die Mongolische), 3) die Südasiatische, 4) die Europäische, 5) die Aethiopische und 6) die Ameri- kanische4).
Unter denen, welche drey Urvölker des mensch- lichen Geschlechts nach der Anzahl von Noahs Söh- nen annehmen, zeichnet sich der berühmte Gouver- neur Pownall aus, welcher, meines Wissens, bey dieser Untersuchung zu allererst seine Aufmerksamkeit auf die Nationalform der Schädel gerichtet hat. Er theilt jene Stämme nach den Hauptfarben, 1) in den weißen, 2) rothen und 3) schwarzen. In ei- nem mittlern faßt er die Mongolen und Amerikaner zusammen, weil sie außer andern Kennzeichen noch in der Gestalt der Hirnschädel und der Beschaffenheit der Haare mit einander übereinträfen5).
Der Abt de la Croix theilt die Menschen in weiße und schwarze. Jene aber 1) in eigentlich so- genannte weiße und 2) braune (bruns), 3) gelbe (jaunatres) und 4) olivenfarbige ein6).
Der berühmte Kant leitet aus einer ursprüngli- chen Menschenrace, einer weißen von brünetter Farbe, vier Abarten ab: 1) die weiße des nördli- chen Europa, 2) die kupferfarbige amerikanische,
4) Diese sechs Varietäten findet man vortreflich be- schrieben und mit lebendigen Farben geschildert in Herders klassischem Werke: "Ideen zur Philo- sophie der Geschichte der Menschheit. Th. 2. S. 273.
5) Vergl. a new collection of voyages u. s. w. London 1767. 8. Th. 2. S. 273.
6) S. dessen Geographie moderne, Th. 1. S. 62. 5te Ausgabe und Vaugondy a. a. O. 3tes Blatt.
die Mongolische), 3) die Südasiatische, 4) die Europäische, 5) die Aethiopische und 6) die Ameri- kanische4).
Unter denen, welche drey Urvölker des mensch- lichen Geschlechts nach der Anzahl von Noahs Söh- nen annehmen, zeichnet sich der berühmte Gouver- neur Pownall aus, welcher, meines Wissens, bey dieser Untersuchung zu allererst seine Aufmerksamkeit auf die Nationalform der Schädel gerichtet hat. Er theilt jene Stämme nach den Hauptfarben, 1) in den weißen, 2) rothen und 3) schwarzen. In ei- nem mittlern faßt er die Mongolen und Amerikaner zusammen, weil sie außer andern Kennzeichen noch in der Gestalt der Hirnschädel und der Beschaffenheit der Haare mit einander übereinträfen5).
Der Abt de la Croix theilt die Menschen in weiße und schwarze. Jene aber 1) in eigentlich so- genannte weiße und 2) braune (bruns), 3) gelbe (jaunâtres) und 4) olivenfarbige ein6).
Der berühmte Kant leitet aus einer ursprüngli- chen Menschenrace, einer weißen von brünetter Farbe, vier Abarten ab: 1) die weiße des nördli- chen Europa, 2) die kupferfarbige amerikanische,
4) Diese sechs Varietäten findet man vortreflich be- schrieben und mit lebendigen Farben geschildert in Herders klassischem Werke: „Ideen zur Philo- sophie der Geschichte der Menschheit. Th. 2. S. 273.
5) Vergl. a new collection of voyages u. s. w. London 1767. 8. Th. 2. S. 273.
6) S. dessen Géographie moderne, Th. 1. S. 62. 5te Ausgabe und Vaugondy a. a. O. 3tes Blatt.
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Unter denen, welche drey Urvölker des mensch-
lichen Geschlechts nach der Anzahl von Noahs Söh-
nen annehmen, zeichnet sich der berühmte Gouver-
neur Pownall aus, welcher, meines Wissens, bey
dieser Untersuchung zu allererst seine Aufmerksamkeit
auf die Nationalform der Schädel gerichtet hat. Er
theilt jene Stämme nach den Hauptfarben, 1) in
den weißen, 2) rothen und 3) schwarzen. In ei-
nem mittlern faßt er die Mongolen und Amerikaner
zusammen, weil sie außer andern Kennzeichen noch
in der Gestalt der Hirnschädel und der Beschaffenheit
der Haare mit einander übereinträfen 5).
Der Abt de la Croix theilt die Menschen in
weiße und schwarze. Jene aber 1) in eigentlich so-
genannte weiße und 2) braune (bruns), 3) gelbe
(jaunâtres) und 4) olivenfarbige ein 6).
Der berühmte Kant leitet aus einer ursprüngli-
chen Menschenrace, einer weißen von brünetter
Farbe, vier Abarten ab: 1) die weiße des nördli-
chen Europa, 2) die kupferfarbige amerikanische,
4) Diese sechs Varietäten findet man vortreflich be-
schrieben und mit lebendigen Farben geschildert in
Herders klassischem Werke: „Ideen zur Philo-
sophie der Geschichte der Menschheit. Th.
2. S. 273.
5) Vergl. a new collection of voyages u. s. w. London
1767. 8. Th. 2. S. 273.
6) S. dessen Géographie moderne, Th. 1. S. 62. 5te
Ausgabe und Vaugondy a. a. O. 3tes Blatt.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/244>, abgerufen am 20.07.2024.
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