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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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§. 26.
A) Die Haupterscheinungen von Verartung der Säug-
thiere
.

Wenige Beyspiele werden hinreichen zu beweisen,
daß es in der Menschengattung gar keine natürlichen
Abänderungen gebe, welche man nicht ebenfalls an
andern zahmen Thieren, und als eine bloße, durch
Verartung entstandene Verschiedenheit bemerken
könne. Diese Beyspiele wollen wir von warmblüti-
gen Thieren hernehmen, und zwar, so viel als
möglich, bloß von Säugthieren, indem diese in An-
sehung der körperlichen Beschaffenheit dem Menschen
unter allen am ähnlichsten sind.

Es wird aber gut seyn, auch dies in einzelne
Hauptstücke zu vertheilen.

§. 27.
1) Die Farbe.

So sind z. B. in Ansehung der Farbe die Schwei-
ne in der Normandie insgesamt weiß, in Savoyen
schwarz, in Bayern rothbraun 2) u. s. w.

Das Rindvieh in Ungarn ist mehrentheils grau-
weißlich, in Frankreich roth u. s. w.

Auf der Insel Korsika sind die Hunde und Pfer-
de auszeichnend gefleckt.

In der Normandie sind die Puter schwarz, die
unsrigen hingegen meistentheils weiß.

Auf der Küste von Guinea sind die Vögel und
besonders aus der Ordnung der Hünerart 3) und

die
2) Vergl. Voigts Magaz. B. 4. Th. 1. S. 10.
3) S. Dan. Beckmanns Voyage to and from Borneo,
Lond.
1718.
§. 26.
A) Die Haupterſcheinungen von Verartung der Saͤug-
thiere
.

Wenige Beyſpiele werden hinreichen zu beweiſen,
daß es in der Menſchengattung gar keine natuͤrlichen
Abaͤnderungen gebe, welche man nicht ebenfalls an
andern zahmen Thieren, und als eine bloße, durch
Verartung entſtandene Verſchiedenheit bemerken
koͤnne. Dieſe Beyſpiele wollen wir von warmbluͤti-
gen Thieren hernehmen, und zwar, ſo viel als
moͤglich, bloß von Saͤugthieren, indem dieſe in An-
ſehung der koͤrperlichen Beſchaffenheit dem Menſchen
unter allen am aͤhnlichſten ſind.

Es wird aber gut ſeyn, auch dies in einzelne
Hauptſtuͤcke zu vertheilen.

§. 27.
1) Die Farbe.

So ſind z. B. in Anſehung der Farbe die Schwei-
ne in der Normandie insgeſamt weiß, in Savoyen
ſchwarz, in Bayern rothbraun 2) u. ſ. w.

Das Rindvieh in Ungarn iſt mehrentheils grau-
weißlich, in Frankreich roth u. ſ. w.

Auf der Inſel Korſika ſind die Hunde und Pfer-
de auszeichnend gefleckt.

In der Normandie ſind die Puter ſchwarz, die
unſrigen hingegen meiſtentheils weiß.

Auf der Kuͤſte von Guinea ſind die Voͤgel und
beſonders aus der Ordnung der Huͤnerart 3) und

die
2) Vergl. Voigts Magaz. B. 4. Th. 1. S. 10.
3) S. Dan. Beckmanns Voyage to and from Borneo,
Lond.
1718.
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[64/0098] §. 26. A) Die Haupterſcheinungen von Verartung der Saͤug- thiere. Wenige Beyſpiele werden hinreichen zu beweiſen, daß es in der Menſchengattung gar keine natuͤrlichen Abaͤnderungen gebe, welche man nicht ebenfalls an andern zahmen Thieren, und als eine bloße, durch Verartung entſtandene Verſchiedenheit bemerken koͤnne. Dieſe Beyſpiele wollen wir von warmbluͤti- gen Thieren hernehmen, und zwar, ſo viel als moͤglich, bloß von Saͤugthieren, indem dieſe in An- ſehung der koͤrperlichen Beſchaffenheit dem Menſchen unter allen am aͤhnlichſten ſind. Es wird aber gut ſeyn, auch dies in einzelne Hauptſtuͤcke zu vertheilen. §. 27. 1) Die Farbe. So ſind z. B. in Anſehung der Farbe die Schwei- ne in der Normandie insgeſamt weiß, in Savoyen ſchwarz, in Bayern rothbraun 2) u. ſ. w. Das Rindvieh in Ungarn iſt mehrentheils grau- weißlich, in Frankreich roth u. ſ. w. Auf der Inſel Korſika ſind die Hunde und Pfer- de auszeichnend gefleckt. In der Normandie ſind die Puter ſchwarz, die unſrigen hingegen meiſtentheils weiß. Auf der Kuͤſte von Guinea ſind die Voͤgel und beſonders aus der Ordnung der Huͤnerart 3) und die 2) Vergl. Voigts Magaz. B. 4. Th. 1. S. 10. 3) S. Dan. Beckmanns Voyage to and from Borneo, Lond. 1718.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/98>, abgerufen am 21.11.2024.