Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.Meines Wissens hat zu allererst ein gewisser Leibnitz brachte die Menschen in vier Ordnun- Linne folgte der gemeinen Erdbeschreibung, und Büffon unterschied sechs Menschenracen, 1) die die 1) Im Journal des scavans, J. 1684. S. 133. Vergl. Rob. de Vaugondy des Sohns Nouvel At- las portatif. Paris 1778. 4. 4tes Blatt. 2) Bey Feller in otio Hannoverano, S. 159. 3) In allen seit 1735 erschienenen Ausgaben seines un- sterblichen Werks. Der neuerlichen Ausgabe hat der berühmte Gmelin, der Herausgeber derselben, mei- ne Eintheilung beygefügt. Th. 1. S. 23. Versch. des M. O
Meines Wiſſens hat zu allererſt ein gewiſſer Leibnitz brachte die Menſchen in vier Ordnun- Linné folgte der gemeinen Erdbeſchreibung, und Buͤffon unterſchied ſechs Menſchenracen, 1) die die 1) Im Journal des sçavans, J. 1684. S. 133. Vergl. Rob. de Vaugondy des Sohns Nouvel At- las portatif. Paris 1778. 4. 4tes Blatt. 2) Bey Feller in otio Hannoverano, S. 159. 3) In allen ſeit 1735 erſchienenen Ausgaben ſeines un- ſterblichen Werks. Der neuerlichen Ausgabe hat der beruͤhmte Gmelin, der Herausgeber derſelben, mei- ne Eintheilung beygefuͤgt. Th. 1. S. 23. Verſch. des M. O
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0243" n="209"/> <p>Meines Wiſſens hat zu allererſt ein gewiſſer<lb/> Ungenannter am Ende des vorigen Jahrhunderts<lb/> einen ſolchen Verſuch gemacht; er vertheilt das<lb/> Menſchengeſchlecht in vier Staͤmme, wo denn unter<lb/> den Erſten ganz Europa bis auf das einzige Lapp-<lb/> land, dann Suͤdaſien, Nordafrika und ganz Ame-<lb/> rika, unter den zweyten das uͤbrige Afrika, unter<lb/> den dritten das uͤbrige Aſien, nebſt denen gegen den<lb/> Vulturnus gelegenen Inſeln, und unter den vierten<lb/> Lappland gehoͤrt <note place="foot" n="1)">Im <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Journal des sçavans</hi>,</hi> J. 1684. S. 133.<lb/> Vergl. <hi rendition="#aq">Rob. de Vaugondy</hi> des Sohns <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nouvel At-<lb/> las portatif</hi>.</hi> Paris 1778. 4. 4tes Blatt.</note>.</p><lb/> <p>Leibnitz brachte die Menſchen in vier Ordnun-<lb/> gen. Zwey naͤmlich waren die Extreme: 1) Lapp-<lb/> laͤnder und 2) Aethiopier; die andern beyden ſtun-<lb/> den zwiſchen ihnen inne; 3) der Orientaliſche naͤm-<lb/> lich (Mongoliſche) und 4) Occidentaliſche den Eu-<lb/> ropaͤern aͤhnliche <note place="foot" n="2)">Bey <hi rendition="#aq">Feller</hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">otio Hannoverano</hi>,</hi> S. 159.</note>.</p><lb/> <p>Linné folgte der gemeinen Erdbeſchreibung, und<lb/> theilte die Menſchen ein 1) in den rothen Amerikaner,<lb/> 2) den weißen Europaͤer, 3) den gelben Aſiaten<lb/> und 4) den ſchwarzen Afrikaner <note place="foot" n="3)">In allen ſeit 1735 erſchienenen Ausgaben ſeines un-<lb/> ſterblichen Werks. Der neuerlichen Ausgabe hat der<lb/> beruͤhmte Gmelin, der Herausgeber derſelben, mei-<lb/> ne Eintheilung beygefuͤgt. Th. 1. S. 23.</note>.</p><lb/> <p>Buͤffon unterſchied ſechs Menſchenracen, 1) die<lb/> Lapplaͤndiſche, oder Polarrace, 2) die Tatariſche<lb/> (ſo nannte er naͤmlich nach der gemeinen Sprache<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Verſch. des M. O</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [209/0243]
Meines Wiſſens hat zu allererſt ein gewiſſer
Ungenannter am Ende des vorigen Jahrhunderts
einen ſolchen Verſuch gemacht; er vertheilt das
Menſchengeſchlecht in vier Staͤmme, wo denn unter
den Erſten ganz Europa bis auf das einzige Lapp-
land, dann Suͤdaſien, Nordafrika und ganz Ame-
rika, unter den zweyten das uͤbrige Afrika, unter
den dritten das uͤbrige Aſien, nebſt denen gegen den
Vulturnus gelegenen Inſeln, und unter den vierten
Lappland gehoͤrt 1).
Leibnitz brachte die Menſchen in vier Ordnun-
gen. Zwey naͤmlich waren die Extreme: 1) Lapp-
laͤnder und 2) Aethiopier; die andern beyden ſtun-
den zwiſchen ihnen inne; 3) der Orientaliſche naͤm-
lich (Mongoliſche) und 4) Occidentaliſche den Eu-
ropaͤern aͤhnliche 2).
Linné folgte der gemeinen Erdbeſchreibung, und
theilte die Menſchen ein 1) in den rothen Amerikaner,
2) den weißen Europaͤer, 3) den gelben Aſiaten
und 4) den ſchwarzen Afrikaner 3).
Buͤffon unterſchied ſechs Menſchenracen, 1) die
Lapplaͤndiſche, oder Polarrace, 2) die Tatariſche
(ſo nannte er naͤmlich nach der gemeinen Sprache
die
1) Im Journal des sçavans, J. 1684. S. 133.
Vergl. Rob. de Vaugondy des Sohns Nouvel At-
las portatif. Paris 1778. 4. 4tes Blatt.
2) Bey Feller in otio Hannoverano, S. 159.
3) In allen ſeit 1735 erſchienenen Ausgaben ſeines un-
ſterblichen Werks. Der neuerlichen Ausgabe hat der
beruͤhmte Gmelin, der Herausgeber derſelben, mei-
ne Eintheilung beygefuͤgt. Th. 1. S. 23.
Verſch. des M. O
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-Ausgabe"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Mensch… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |