Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

sicht ein sonderbares Ansehn hat. In seiner Le-
bensart hat der Seelöwe viel vom Seebären, hält
sich aber blos in der südlichen Hemisphäre, zu-
mal im stillen Meere auf.

41. trichecvs. Pedes posteriores in pin-
nam coadunati.

1. Rosmarus. Das Wallroß. T. dentibus
laniariis superioribus exsertis longioribus
.

Das Wallroß lebt gesellschaftlich beym Treibeis
des Nordpols: oft finden sich hundert und meh-
rere beysammen. Sie nähren sich von Seetang
und Schaalthieren, die sie mit ihren großen Vor-
verzähnen loskratzen. Wenn sie landen wollen,
hauen sie die Eckzähne mit vorgestrecktem Kopfe
ins Ufer, und schleppen den plumpen Körper all-
mählig nach.

2. Manatus. Die Seekuh. T. dentibus la-
niariis inclusis.

Clusii exotica p. 134.

Die Seekuh findet sich in den Meeren der
wärmern Erde, und hält sich nur in kleinen
Familien, nicht in so grossen Schaaren wie die
vorigen Gattungen, zusammen. Die Lapides
manati
sind keine Gehörknochen dieses Thiers,
sondern seine Pauke. In der Bildung weicht
der Manate noch mehr als die andern Palmata.
von den übrigen Säugethieren ab, und änelt
schon gar sehr den Thieren der folgenden letzten
Ordnung.

sicht ein sonderbares Ansehn hat. In seiner Le-
bensart hat der Seelöwe viel vom Seebären, hält
sich aber blos in der südlichen Hemisphäre, zu-
mal im stillen Meere auf.

41. trichecvs. Pedes posteriores in pin-
nam coadunati.

1. Rosmarus. Das Wallroß. T. dentibus
laniariis superioribus exsertis longioribus
.

Das Wallroß lebt gesellschaftlich beym Treibeis
des Nordpols: oft finden sich hundert und meh-
rere beysammen. Sie nähren sich von Seetang
und Schaalthieren, die sie mit ihren großen Vor-
verzähnen loskratzen. Wenn sie landen wollen,
hauen sie die Eckzähne mit vorgestrecktem Kopfe
ins Ufer, und schleppen den plumpen Körper all-
mählig nach.

2. Manatus. Die Seekuh. T. dentibus la-
niariis inclusis.

Clusii exotica p. 134.

Die Seekuh findet sich in den Meeren der
wärmern Erde, und hält sich nur in kleinen
Familien, nicht in so grossen Schaaren wie die
vorigen Gattungen, zusammen. Die Lapides
manati
sind keine Gehörknochen dieses Thiers,
sondern seine Pauke. In der Bildung weicht
der Manate noch mehr als die andern Palmata.
von den übrigen Säugethieren ab, und änelt
schon gar sehr den Thieren der folgenden letzten
Ordnung.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000021">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0164" xml:id="pb141_0001" n="141"/>
sicht ein sonderbares Ansehn hat. In seiner Le-<lb/>
bensart hat der Seelöwe viel vom Seebären, hält<lb/>
sich aber blos in der südlichen Hemisphäre, zu-<lb/>
mal im stillen Meere auf.</p>
              <p rendition="#indent-1">41. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">trichecvs</hi></hi></hi>. <hi rendition="#aq">Pedes posteriores in pin-<lb/>
nam coadunati.</hi></p>
              <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rosmarus</hi></hi>. Das Wallroß. <hi rendition="#aq">T. dentibus<lb/>
laniariis superioribus exsertis longioribus</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Das Wallroß lebt gesellschaftlich beym Treibeis<lb/>
des Nordpols: oft finden sich hundert und meh-<lb/>
rere beysammen. Sie nähren sich von Seetang<lb/>
und Schaalthieren, die sie mit ihren großen Vor-<lb/>
verzähnen loskratzen. Wenn sie landen wollen,<lb/>
hauen sie die Eckzähne mit vorgestrecktem Kopfe<lb/>
ins Ufer, und schleppen den plumpen Körper all-<lb/>
mählig nach.</p>
              <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Manatus</hi></hi>. Die Seekuh. <hi rendition="#aq">T. dentibus la-<lb/>
niariis inclusis.</hi></p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq">Clusii exotica p</hi>. 134.</p>
              <p rendition="#l1em">Die Seekuh findet sich in den Meeren der<lb/>
wärmern Erde, und hält sich nur in kleinen<lb/>
Familien, nicht in so grossen Schaaren wie die<lb/>
vorigen Gattungen, zusammen. Die <hi rendition="#aq">Lapides<lb/>
manati</hi> sind keine Gehörknochen dieses Thiers,<lb/>
sondern seine Pauke. In der Bildung weicht<lb/>
der Manate noch mehr als die andern <hi rendition="#aq">Palmata</hi>.<lb/>
von den übrigen Säugethieren ab, und änelt<lb/>
schon gar sehr den Thieren der folgenden letzten<lb/>
Ordnung.</p>
            </div>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0164] sicht ein sonderbares Ansehn hat. In seiner Le- bensart hat der Seelöwe viel vom Seebären, hält sich aber blos in der südlichen Hemisphäre, zu- mal im stillen Meere auf. 41. trichecvs. Pedes posteriores in pin- nam coadunati. 1. Rosmarus. Das Wallroß. T. dentibus laniariis superioribus exsertis longioribus. Das Wallroß lebt gesellschaftlich beym Treibeis des Nordpols: oft finden sich hundert und meh- rere beysammen. Sie nähren sich von Seetang und Schaalthieren, die sie mit ihren großen Vor- verzähnen loskratzen. Wenn sie landen wollen, hauen sie die Eckzähne mit vorgestrecktem Kopfe ins Ufer, und schleppen den plumpen Körper all- mählig nach. 2. Manatus. Die Seekuh. T. dentibus la- niariis inclusis. Clusii exotica p. 134. Die Seekuh findet sich in den Meeren der wärmern Erde, und hält sich nur in kleinen Familien, nicht in so grossen Schaaren wie die vorigen Gattungen, zusammen. Die Lapides manati sind keine Gehörknochen dieses Thiers, sondern seine Pauke. In der Bildung weicht der Manate noch mehr als die andern Palmata. von den übrigen Säugethieren ab, und änelt schon gar sehr den Thieren der folgenden letzten Ordnung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/163
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/163>, abgerufen am 21.11.2024.