Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.ten ausdrücklich wird geredet werden, deren Haupt- Auch ist im Allgemeinen merkwürdig, daß nur Ja man sieht sogar bey denen, deren Fell ge- Ich habe bey den weißlichen, (die nämlich die 97) Vergl. Molinelli in Commentar. instituti Bona-
niensis. Th. 3. S. 281. ten ausdrücklich wird geredet werden, deren Haupt- Auch ist im Allgemeinen merkwürdig, daß nur Ja man sieht sogar bey denen, deren Fell ge- Ich habe bey den weißlichen, (die nämlich die 97) Vergl. Molinelli in Commentar. instituti Bona-
niensis. Th. 3. S. 281. <TEI> <text xml:id="blume000008"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0160" xml:id="pb126_0001" n="126"/> ten ausdrücklich wird geredet werden, deren Haupt-<lb/> haar von einer besonderen weißgelblichen Farbe ist,<lb/> haben gar kein Pigment des Auges, und aus diesem<lb/> Grunde ist die Iris blaßroth.</p> <p>Auch ist im Allgemeinen merkwürdig, daß nur<lb/> bey denen Thieren eine Verschiedenheit der Augen<lb/> sich findet, bey welchen auch die Farbe der Haut<lb/> und Haare variirt, welches bekanntlich nicht nur bey<lb/> den Menschen und Pferden, wie die Alten meinten,<lb/> sondern auch bey andern, hauptsächlich aus der Ord-<lb/> nung der Hausthiere, sich ereignet.</p> <p>Ja man sieht sogar bey denen, deren Fell ge-<lb/> fleckt ist, daß auch die Regenbogenhaut sehr ost in<lb/> mehr als eine Farbe spielt. An den verschiedenfar-<lb/> bigen Hunden z. B. hat man diese Bemerkung schon<lb/> längst gemacht<note anchored="true" place="foot" n="97)"><p>Vergl. Molinelli in <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Commentar. instituti Bona-<lb/> niensis</hi></hi>. Th. 3. S. 281.</p></note>. Daß man an den Schaafen<lb/> und Pferden etwas ähnliches bemerke, an keinem<lb/> andern Thiere aber so offenbar, als an den Kanin-<lb/> chen, ist allgemein bekannt.</p> <p>Ich habe bey den weißlichen, (die nämlich die<lb/> angeborne Farbe ihres wilden Zustandes; behalten<lb/> haben), die Iris durchaus braun, bey den gefleckten<lb/> aber, deren Fell aus schwarz und weiß bestand, auch<lb/> die Iris auf diese Art gefleckt gefunden. Bey den<lb/> ganz weißen aber, welche Aehnlichkeit mit den wei-<lb/> ßen Negern haben, ist sie von bleicher Rosenfarbe.</p> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0160]
ten ausdrücklich wird geredet werden, deren Haupt-
haar von einer besonderen weißgelblichen Farbe ist,
haben gar kein Pigment des Auges, und aus diesem
Grunde ist die Iris blaßroth.
Auch ist im Allgemeinen merkwürdig, daß nur
bey denen Thieren eine Verschiedenheit der Augen
sich findet, bey welchen auch die Farbe der Haut
und Haare variirt, welches bekanntlich nicht nur bey
den Menschen und Pferden, wie die Alten meinten,
sondern auch bey andern, hauptsächlich aus der Ord-
nung der Hausthiere, sich ereignet.
Ja man sieht sogar bey denen, deren Fell ge-
fleckt ist, daß auch die Regenbogenhaut sehr ost in
mehr als eine Farbe spielt. An den verschiedenfar-
bigen Hunden z. B. hat man diese Bemerkung schon
längst gemacht 97). Daß man an den Schaafen
und Pferden etwas ähnliches bemerke, an keinem
andern Thiere aber so offenbar, als an den Kanin-
chen, ist allgemein bekannt.
Ich habe bey den weißlichen, (die nämlich die
angeborne Farbe ihres wilden Zustandes; behalten
haben), die Iris durchaus braun, bey den gefleckten
aber, deren Fell aus schwarz und weiß bestand, auch
die Iris auf diese Art gefleckt gefunden. Bey den
ganz weißen aber, welche Aehnlichkeit mit den wei-
ßen Negern haben, ist sie von bleicher Rosenfarbe.
97) Vergl. Molinelli in Commentar. instituti Bona-
niensis. Th. 3. S. 281.
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