnen Kno-<lb/> chen aus. Meist find sie auch etwas durchscheinend. </p> </note> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0092]
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Vögel in Verbindung stünden (s. harvey de ge-
nerat. animal. Exerc. III. p. 4. u. f. der Londner
Orig. Ausg. v. 1651. 4.) hat zu allererst P.
Camper c. 1771 ausgefunden, und seine so wich-
tigen Bemerkungen darüber theils im 1ten Band
der Verhandel. v Rotterdam theils im IVten B.
der hedendaagsche Vaterhandsche Letteroeffenin-
gen bekannt gemacht. Seine spätern Entdeckun-
gen darüber find dem ersten B. seiner von Hrn.
Herbell übersetzten kleinen Schriften Leipz. 1782. 8.
S. 151 u. f. beygefügt. Joh. Hunter's Unter-
suchungen über diese Luftknochen s. in den philos.
Transact. Vol. LXIV. P. I. p. 205 u. f.
Die Hauptsache geht dahin, daß erstens bey
den meisten Vögeln die großen Röhrenknochen,
zumahl die Schulter- und Schenkelknochen eine
große leere Höhlung enthalten, die höchstens nur
mit einigen knochichten Queerfäden durchkreuzt
ist. Andre, zumahl die am Thorax, enthalten
zwar keine große Höhlen, sondern knöchernes
schwammichtes aber ebenfalls markleeres Gewebe,
und diese beyderley Gattungen von Luftknochen
stehen mittelst großer sehr sichtlicher dazu bestimm-
ter Löcher und besondrer Gefäße, deren Gang
und Verbindung Hr. Hofr. Merrem entdeckt hat
(s. Leipz. Magaz. 1782. 3tes St. S. 406 u. f.)
mit den Lungen in Verbindung. – Endlich ist
aber auch die Diploë der Hirnschale bey vielen
Vögeln, zumahl bey den Papageyen ꝛc. überaus
dick, schwammicht, und doch ebenfalls völlig
markleer, und diese wird so wie der Schnabel
und der Unterkiefer durch die Eustachische Röhre
mit Luft gefüllt.
Alle diese markleeren Luftknochen zeichnen sich
auf den ersten Blick durch ihre Leichtigkeit, Weiße
und Sprödigkeit von den mit Mark versehnen Kno-
chen aus. Meist find sie auch etwas durchscheinend.
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