diesem Tage werden der Magen und die Gedär- me liebst einer kleinen Blase (membrana umbi- licalis Taf. II. Fig. 7. f.) sichtbar, die den Harn- behältern (allantois) mancher ungeborner Säu- gethiere änelt, und die, zumal um die Mitte der Brütezeit, d. h. am zehnten und folgenden Ta- gen, unzälige Adergeflechte von unbeschreibli- cher Schönheit zeigt. Am fünften Tage kom- men die Lungen zum Vorschein, und schon zu Ende des gleichen Tages haben wir auch das kleine gallertige Geschöpf sich bewegen gesehen. Bis zum achten Tage wächst der Rumpf und die Gliedmaßen des Vogels, in Verhältnis sei- nes unmäßig grossen Kopfs, nur sehr langsam. Nach der Zeit werden aber auch jene Theile im- mer grösser, und mehr und mehr ausgewirkt. Am vierzehnten Tage brechen die Federn aus, und zu Anfang des funfzehnten, den man mit dem Ende des sechsten Monaths beym menschli- chen Fötus vegleichen kann, find die zum Leben nothwendigen Eingeweide völlig ausgebildet. Das Hünchen schnappt dann schon nach Luft, und ist am neunzehnten Tage im Stande einen Laut von sich zu geben. Gewönlich zu Ende des ein und zwanzigsten Tages ist es endlich zum Auskriechen reif; es durchbricht die Schaale am stumpfen Ende des Eyes, und verläßt nun seine Hülse, in welcher es die drey Wochen über vom Dotter, und theils auch vom Eyweis ernärt worden. Wir haben die Termine sei-
diesem Tage werden der Magen und die Gedär- me liebst einer kleinen Blase (membrana umbi- licalis Taf. II. Fig. 7. f.) sichtbar, die den Harn- behältern (allantois) mancher ungeborner Säu- gethiere änelt, und die, zumal um die Mitte der Brütezeit, d. h. am zehnten und folgenden Ta- gen, unzälige Adergeflechte von unbeschreibli- cher Schönheit zeigt. Am fünften Tage kom- men die Lungen zum Vorschein, und schon zu Ende des gleichen Tages haben wir auch das kleine gallertige Geschöpf sich bewegen gesehen. Bis zum achten Tage wächst der Rumpf und die Gliedmaßen des Vogels, in Verhältnis sei- nes unmäßig grossen Kopfs, nur sehr langsam. Nach der Zeit werden aber auch jene Theile im- mer grösser, und mehr und mehr ausgewirkt. Am vierzehnten Tage brechen die Federn aus, und zu Anfang des funfzehnten, den man mit dem Ende des sechsten Monaths beym menschli- chen Fötus vegleichen kann, find die zum Leben nothwendigen Eingeweide völlig ausgebildet. Das Hünchen schnappt dann schon nach Luft, und ist am neunzehnten Tage im Stande einen Laut von sich zu geben. Gewönlich zu Ende des ein und zwanzigsten Tages ist es endlich zum Auskriechen reif; es durchbricht die Schaale am stumpfen Ende des Eyes, und verläßt nun seine Hülse, in welcher es die drey Wochen über vom Dotter, und theils auch vom Eyweis ernärt worden. Wir haben die Termine sei-
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diesem Tage werden der Magen und die Gedär-
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licalis Taf. II. Fig. 7. f.) sichtbar, die den Harn-
behältern (allantois) mancher ungeborner Säu-
gethiere änelt, und die, zumal um die Mitte der
Brütezeit, d. h. am zehnten und folgenden Ta-
gen, unzälige Adergeflechte von unbeschreibli-
cher Schönheit zeigt. Am fünften Tage kom-
men die Lungen zum Vorschein, und schon zu
Ende des gleichen Tages haben wir auch das
kleine gallertige Geschöpf sich bewegen gesehen.
Bis zum achten Tage wächst der Rumpf und
die Gliedmaßen des Vogels, in Verhältnis sei-
nes unmäßig grossen Kopfs, nur sehr langsam.
Nach der Zeit werden aber auch jene Theile im-
mer grösser, und mehr und mehr ausgewirkt.
Am vierzehnten Tage brechen die Federn aus,
und zu Anfang des funfzehnten, den man mit
dem Ende des sechsten Monaths beym menschli-
chen Fötus vegleichen kann, find die zum Leben
nothwendigen Eingeweide völlig ausgebildet.
Das Hünchen schnappt dann schon nach Luft,
und ist am neunzehnten Tage im Stande einen
Laut von sich zu geben. Gewönlich zu Ende
des ein und zwanzigsten Tages ist es endlich zum
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/197>, abgerufen am 21.11.2024.
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