geht, und endlich die Enge oder Weite des Zahnzel- lenrandes, ab. Ja man kann sogar die Form und den Habitus des Unterkiefers, da seine Zellen und Zahne denen im Oberkiefer entsprechen, nach dessen Einrichtung würdern.
Von beyden Knochen aber, dem Kinnbacken- und Stirnknochen nämlich zusammen genommen, hängt auch die Richtung, Weite und Tiefe der Au- genhöhlen ab.
Nimmt man nun also diese Normalknochen zum Fundament an, so wird man leicht feste und bestän- dige Charaktere des Totalhabitus, auch in wie fern sie in den benachbarten Knochen liegen, weiter dar- aus herleiten können. Feste und beständige, sage ich, denn was sich von diesen Knochen weiter ent- fernt, z. B. das Hinterhaupt, scheint mehr von ei- ner beytretenden Verschiedenheit der Weite und Figur herzurühren, Dinge, welche oft an Schädeln eines und desselben, sich übrigens sehr ähnlichen Volks, sehr vielfach nuanciren. S. Decas prima S. 7. bis 10. vergl. hiermit Ch. F. Ludwig Grundriß der Naturgeschichte der Menschenspecies, Lpz. 1796. S. 101. §. 28. fgg. S. 129. §. 167. fgg.
§. 61. S. 148.
In diesem §. wird man, gegen das Original gehalten, einige Aenderung finden. Die Worte: junctim cum maxillis suis inferioribus nämlich sind weggelassen, statt deren aber (Zeile 7. S. 204. des Originals) eingeschaltet worden remotis maxillis infe-
geht, und endlich die Enge oder Weite des Zahnzel- lenrandes, ab. Ja man kann sogar die Form und den Habitus des Unterkiefers, da seine Zellen und Zahne denen im Oberkiefer entsprechen, nach dessen Einrichtung würdern.
Von beyden Knochen aber, dem Kinnbacken- und Stirnknochen nämlich zusammen genommen, hängt auch die Richtung, Weite und Tiefe der Au- genhöhlen ab.
Nimmt man nun also diese Normalknochen zum Fundament an, so wird man leicht feste und bestän- dige Charaktere des Totalhabitus, auch in wie fern sie in den benachbarten Knochen liegen, weiter dar- aus herleiten können. Feste und beständige, sage ich, denn was sich von diesen Knochen weiter ent- fernt, z. B. das Hinterhaupt, scheint mehr von ei- ner beytretenden Verschiedenheit der Weite und Figur herzurühren, Dinge, welche oft an Schädeln eines und desselben, sich übrigens sehr ähnlichen Volks, sehr vielfach nuanciren. S. Decas prima S. 7. bis 10. vergl. hiermit Ch. F. Ludwig Grundriß der Naturgeschichte der Menschenspecies, Lpz. 1796. S. 101. §. 28. fgg. S. 129. §. 167. fgg.
§. 61. S. 148.
In diesem §. wird man, gegen das Original gehalten, einige Aenderung finden. Die Worte: junctim cum maxillis suis inferioribus nämlich sind weggelassen, statt deren aber (Zeile 7. S. 204. des Originals) eingeschaltet worden remotis maxillis infe-
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geht, und endlich die Enge oder Weite des Zahnzel-
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den Habitus des Unterkiefers, da seine Zellen und
Zahne denen im Oberkiefer entsprechen, nach dessen
Einrichtung würdern.
Von beyden Knochen aber, dem Kinnbacken-
und Stirnknochen nämlich zusammen genommen,
hängt auch die Richtung, Weite und Tiefe der Au-
genhöhlen ab.
Nimmt man nun also diese Normalknochen zum
Fundament an, so wird man leicht feste und bestän-
dige Charaktere des Totalhabitus, auch in wie fern
sie in den benachbarten Knochen liegen, weiter dar-
aus herleiten können. Feste und beständige, sage
ich, denn was sich von diesen Knochen weiter ent-
fernt, z. B. das Hinterhaupt, scheint mehr von ei-
ner beytretenden Verschiedenheit der Weite und Figur
herzurühren, Dinge, welche oft an Schädeln eines
und desselben, sich übrigens sehr ähnlichen Volks,
sehr vielfach nuanciren. S. Decas prima S. 7.
bis 10. vergl. hiermit Ch. F. Ludwig Grundriß der
Naturgeschichte der Menschenspecies, Lpz. 1796.
S. 101. §. 28. fgg. S. 129. §. 167. fgg.
§. 61. S. 148.
In diesem §. wird man, gegen das Original
gehalten, einige Aenderung finden. Die Worte:
junctim cum maxillis suis inferioribus nämlich sind
weggelassen, statt deren aber (Zeile 7. S. 204. des
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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/312>, abgerufen am 21.11.2024.
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