Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 5. S. 24.

Des solei mit seinem gemello. Die eigentliche
Wade besteht aus folgenden Muskeln: den gastro-
cnemiis
großen Wadenmuskeln, dem soleo unteren
Wadenmuskel, plantari Fußsohlenmuskel, und
poplitaeo Kniekehlenmuskel. Die gastrocnemii
bestehen aus zwey, oder wenn man lieber will, drey
Muskeln, und werden in den externus und inter-
nus
eingetheilt. Der äußere besteht aus zwey sehr
starken und großen Muskelkörpern, welche unten in
eine gemeinschaftliche Sehne übergehn, und deshalb
von Albin die Zwillingsmuskeln der Wade ge-
nannt wurden, gemellus. - Der innere, wel-
cher den größten Theil der Wade bilden hilft, eine
beynahe eyförmige Figur hat, und von den Zwil-
lingsmuskeln bedeckt wird, heißt dann der soleus.
- Diese Muskeln werden gleich nach ihrem Ur-
sprung fleischig, nehmen an Dicke und Breite zu,
und bilden unten, wo sie in eine sehr dicke und brei-
te Sehne übergehen, die sogenannte Achillessehne
(tendo Achillis). Man wird sich nun die Mei-
nung des Herrn Verfassers leichtlich erklären können.

§. 5. S. 24.

Des solei mit seinem gemello. Die eigentliche
Wade besteht aus folgenden Muskeln: den gastro-
cnemiis
großen Wadenmuskeln, dem soleo unteren
Wadenmuskel, plantari Fußsohlenmuskel, und
poplitaeo Kniekehlenmuskel. Die gastrocnemii
bestehen aus zwey, oder wenn man lieber will, drey
Muskeln, und werden in den externus und inter-
nus
eingetheilt. Der äußere besteht aus zwey sehr
starken und großen Muskelkörpern, welche unten in
eine gemeinschaftliche Sehne übergehn, und deshalb
von Albin die Zwillingsmuskeln der Wade ge-
nannt wurden, gemellus. – Der innere, wel-
cher den größten Theil der Wade bilden hilft, eine
beynahe eyförmige Figur hat, und von den Zwil-
lingsmuskeln bedeckt wird, heißt dann der soleus.
– Diese Muskeln werden gleich nach ihrem Ur-
sprung fleischig, nehmen an Dicke und Breite zu,
und bilden unten, wo sie in eine sehr dicke und brei-
te Sehne übergehen, die sogenannte Achillessehne
(tendo Achillis). Man wird sich nun die Mei-
nung des Herrn Verfassers leichtlich erklären können.

<TEI>
  <text xml:id="blume000008">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0263" xml:id="pb229_0001" n="229"/>
            <head rendition="#c">§. 5. S. 24.</head><lb/>
            <p rendition="#no_indent">Des <hi rendition="#aq">solei</hi> mit seinem <hi rendition="#aq">gemello</hi>. Die eigentliche<lb/>
Wade besteht aus folgenden Muskeln: den <hi rendition="#aq">gastro-<lb/>
cnemiis</hi> großen Wadenmuskeln, dem <hi rendition="#aq">soleo</hi> unteren<lb/>
Wadenmuskel, <hi rendition="#aq">plantari</hi> Fußsohlenmuskel, und<lb/><hi rendition="#aq">poplitaeo</hi> Kniekehlenmuskel. Die <hi rendition="#aq">gastrocnemii</hi><lb/>
bestehen aus zwey, oder wenn man lieber will, drey<lb/>
Muskeln, und werden in den <hi rendition="#aq">externus</hi> und <hi rendition="#aq">inter-<lb/>
nus</hi> eingetheilt. Der äußere besteht aus zwey sehr<lb/>
starken und großen Muskelkörpern, welche unten in<lb/>
eine gemeinschaftliche Sehne übergehn, und deshalb<lb/>
von Albin die Zwillingsmuskeln der Wade ge-<lb/>
nannt wurden, <hi rendition="#aq">gemellus</hi>. &#x2013; Der innere, wel-<lb/>
cher den größten Theil der Wade bilden hilft, eine<lb/>
beynahe eyförmige Figur hat, und von den Zwil-<lb/>
lingsmuskeln bedeckt wird, heißt dann der <hi rendition="#aq">soleus</hi>.<lb/>
&#x2013; Diese Muskeln werden gleich nach ihrem Ur-<lb/>
sprung fleischig, nehmen an Dicke und Breite zu,<lb/>
und bilden unten, wo sie in eine sehr dicke und brei-<lb/>
te Sehne übergehen, die sogenannte Achillessehne<lb/>
(<hi rendition="#aq">tendo Achillis</hi>). Man wird sich nun die Mei-<lb/>
nung des Herrn Verfassers leichtlich erklären können.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[229/0263] §. 5. S. 24. Des solei mit seinem gemello. Die eigentliche Wade besteht aus folgenden Muskeln: den gastro- cnemiis großen Wadenmuskeln, dem soleo unteren Wadenmuskel, plantari Fußsohlenmuskel, und poplitaeo Kniekehlenmuskel. Die gastrocnemii bestehen aus zwey, oder wenn man lieber will, drey Muskeln, und werden in den externus und inter- nus eingetheilt. Der äußere besteht aus zwey sehr starken und großen Muskelkörpern, welche unten in eine gemeinschaftliche Sehne übergehn, und deshalb von Albin die Zwillingsmuskeln der Wade ge- nannt wurden, gemellus. – Der innere, wel- cher den größten Theil der Wade bilden hilft, eine beynahe eyförmige Figur hat, und von den Zwil- lingsmuskeln bedeckt wird, heißt dann der soleus. – Diese Muskeln werden gleich nach ihrem Ur- sprung fleischig, nehmen an Dicke und Breite zu, und bilden unten, wo sie in eine sehr dicke und brei- te Sehne übergehen, die sogenannte Achillessehne (tendo Achillis). Man wird sich nun die Mei- nung des Herrn Verfassers leichtlich erklären können.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/263
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/263>, abgerufen am 24.11.2024.