Unterstützung, die man in Leipzig um so mehr zu schätzen hat, je stiefmütterlicher diese alma mater die öffentlichen Bibliotheken verabsäumt, und -- wer sollte es glauben! -- an ein Naturalienkabinet gar nicht ge- dacht hat.
Und so hätte ich jetzt nun nichts mehr zu sagen, als die Angabe einiger Gründe, wel- che mich einige kleine Nebensachen -- wenn es anders welche sind -- beyzufügen, be- wogen haben.
Aus der ersten und zweyten Ausgabe manche wichtige Stelle noch auszuheben, ha- be ich um so nothwendiger erachtet, je selt- ner beyde geworden, und im Buchhandel gar nicht mehr zu finden sind. So habe ich auch daraus z. B. das os intermaxillare nachstechen lassen, denn außerdem, daß es für meine Leser sehr erläuternd seyn wird, werde ich auch denen keinen unangenehmen Dienst dadurch erwiesen haben, welche we- gen demselben bey Herder, Feder, Meiners, Ludwig und andern, auf Blumenbachs
Schrift
Unterſtuͤtzung, die man in Leipzig um ſo mehr zu ſchaͤtzen hat, je ſtiefmuͤtterlicher dieſe alma mater die oͤffentlichen Bibliotheken verabſaͤumt, und — wer ſollte es glauben! — an ein Naturalienkabinet gar nicht ge- dacht hat.
Und ſo haͤtte ich jetzt nun nichts mehr zu ſagen, als die Angabe einiger Gruͤnde, wel- che mich einige kleine Nebenſachen — wenn es anders welche ſind — beyzufuͤgen, be- wogen haben.
Aus der erſten und zweyten Ausgabe manche wichtige Stelle noch auszuheben, ha- be ich um ſo nothwendiger erachtet, je ſelt- ner beyde geworden, und im Buchhandel gar nicht mehr zu finden ſind. So habe ich auch daraus z. B. das os intermaxillare nachſtechen laſſen, denn außerdem, daß es fuͤr meine Leſer ſehr erlaͤuternd ſeyn wird, werde ich auch denen keinen unangenehmen Dienſt dadurch erwieſen haben, welche we- gen demſelben bey Herder, Feder, Meiners, Ludwig und andern, auf Blumenbachs
Schrift
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[XIII/0015]
Unterſtuͤtzung, die man in Leipzig um ſo
mehr zu ſchaͤtzen hat, je ſtiefmuͤtterlicher dieſe
alma mater die oͤffentlichen Bibliotheken
verabſaͤumt, und — wer ſollte es glauben!
— an ein Naturalienkabinet gar nicht ge-
dacht hat.
Und ſo haͤtte ich jetzt nun nichts mehr zu
ſagen, als die Angabe einiger Gruͤnde, wel-
che mich einige kleine Nebenſachen — wenn
es anders welche ſind — beyzufuͤgen, be-
wogen haben.
Aus der erſten und zweyten Ausgabe
manche wichtige Stelle noch auszuheben, ha-
be ich um ſo nothwendiger erachtet, je ſelt-
ner beyde geworden, und im Buchhandel
gar nicht mehr zu finden ſind. So habe ich
auch daraus z. B. das os intermaxillare
nachſtechen laſſen, denn außerdem, daß es
fuͤr meine Leſer ſehr erlaͤuternd ſeyn wird,
werde ich auch denen keinen unangenehmen
Dienſt dadurch erwieſen haben, welche we-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Mensch… [mehr]
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte" ist die überarbeitete Fassung von Blumenbachs Dissertationsschrift "De generis humani varietate nativa" (1. Aufl. 1775 bei Friedrich Andreas Rosenbusch in Göttingen). Die Dissertation erschien in lateinischer Sprache; für das DTA wurde Johann Gottfried Grubers Übersetzung der dritten Auflage von Blumenbachs Dissertation (1795 bei Vandenhoek & Ruprecht) digitalisiert, die 1798 in Leipzig bei Breitkopf & Härtel erschien. Erstmals lag hiermit Blumenbachs Werk "De generis humani varietate nativa" in deutscher Sprache vor.
Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/15>, abgerufen am 21.11.2024.
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