der Hausmütter, wenn sie den Brüthennen die Eyer von Zeit zu Zeit umwenden, damit alle Seiten gleich stärk durchwärmt werden mochten, indem auch ohne diese Vorsicht von selbst schon das kleine Hünchen beständig nach dem Bauche der brütenden Mutter zuge- kehrt ist.
§. 83.
Die Entwickelung und Ausbildung des jun- gen Thiers, die bey den Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen wird, muß hingegen bey den Vögeln im schon gelegten Ey, mittelst der Wärme bewürkt werden. Die mehresten Vö- gel brüten ihre Eyer selbst aus. Der Straus, der wegen seines Körperbaues nicht wol brüten kann, verscharrt zwar die seinigen in den heissen Sand, doch unterzieht er sich, wenigstens des Nachts allerdings auch diesem Geschaffte. Auch die Möven wissen sich die Beschwerde des Brü- tens dadurch zu erleichtern, daß sie ihr Nest an Orten anbauen, wo es lange von der Sonne beschienen werden kann, der sie dann von Zeit zu Zeit die Erwärmung ihrer Eyer überlassen. Der Kukuk legt seine Eyer in die Nester der Gras- mücken und Bachstelzen, die sich auch ganz willig zum Ausbrüten derselben bequemen. So hat man auch Capaunen zum Brüten gezwun- gen; und man weiß, daß Menschen blos durch die natürliche Wärme ihres Körpers Hüner aus-
der Hausmütter, wenn sie den Brüthennen die Eyer von Zeit zu Zeit umwenden, damit alle Seiten gleich stärk durchwärmt werden mochten, indem auch ohne diese Vorsicht von selbst schon das kleine Hünchen beständig nach dem Bauche der brütenden Mutter zuge- kehrt ist.
§. 83.
Die Entwickelung und Ausbildung des jun- gen Thiers, die bey den Säugethieren noch im Mutterleibe vollzogen wird, muß hingegen bey den Vögeln im schon gelegten Ey, mittelst der Wärme bewürkt werden. Die mehresten Vö- gel brüten ihre Eyer selbst aus. Der Straus, der wegen seines Körperbaues nicht wol brüten kann, verscharrt zwar die seinigen in den heissen Sand, doch unterzieht er sich, wenigstens des Nachts allerdings auch diesem Geschaffte. Auch die Möven wissen sich die Beschwerde des Brü- tens dadurch zu erleichtern, daß sie ihr Nest an Orten anbauen, wo es lange von der Sonne beschienen werden kann, der sie dann von Zeit zu Zeit die Erwärmung ihrer Eyer überlassen. Der Kukuk legt seine Eyer in die Nester der Gras- mücken und Bachstelzen, die sich auch ganz willig zum Ausbrüten derselben bequemen. So hat man auch Capaunen zum Brüten gezwun- gen; und man weiß, daß Menschen blos durch die natürliche Wärme ihres Körpers Hüner aus-
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der Hausmütter, wenn sie den Brüthennen die
Eyer von Zeit zu Zeit umwenden, damit
alle Seiten gleich stärk durchwärmt werden
mochten, indem auch ohne diese Vorsicht
von selbst schon das kleine Hünchen beständig
nach dem Bauche der brütenden Mutter zuge-
kehrt ist.
§. 83.
Die Entwickelung und Ausbildung des jun-
gen Thiers, die bey den Säugethieren noch im
Mutterleibe vollzogen wird, muß hingegen bey
den Vögeln im schon gelegten Ey, mittelst der
Wärme bewürkt werden. Die mehresten Vö-
gel brüten ihre Eyer selbst aus. Der Straus,
der wegen seines Körperbaues nicht wol brüten
kann, verscharrt zwar die seinigen in den heissen
Sand, doch unterzieht er sich, wenigstens des
Nachts allerdings auch diesem Geschaffte. Auch
die Möven wissen sich die Beschwerde des Brü-
tens dadurch zu erleichtern, daß sie ihr Nest an
Orten anbauen, wo es lange von der Sonne
beschienen werden kann, der sie dann von Zeit zu
Zeit die Erwärmung ihrer Eyer überlassen. Der
Kukuk legt seine Eyer in die Nester der Gras-
mücken und Bachstelzen, die sich auch ganz
willig zum Ausbrüten derselben bequemen. So
hat man auch Capaunen zum Brüten gezwun-
gen; und man weiß, daß Menschen blos durch
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/193>, abgerufen am 24.11.2024.
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