25. canis. Dentes incisores superiores inter- medii, inferiores omnes lobati.
Die Thiere dieses Geschlechts klettern nicht auf die Bäume.
1. +. Familiaris. der Hund. C. cauda recur- vata;interdumdigitus spurius ad pedes po- sticos. *
So allgemein Weltbekannt der Hund ist, so hat doch seine N. G. noch manches dunkles. Eben darum, weil er sich fast über die ganze Erde verbreitet hat, kann man nicht mit Zuverlässig- keit bestimmen, welches seine ursprüngliche Hei- mat sey; ob man nicht mehrere ganz diverse Gat- tungen unter den Hunden annehmen müsse, die durch Vermischung erst manche Spielarten und Racen hervorgebracht; welches unter diesen wol wieder Stamm-Racen oder entferntere Abarten seyn mögen, u. s. w. Vielleicht dürfte man Ostin- dien fürs Vaterland der Hunde annehmen, we- nigstens waren sie dort in den ältesten Zeiten be- rümt, und wurden von da nach Egypten und Europa verführt.*) Man hat den Schäferhund für den Stammvater der übrigen ausgegeben, aber doch scheinen die zottichten Hunde erst in Norden langhaaricht geworden zu seyn, wenig- stens sind die auf den alten Kunstwerken glatt, und zwar theils Bullenbeisser, theils Windspiele. Die Hauptvarietäten unter diesen Thieren sind folgende:
a) fricator. der Mops, mit untersetztem, kur- zem Leibe, rundem Kopf, ganz stumpfer Schnauze, hängenden Ohren, und glat- tem Haar.
*)Athonaei deipnosoph. L. V.
25. canis. Dentes incisores superiores inter- medii, inferiores omnes lobati.
Die Thiere dieses Geschlechts klettern nicht auf die Bäume.
1. †. Familiaris. der Hund. C. cauda recur- vata;interdumdigitus spurius ad pedes po- sticos. *
So allgemein Weltbekannt der Hund ist, so hat doch seine N. G. noch manches dunkles. Eben darum, weil er sich fast über die ganze Erde verbreitet hat, kann man nicht mit Zuverlässig- keit bestimmen, welches seine ursprüngliche Hei- mat sey; ob man nicht mehrere ganz diverse Gat- tungen unter den Hunden annehmen müsse, die durch Vermischung erst manche Spielarten und Racen hervorgebracht; welches unter diesen wol wieder Stamm-Racen oder entferntere Abarten seyn mögen, u. s. w. Vielleicht dürfte man Ostin- dien fürs Vaterland der Hunde annehmen, we- nigstens waren sie dort in den ältesten Zeiten be- rümt, und wurden von da nach Egypten und Europa verführt.*) Man hat den Schäferhund für den Stammvater der übrigen ausgegeben, aber doch scheinen die zottichten Hunde erst in Norden langhaaricht geworden zu seyn, wenig- stens sind die auf den alten Kunstwerken glatt, und zwar theils Bullenbeisser, theils Windspiele. Die Hauptvarietäten unter diesen Thieren sind folgende:
a) fricator. der Mops, mit untersetztem, kur- zem Leibe, rundem Kopf, ganz stumpfer Schnauze, hängenden Ohren, und glat- tem Haar.
*)Athonaei deipnosoph. L. V.
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25. canis. Dentes incisores superiores inter-
medii, inferiores omnes lobati.
Die Thiere dieses Geschlechts klettern nicht auf
die Bäume.
1. †. Familiaris. der Hund. C. cauda recur-
vata; interdum digitus spurius ad pedes po-
sticos. *
So allgemein Weltbekannt der Hund ist, so
hat doch seine N. G. noch manches dunkles.
Eben darum, weil er sich fast über die ganze Erde
verbreitet hat, kann man nicht mit Zuverlässig-
keit bestimmen, welches seine ursprüngliche Hei-
mat sey; ob man nicht mehrere ganz diverse Gat-
tungen unter den Hunden annehmen müsse, die
durch Vermischung erst manche Spielarten und
Racen hervorgebracht; welches unter diesen wol
wieder Stamm-Racen oder entferntere Abarten
seyn mögen, u. s. w. Vielleicht dürfte man Ostin-
dien fürs Vaterland der Hunde annehmen, we-
nigstens waren sie dort in den ältesten Zeiten be-
rümt, und wurden von da nach Egypten und
Europa verführt. *) Man hat den Schäferhund
für den Stammvater der übrigen ausgegeben,
aber doch scheinen die zottichten Hunde erst in
Norden langhaaricht geworden zu seyn, wenig-
stens sind die auf den alten Kunstwerken glatt, und
zwar theils Bullenbeisser, theils Windspiele.
Die Hauptvarietäten unter diesen Thieren sind
folgende:
a) fricator. der Mops, mit untersetztem, kur-
zem Leibe, rundem Kopf, ganz stumpfer
Schnauze, hängenden Ohren, und glat-
tem Haar.
*) Athonaei deipnosoph. L. V.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/122>, abgerufen am 26.11.2024.
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