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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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manem. Allein zuweilen trift man sie auch unter
den entferntesten Nationen100).

Bey den Negern sind die Regenbogenhäute am
schwärzesten, so daß man sie, besonders in lebhaf-
ten Augen, nur nach näherer Untersuchung von dem
Sehpunkt selbst unterscheiden kann101).

§. 55.
Nationale Gesichtsbildung.

Von den Augen gehen wir nun sehr füglich zu
der übrigen Gesichtsbildung fort, welche im Allge-
meinen bey den einzelnen Menschen so sehr und so
merkwürdig verschieden ist, daß es nah an Wunder
grenzen dürfte, wenn man auch nur zwey mit nicht
unterschiedenem, und, wie man gemeiniglich sagt, in
eine Form gegoßnem Munde fände. Ja es ist nur
mehr als zu gewiß, daß man diese Gesichtsunter-
schiede nicht bloß an Europäern, sondern auch an
unkultivirten Völkern beobachten kann102)

100) Beyspiele habe ich zusammengetragen in den An-
merkungen zu Jak. Bruce Reise zu den Quel-
len des Nils
. Th. 5. S. 239.
101) So muß man die Ausdrücke J. Gottl. Walters
de venis oculi S. 23. "Die Neger haben kei-
nen Augenstern
"
u. s. w. erklären.
102) Dies ist z. B. geschehen von dem sehr sichern Be-
obachter Willh. Anderson an den Eingebornen der
Freundschaftsinseln im südlichen Ocean (the Friendly
Islands
): "Ihre Gesichtszüge sind sehr
verschieden; daß es kaum möglich ist au-
ßer ihren sehr dicken Nasenspitzen, welche
sie mit einander gemein haben, eine allge-
meine sie charakterisirende Gleichheit

manem. Allein zuweilen trift man sie auch unter
den entferntesten Nationen100).

Bey den Negern sind die Regenbogenhäute am
schwärzesten, so daß man sie, besonders in lebhaf-
ten Augen, nur nach näherer Untersuchung von dem
Sehpunkt selbst unterscheiden kann101).

§. 55.
Nationale Gesichtsbildung.

Von den Augen gehen wir nun sehr füglich zu
der übrigen Gesichtsbildung fort, welche im Allge-
meinen bey den einzelnen Menschen so sehr und so
merkwürdig verschieden ist, daß es nah an Wunder
grenzen dürfte, wenn man auch nur zwey mit nicht
unterschiedenem, und, wie man gemeiniglich sagt, in
eine Form gegoßnem Munde fände. Ja es ist nur
mehr als zu gewiß, daß man diese Gesichtsunter-
schiede nicht bloß an Europäern, sondern auch an
unkultivirten Völkern beobachten kann102)

100) Beyspiele habe ich zusammengetragen in den An-
merkungen zu Jak. Bruce Reise zu den Quel-
len des Nils
. Th. 5. S. 239.
101) So muß man die Ausdrücke J. Gottl. Walters
de venis oculi S. 23. Die Neger haben kei-
nen Augenstern
u. s. w. erklären.
102) Dies ist z. B. geschehen von dem sehr sichern Be-
obachter Willh. Anderson an den Eingebornen der
Freundschaftsinseln im südlichen Ocean (the Friendly
Islands
): Ihre Gesichtszüge sind sehr
verschieden; daß es kaum möglich ist au-
ßer ihren sehr dicken Nasenspitzen, welche
sie mit einander gemein haben, eine allge-
meine sie charakterisirende Gleichheit
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[128/0162] manem. Allein zuweilen trift man sie auch unter den entferntesten Nationen 100). Bey den Negern sind die Regenbogenhäute am schwärzesten, so daß man sie, besonders in lebhaf- ten Augen, nur nach näherer Untersuchung von dem Sehpunkt selbst unterscheiden kann 101). §. 55. Nationale Gesichtsbildung. Von den Augen gehen wir nun sehr füglich zu der übrigen Gesichtsbildung fort, welche im Allge- meinen bey den einzelnen Menschen so sehr und so merkwürdig verschieden ist, daß es nah an Wunder grenzen dürfte, wenn man auch nur zwey mit nicht unterschiedenem, und, wie man gemeiniglich sagt, in eine Form gegoßnem Munde fände. Ja es ist nur mehr als zu gewiß, daß man diese Gesichtsunter- schiede nicht bloß an Europäern, sondern auch an unkultivirten Völkern beobachten kann 102) 100) Beyspiele habe ich zusammengetragen in den An- merkungen zu Jak. Bruce Reise zu den Quel- len des Nils. Th. 5. S. 239. 101) So muß man die Ausdrücke J. Gottl. Walters de venis oculi S. 23. „Die Neger haben kei- nen Augenstern“ u. s. w. erklären. 102) Dies ist z. B. geschehen von dem sehr sichern Be- obachter Willh. Anderson an den Eingebornen der Freundschaftsinseln im südlichen Ocean (the Friendly Islands): „Ihre Gesichtszüge sind sehr verschieden; daß es kaum möglich ist au- ßer ihren sehr dicken Nasenspitzen, welche sie mit einander gemein haben, eine allge- meine sie charakterisirende Gleichheit

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/162>, abgerufen am 24.11.2024.