Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.§. 76. Die Fabel von geschwänzten Völkern. Zu allererst haben Plinius und nach ihm Ptolo- Wenn man nun diese Behauptungen näher be- 250) S. außer dem noch bald anzuführenden Schriften stellern Harvey de generatione animalium, S. 10. von den Borneern. 251) Rytschkow orenburgische Topographie Th. 2. S. 34. Falk Beyträge zur Kenntniß des russi- schen Reichs, Th. 3. S. 525. 252) Z. B. auf dem Feuerland siehe die Karten bey Alonzo d'Ovaglie relatione del Regno di Cile. Rom 1646. Fol. 253) Z. B. von den Nikobaren, die mit albernen Mähr-
chen angefüllte Beskrifning om en Resa genom Asia, §. 76. Die Fabel von geschwänzten Völkern. Zu allererst haben Plinius und nach ihm Ptolo- Wenn man nun diese Behauptungen näher be- 250) S. außer dem noch bald anzuführenden Schriften stellern Harvey de generatione animalium, S. 10. von den Borneern. 251) Rytschkow orenburgische Topographie Th. 2. S. 34. Falk Beyträge zur Kenntniß des russi- schen Reichs, Th. 3. S. 525. 252) Z. B. auf dem Feuerland siehe die Karten bey Alonzo d'Ovaglie relatione del Regno di Cile. Rom 1646. Fol. 253) Z. B. von den Nikobaren, die mit albernen Mähr-
chen angefüllte Beskrifning om en Resa genom Asia, <TEI> <text xml:id="blume000008"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0226" xml:id="pb192_0001" n="192"/> <head rendition="#c">§. 76.<lb/> Die Fabel von geschwänzten Völkern.</head><lb/> <p>Zu allererst haben Plinius und nach ihm Ptolo-<lb/> mäus und Pausanias geschwänzter Völker in Indien<lb/> erwähnt; dann hat sie im sogenannten Mittelalter<lb/> der Geograph Nubiens, der Venezianer Marko Polo<lb/> und andere neuerdings behauptet: und in den<lb/> neuern Zeiten endlich haben mehrere Reisebeschreiber<lb/> ähnliche Dinge von verschiedenen geschwänzten In-<lb/> sulanern des indischen Archipelagus<note anchored="true" place="foot" n="250)"><p>S. außer dem noch bald anzuführenden Schriften<lb/> stellern <hi rendition="#aq">Harvey</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de generatione animalium,</hi></hi> S. 10.<lb/> von den Borneern.</p></note>: andere<lb/> von solchen Einwohnern einer gewissen russischen<lb/> Provinz<note anchored="true" place="foot" n="251)"><p>Rytschkow <hi rendition="#g">orenburgische Topographie</hi><lb/> Th. 2. S. 34.</p><p>Falk <hi rendition="#g">Beyträge zur Kenntniß des russi-<lb/> schen Reichs</hi>, Th. 3. S. 525.</p></note>: und noch andere Schriftsteller von<lb/> andern Ländern<note anchored="true" place="foot" n="252)"><p>Z. B. auf dem Feuerland siehe die Karten bey<lb/> Alonzo d'Ovaglie <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">relatione del Regno di Cile</hi></hi>. Rom<lb/> 1646. Fol.</p></note> angeführt.</p> <p>Wenn man nun diese Behauptungen näher be-<lb/> leuchtet, so findet man leicht, wie wenig darauf zu<lb/> achten sey. Die meisten Schriftsteller hatten diese<lb/> Nachrichten blos von Hörensagen; überdies ist die<lb/> Glaubwürdigkeit mancher vorgeblichen Augenzeugen<lb/> davon schon an sich sehr verdächtig<note anchored="true" place="foot" n="253)"><p>Z. B. von den Nikobaren, die mit albernen Mähr-<lb/> chen angefüllte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Beskrifning om en Resa genom Asia,<lb/></hi></hi></p></note></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0226]
§. 76.
Die Fabel von geschwänzten Völkern.
Zu allererst haben Plinius und nach ihm Ptolo-
mäus und Pausanias geschwänzter Völker in Indien
erwähnt; dann hat sie im sogenannten Mittelalter
der Geograph Nubiens, der Venezianer Marko Polo
und andere neuerdings behauptet: und in den
neuern Zeiten endlich haben mehrere Reisebeschreiber
ähnliche Dinge von verschiedenen geschwänzten In-
sulanern des indischen Archipelagus 250): andere
von solchen Einwohnern einer gewissen russischen
Provinz 251): und noch andere Schriftsteller von
andern Ländern 252) angeführt.
Wenn man nun diese Behauptungen näher be-
leuchtet, so findet man leicht, wie wenig darauf zu
achten sey. Die meisten Schriftsteller hatten diese
Nachrichten blos von Hörensagen; überdies ist die
Glaubwürdigkeit mancher vorgeblichen Augenzeugen
davon schon an sich sehr verdächtig 253)
250) S. außer dem noch bald anzuführenden Schriften
stellern Harvey de generatione animalium, S. 10.
von den Borneern.
251) Rytschkow orenburgische Topographie
Th. 2. S. 34.
Falk Beyträge zur Kenntniß des russi-
schen Reichs, Th. 3. S. 525.
252) Z. B. auf dem Feuerland siehe die Karten bey
Alonzo d'Ovaglie relatione del Regno di Cile. Rom
1646. Fol.
253) Z. B. von den Nikobaren, die mit albernen Mähr-
chen angefüllte Beskrifning om en Resa genom Asia,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/226 |
Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/226>, abgerufen am 18.07.2024. |