Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.Wesens, und der Eigenthümlichkeiten der Thiere Wenige Beyspiele werden zureichen, dies zu Daß z. B. die Macht gewisser besonderer Nah- Daß sich das Gewebe der Haare bey veränder- Wie mächtig aber die Nahrung auf Verände- z. B. 12) Vergl. Jam. Pates on the literal doctrine of Origi-
nal Sin. London, 1766. 8. S. 224. Weſens, und der Eigenthuͤmlichkeiten der Thiere Wenige Beyſpiele werden zureichen, dies zu Daß z. B. die Macht gewiſſer beſonderer Nah- Daß ſich das Gewebe der Haare bey veraͤnder- Wie maͤchtig aber die Nahrung auf Veraͤnde- z. B. 12) Vergl. Jam. Pates on the literal doctrine of Origi-
nal Sin. London, 1766. 8. S. 224. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0112" n="78"/> Weſens, und der Eigenthuͤmlichkeiten der Thiere<lb/> von großem Gewichte ſind.</p><lb/> <p>Wenige Beyſpiele werden zureichen, dies zu<lb/> beweiſen.</p><lb/> <p>Daß z. B. die Macht gewiſſer beſonderer Nah-<lb/> rung auf die Farbe der Thiere ſpezifiſch ſey, lehren<lb/> die Singevoͤgel, beſonders von den Geſchlechtern der<lb/> Lerchen und Finken, von welchen man weiß, daß<lb/> ſie nach und nach ſchwarz werden, wenn ſie bloß<lb/> Hanfſaamen freſſen.</p><lb/> <p>Daß ſich das Gewebe der Haare bey veraͤnder-<lb/> ten Nahrungsmitteln außerordentlich veraͤndere, ſieht<lb/> man an dem Beyſpiele des afrikaniſchen, nach Eng-<lb/> land uͤbergefuͤhrten Schaafes, deſſen von Natur<lb/> ſchlechte und wie Kameelhaare ſtehende Wolle, nach<lb/> einer jaͤhrigen Weidung auf engliſcher Trift, die<lb/> feinſte Weichheit erhielt <note place="foot" n="12)">Vergl. <hi rendition="#aq">Jam. Pates <hi rendition="#i">on the literal doctrine of Origi-<lb/> nal Sin</hi>. London,</hi> 1766. 8. S. 224.</note>.</p><lb/> <p>Wie maͤchtig aber die Nahrung auf Veraͤnde-<lb/> rung der Statur und Verhaͤltniß der Groͤße (<hi rendition="#aq">pro-<lb/> portio</hi>) wirke, erhellet deutlich aus einer Verglei-<lb/> chung der Hausthiere. Die Pferde z. B. welche in<lb/> den Marſchlaͤndern (<hi rendition="#aq">terris uliginoſis</hi>) eine fette Wei-<lb/> de haben, als die frieſiſchen, u. a. m. werden ſehr<lb/> groß, da ſie hingegen in felſigten und ſteinigten<lb/> Laͤndern, wie in Oeland, oder auf trockenen Hei-<lb/> den niedrig bleiben. So werden die Ochſen, auf<lb/> fettem Boden auch ungewoͤhnlich fett und bauchigt,<lb/> aber mit verhaͤltnißmaͤßig kuͤrzern Schenkeln; die auf<lb/> trockener Trift geweideten aber, wie auf dem Kap<lb/> <fw place="bottom" type="catch">z. B.</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0112]
Weſens, und der Eigenthuͤmlichkeiten der Thiere
von großem Gewichte ſind.
Wenige Beyſpiele werden zureichen, dies zu
beweiſen.
Daß z. B. die Macht gewiſſer beſonderer Nah-
rung auf die Farbe der Thiere ſpezifiſch ſey, lehren
die Singevoͤgel, beſonders von den Geſchlechtern der
Lerchen und Finken, von welchen man weiß, daß
ſie nach und nach ſchwarz werden, wenn ſie bloß
Hanfſaamen freſſen.
Daß ſich das Gewebe der Haare bey veraͤnder-
ten Nahrungsmitteln außerordentlich veraͤndere, ſieht
man an dem Beyſpiele des afrikaniſchen, nach Eng-
land uͤbergefuͤhrten Schaafes, deſſen von Natur
ſchlechte und wie Kameelhaare ſtehende Wolle, nach
einer jaͤhrigen Weidung auf engliſcher Trift, die
feinſte Weichheit erhielt 12).
Wie maͤchtig aber die Nahrung auf Veraͤnde-
rung der Statur und Verhaͤltniß der Groͤße (pro-
portio) wirke, erhellet deutlich aus einer Verglei-
chung der Hausthiere. Die Pferde z. B. welche in
den Marſchlaͤndern (terris uliginoſis) eine fette Wei-
de haben, als die frieſiſchen, u. a. m. werden ſehr
groß, da ſie hingegen in felſigten und ſteinigten
Laͤndern, wie in Oeland, oder auf trockenen Hei-
den niedrig bleiben. So werden die Ochſen, auf
fettem Boden auch ungewoͤhnlich fett und bauchigt,
aber mit verhaͤltnißmaͤßig kuͤrzern Schenkeln; die auf
trockener Trift geweideten aber, wie auf dem Kap
z. B.
12) Vergl. Jam. Pates on the literal doctrine of Origi-
nal Sin. London, 1766. 8. S. 224.
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