aber gern nach Häusern wo Federvieh gehalten wird; ihre Nahrung ist dieselbe wie der Iltisse ihre, sie fressen auch gern Fische und Erdschwäm- me, aber keine (andre) Pflanzen. Die besten Sibirischen Hermeline werden im Isetischen ge- fangen.
6. Ichneumon. das Ceilanische Füchschen. V. corpore subluteo, facie nigricante. *
Seba thes. I. tab. XLI. fig. 6.
Dieses Thier wird fast durchgehends mit der Pharaonsmaus im folgenden Geschlechte (viver- ra ichneumon) vermengt, von der es aber völ- lig unterschieden, und ins Wieselgeschlecht gesetzt werden muß. Seba hatte es lange lebendig, und dasselbe Exemplar ist nun im Academischen Museum, wo wir es genau untersucht haben. Es hat das ganze Ansehen und die Grösse des Mar- ders, auch völlig seine stumpfere Schnauze, und bey weitem nicht den zugespitzten Kopf der Pha- raonsmaus. Seine schmuzig weissen Haare sind steif, borstenänlich. Es ist leicht zu zähmen; schläft am Tage; und wült des Nachts fast immer in der Erde, um Wurzeln und Regenwürmer aus- zugraben, von denen es, wie von andern kleinen Thieren, lebt.
7. Gulo. der Vielfraß. Rosomak. M. medio dorsi nigro.
Klein dispos. quadruped. tab. V.
Der Vielfraß ist in Lapland, und vorzüglich in den grossen Wäldern des Nördlichen Asiens, zu Hause. Sein überaus starker Appetit hat zu al- lerhand Fabeln Anlaß gegeben. Er närt sich von Aas und lebendigen Thieren, und kann sogar Rennthiere überwältigen. Sein Fell war ehedem
aber gern nach Häusern wo Federvieh gehalten wird; ihre Nahrung ist dieselbe wie der Iltisse ihre, sie fressen auch gern Fische und Erdschwäm- me, aber keine (andre) Pflanzen. Die besten Sibirischen Hermeline werden im Isetischen ge- fangen.
6. Ichneumon. das Ceilanische Füchschen. V. corpore subluteo, facie nigricante. *
Seba thes. I. tab. XLI. fig. 6.
Dieses Thier wird fast durchgehends mit der Pharaonsmaus im folgenden Geschlechte (viver- ra ichneumon) vermengt, von der es aber völ- lig unterschieden, und ins Wieselgeschlecht gesetzt werden muß. Seba hatte es lange lebendig, und dasselbe Exemplar ist nun im Academischen Museum, wo wir es genau untersucht haben. Es hat das ganze Ansehen und die Grösse des Mar- ders, auch völlig seine stumpfere Schnauze, und bey weitem nicht den zugespitzten Kopf der Pha- raonsmaus. Seine schmuzig weissen Haare sind steif, borstenänlich. Es ist leicht zu zähmen; schläft am Tage; und wült des Nachts fast immer in der Erde, um Wurzeln und Regenwürmer aus- zugraben, von denen es, wie von andern kleinen Thieren, lebt.
7. Gulo. der Vielfraß. Rosomak. M. medio dorsi nigro.
Klein dispos. quadruped. tab. V.
Der Vielfraß ist in Lapland, und vorzüglich in den grossen Wäldern des Nördlichen Asiens, zu Hause. Sein überaus starker Appetit hat zu al- lerhand Fabeln Anlaß gegeben. Er närt sich von Aas und lebendigen Thieren, und kann sogar Rennthiere überwältigen. Sein Fell war ehedem
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[94/0116]
aber gern nach Häusern wo Federvieh gehalten
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ihre, sie fressen auch gern Fische und Erdschwäm-
me, aber keine (andre) Pflanzen. Die besten
Sibirischen Hermeline werden im Isetischen ge-
fangen.
6. Ichneumon. das Ceilanische Füchschen.
V. corpore subluteo, facie nigricante. *
Seba thes. I. tab. XLI. fig. 6.
Dieses Thier wird fast durchgehends mit der
Pharaonsmaus im folgenden Geschlechte (viver-
ra ichneumon) vermengt, von der es aber völ-
lig unterschieden, und ins Wieselgeschlecht gesetzt
werden muß. Seba hatte es lange lebendig,
und dasselbe Exemplar ist nun im Academischen
Museum, wo wir es genau untersucht haben. Es
hat das ganze Ansehen und die Grösse des Mar-
ders, auch völlig seine stumpfere Schnauze, und
bey weitem nicht den zugespitzten Kopf der Pha-
raonsmaus. Seine schmuzig weissen Haare sind
steif, borstenänlich. Es ist leicht zu zähmen;
schläft am Tage; und wült des Nachts fast immer
in der Erde, um Wurzeln und Regenwürmer aus-
zugraben, von denen es, wie von andern kleinen
Thieren, lebt.
7. Gulo. der Vielfraß. Rosomak. M. medio
dorsi nigro.
Klein dispos. quadruped. tab. V.
Der Vielfraß ist in Lapland, und vorzüglich in
den grossen Wäldern des Nördlichen Asiens, zu
Hause. Sein überaus starker Appetit hat zu al-
lerhand Fabeln Anlaß gegeben. Er närt sich von
Aas und lebendigen Thieren, und kann sogar
Rennthiere überwältigen. Sein Fell war ehedem
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/116>, abgerufen am 26.11.2024.
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