sen -- ausgeht. Uibrigens noch sehr erwei- tert, bleibt aber dennoch diese zweyte Ausga- be in Plan und Darstellung der ersten ähnlich.
Nach vierzehn Jahren aber, 1795, er- schien die dritte Ausgabe von diesem Werk. Man weiß, daß der Herr Verfasser keiner von jenen ist, die um eine einmal gesagte Meinung zu behaupten, lieber aller Wahr- heit Hohn sprechen; man weiß, daß sein philosophischer Forschungsgeist nicht ge- wohnt ist, die Sachen von der Oberfläche zu greifen, sondern immer ins Innere derselben dringt; man weiß, daß sein Fleiß keine Mühe, wie groß sie sey, scheut, wenn es gilt eine neue Wahrheit zu entdecken, oder eine verkannte in ihr wahres Licht zu setzen, -- und jedermann endlich kennt seine streng logische Darstellungsweise. Uiberdieß mit einer Menge der ausgesuchtesten Hülfsmit- tel, seinem und des Göttinger Museums anthropologischem Vorrathe, häufiger Av- topsie, u. a. ausgerüstet, wie konnte diese Ausgabe da anders werden, als:
"innu-
ſen — ausgeht. Uibrigens noch ſehr erwei- tert, bleibt aber dennoch dieſe zweyte Ausga- be in Plan und Darſtellung der erſten aͤhnlich.
Nach vierzehn Jahren aber, 1795, er- ſchien die dritte Ausgabe von dieſem Werk. Man weiß, daß der Herr Verfaſſer keiner von jenen iſt, die um eine einmal geſagte Meinung zu behaupten, lieber aller Wahr- heit Hohn ſprechen; man weiß, daß ſein philoſophiſcher Forſchungsgeiſt nicht ge- wohnt iſt, die Sachen von der Oberflaͤche zu greifen, ſondern immer ins Innere derſelben dringt; man weiß, daß ſein Fleiß keine Muͤhe, wie groß ſie ſey, ſcheut, wenn es gilt eine neue Wahrheit zu entdecken, oder eine verkannte in ihr wahres Licht zu ſetzen, — und jedermann endlich kennt ſeine ſtreng logiſche Darſtellungsweiſe. Uiberdieß mit einer Menge der ausgeſuchteſten Huͤlfsmit- tel, ſeinem und des Goͤttinger Muſeums anthropologiſchem Vorrathe, haͤufiger Av- topſie, u. a. ausgeruͤſtet, wie konnte dieſe Ausgabe da anders werden, als:
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[X/0012]
ſen — ausgeht. Uibrigens noch ſehr erwei-
tert, bleibt aber dennoch dieſe zweyte Ausga-
be in Plan und Darſtellung der erſten aͤhnlich.
Nach vierzehn Jahren aber, 1795, er-
ſchien die dritte Ausgabe von dieſem Werk.
Man weiß, daß der Herr Verfaſſer keiner
von jenen iſt, die um eine einmal geſagte
Meinung zu behaupten, lieber aller Wahr-
heit Hohn ſprechen; man weiß, daß ſein
philoſophiſcher Forſchungsgeiſt nicht ge-
wohnt iſt, die Sachen von der Oberflaͤche zu
greifen, ſondern immer ins Innere derſelben
dringt; man weiß, daß ſein Fleiß keine
Muͤhe, wie groß ſie ſey, ſcheut, wenn es
gilt eine neue Wahrheit zu entdecken, oder
eine verkannte in ihr wahres Licht zu ſetzen,
— und jedermann endlich kennt ſeine ſtreng
logiſche Darſtellungsweiſe. Uiberdieß mit
einer Menge der ausgeſuchteſten Huͤlfsmit-
tel, ſeinem und des Goͤttinger Muſeums
anthropologiſchem Vorrathe, haͤufiger Av-
topſie, u. a. ausgeruͤſtet, wie konnte dieſe
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"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Mensch… [mehr]
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte" ist die überarbeitete Fassung von Blumenbachs Dissertationsschrift "De generis humani varietate nativa" (1. Aufl. 1775 bei Friedrich Andreas Rosenbusch in Göttingen). Die Dissertation erschien in lateinischer Sprache; für das DTA wurde Johann Gottfried Grubers Übersetzung der dritten Auflage von Blumenbachs Dissertation (1795 bei Vandenhoek & Ruprecht) digitalisiert, die 1798 in Leipzig bei Breitkopf & Härtel erschien. Erstmals lag hiermit Blumenbachs Werk "De generis humani varietate nativa" in deutscher Sprache vor.
Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. X. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/12>, abgerufen am 21.11.2024.
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